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Labour als Streikbrecher: Britische Gewerkschaften entfremden sich zunehmend von sozialdemokratischer Partei

Streikrechtplakat Shopstewardnetzwerk England im Juli 2015„Es war am 1. Dezember, als sich die Labour-Fraktion des Stadtparlaments im britischen Sheffield in einem örtlichen Universitätsgebäude zur Sitzung traf. Das Problem: Die Universität wurde gerade vom Lehrpersonal bestreikt. Streikposten riefen die sozialdemokratischen Politiker dazu auf, aus Solidarität nicht das Gebäude zu betreten. Diese taten es trotzdem. Als sie später deswegen des Streikbruchs bezichtigt wurden, rastete ein Labour-Politiker aus und ging einen Streikposten körperlich an. Anderes Beispiel, andere Stadt: In London bestreikte die Transportarbeitergewerkschaft RMT wieder einmal die U-Bahnen, um gegen Kürzungen und Personalabbau zu protestieren. Der sozialdemokratische Bürgermeister der britischen Hauptstadt, Sadiq Khan, erklärte aus diesem Anlass am 26. November per Twitter: »Dieser unnötige Streik sorgt für weitreichende Störungen für Millionen von Londonern und trifft den Handel, die Kultur und die Gastronomie zum schlechtestmöglichen Zeitpunkt.« Zweimal Streikbruch, zweimal Labour. Inzwischen kommt in der britischen Gewerkschaftsbewegung zunehmend an, dass sie von der sogenannten Arbeiterpartei nichts mehr zu erwarten hat…“ Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 9. Dezember 2021 externer Link

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