Wirtschaftsnobelpreis: Mindestlöhne sind kein Job-Killer

Mindestlohn„… Als 2015 in Deutschland der Mindestlohn eingeführt wurde, war der Jammer groß. Von Massenentlassungen, sterbenden Dienstleistungs- und Berufszweigen war im Vorfeld die Rede. Dabei hätten die Kritiker es besser wissen können, wenn sie die Studien des kanadischen Arbeitsmarktexperten David E. Card gelesen hätten. Der Forscher von der University of California (UC) in Berkeley hatte bereits in den frühen 1990er Jahren aufgezeigt, dass eine Erhöhung des Mindestlohns nicht zwangsläufig zu weniger Arbeitsplätzen führt. Heute wurde dem Forscher dafür der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften verliehen. Card verglich die Auswirkungen von Mindestlohn-Erhöhungen im Bundesstaat New Jersey auf die Beschäftigung in Fast-Food-Restaurants mit der Lage im benachbarten Pennsylvania, wo es eine solche Lohnuntergrenze nicht gab. Dabei kam Card zu einem für viele überraschenden Ergebnis: Trotz der Anhebung des Mindestlohns nahm in New Jersey die Beschäftigung zu – weil sich die lokale Kaufkraft verbesserte. Damit widerlegte Card die These, dass die Höhe der Löhne und Gehälter eine unmittelbare Auswirkung auf die Arbeitslosigkeit hat. So war es auch hierzulande. Nach der Einführung des Mindestlohns ist die Zahl der Arbeitsplätze sogar weiter gestiegen, die Arbeitslosenquote ging zurück…“ Aus dem Beitrag von Lothar Gries am 11.10.2021 bei tagesschau.de externer Link: „Wirtschaftsnobelpreis: Auszeichnung für Arbeitsmarktforscher“. Siehe von 2016: Experten ziehen Jahres-Bilanz: Mindestlohn schadet Arbeitsmarkt nicht

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=194209
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