„Manuscriptum“- Verlag in Lüdinghausen mit rechtspopulistischen Autoren: Mahnwachen gegen Rechts

Dossier

„Manuscriptum“- Verlag in Lüdinghausen mit rechtspopulistischen Autoren: Mahnwache gegen RechtsDie bisher zwei Mahnwachen gegen Rechts des DGB-Gewerkschaftsbunds vor dem Verlagsgebäude von „Manuscriptum“ in Lüdinghausen sollen nicht die letzten sein. (…) Am Donnerstag, 7. Oktober, soll vor dem Verlag an der Bahnhofstraße eine weitere friedliche Mahnwache stattfinden. Der „Seitenhieb“ – das waren Postwurfsendungen kurz vor den Bundestagswahlen der Thomas-Hoof-Gruppe, zu der der Verlag Manuscriptum gehört. Zahlreiche Lüdinghauser Bürger erhielten das Flugblatt, in dem, wie berichtet, Gewerkschafter und SPD-Vertreter, aber auch Fridays for Future und die Presse angegangen werden. Der Verlag Manuscriptum bringt Bücher der Neuen Rechten heraus, darunter die hinlänglich bekannten Extrem-AfDler Alexander Gauland und Björn Höcke, aber auch Autoren aus dem Bereich von Verschwörungsideologien. „Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass es hier so etwas gibt und die Bürger im Kreis Coesfeld wachsam sein sollen“, sagt DGB-Kreisvorsitzender Ortwin Bickhove-Swiderski…“ Artikel von Viola ter Horst vom 01.10.2021 in der Allgemeinen Zeitung online externer Link, siehe dazu:

  • Antikriegstag in Lüdinghausen am 1.9.23: Mahnwache vor Manuscriptum New
    Anlässlich des Weltfriedentags am 1. September rufen wir zu einerMahnwache vor dem in Lüdinghausen niedergelassenen Verlag„Manuscriptum“ auf und laden alle Bürgerinnen und Bürger dazuein, gemeinsam mit uns ein Zeichen für eine tolerante undsolidarische Stadtgesellschaft zu setzen!
    „Manuscriptum“ verlegt die Bücher neurechter, rechtspopulistischer und sogar faschistischer Autoren und machtdamit deren Weltanschauungen und Positionen, die Hass undAusgrenzung zur Grundlage menschlichen Handelns erklärt,“hooffähig“. Dieses gilt es zu bekämpfen. Wir treten mit dieser friedlichen Aktion jeder Art vonRechtsextremismus, Rassismus und anderen Formengruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegen!
    Wir wollen eine Gesellschaft in der kein Platz für demokratie- undmenschenfeindliches Gedankengut ist. Wir bekämpfen jeden, der Hass und Ausgrenzung zur Grundlage desmenschlichen Handelns erklärt.
    Der DGB-Kreisverbandsvorsitzende Ortwin Bickhove-Swiderskieröffnet mit einer Ansprache die Mahnwache, der diverseRedebeiträge folgen werden…“ Aufruf des DGB-Kreisverband Coesfeld und Infos beim DGB Region Münsterland externer Link zur Mahnwache am 01.09.2023, 14:00 bis 16:00 in der Bahnhofstr. 3, 59348 Lüdinghausen

  • dju Münsterland fordert: Manuscriptum-Verleger Thomas Hoof soll aufhören, Journalisten zu drangsalieren 
    Auch kritische Nachfragen zur Gründung einer gemeinnützigen Stiftung durch den Verleger müssten erlaubt sein. Der dju seien inzwischen mindestens drei Fälle bekannt (WDR Landesstudio Münster/ Ruhrnachrichten/ Menschen Machen Medien) wo es nachweislich Einschüchterungsversuche gegeben habe, verbunden mit der Aufforderung vorformulierte Passagen in der Berichterstattung  zu übernehmen, die ansonsten „rechtswidrig“ seien – eine Rechtsauffassung, die nach  Einschätzung von renommierten Medienrechtlern vor kaum einem Gericht Bestand hätte.
    Positiv bewertet die dju,  dass dadurch die Berichterstattung nicht habe verhindert werden können. „Es passt alles nicht so recht zusammen, dass sich der angeblich so freigeistige, liberale Verleger,  der sich selbst so gerne auf die Meinungsfreiheit beruft, andererseits mit allen möglichen juristischen Mitteln versucht, eine kritische Berichterstattung über seinen Verlag zu verhindern oder diese in seinem Sinne zu beeinflussen“.
    Der Vorsitzende der dju in verdi Münsterland, Dr. Frank Biermann, der als Autor selbst betroffen ist, dankte ausdrücklich den Kolleginnen und Kollegen  vom DGB Münsterland und insbesondere aus dem Kreis Coesfeld für ihr vorbildliches Engagement in dieser Sache und die Solidaritätsbekundungen. „Mit ihren Mahnwachen haben sie auch ein Zeichen gesetzt für die Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit“.
    Den Verleger Thomas Hoof forderte die dju in verdi auf, Journalistinnen und Journalisten in Ruhe ihre Arbeit tun zu lassen, ohne diese mit juristischen Schreiben zu drangsalieren.“ Pressemitteilung vom 08.10.2021 externer Link
  • Manuscriptum: Dritte Mahnwache vor Verleger-Villa am am 7. Oktober 2021
    „Gehört das eigentlich schon verboten, oder darf das noch gedruckt werden? Das fragt man sich des Öfteren, wenn man sich die Programme von Verlagen anschaut, die Autoren der Neuen Rechten verlegen, wie der im Münsterland ansässige Manuscriptum Verlag. Der gehört Thomas Hoof*, der mit dem hochpreisigen Warenhaus und Versandhandel Manufactum reich geworden ist. Seine Verlagsbuchhandlung bewirbt heute die Themenbereiche Deutsche Geschichte, Gender Mainstreaming, Ideologiekritik, Konservatismus, Kulturkritik, Lebenspraxis und Preußen. Ortwin Bickhove-Swiderski, der Vorsitzende des DGB im Kreis Coesfeld, is not amused at all. Im eigentlich beschaulichen Städtchen Lüdinghausen ist ein Prospekt als Hauswurfsendung verbreitet worden, von dem ungefragt sein Konterfei blickt. Bearbeitet und verfremdet und textlich begleitet von allerlei „Schmutzeleien“. „Das Pamphlet ähnelt von der Aufmachung her schon einem Steckbrief“, findet Volker Nicolai-Koß, Regionsgeschäftsführer des DGB Münsterland. Zusammen mit dem DGB-Kreisvorsitzenden ist darauf André Stinka, SPD-Fraktionsmitglied im Landtag NRW, abgebildet. Beide würden seinen Ruf schädigen, beklagt sich Thomas Hoof in der Wurfsendung, und wollten die Hoof-Gruppe zum „unwillkommenen Unternehmen“ stilisieren. Dabei sei er doch ein millionenschwerer Gewerbesteuerzahler, die Gründerzeit-Villa, in der seine Gruppe untergebracht sei, werte fraglos das Stadtbild auf und die Autoren, die er verlege, hätten allemal mehr intellektuelles Niveau als die „Linksgenossen“ Stinka und Bickhove-Swiderski. Hoof macht den Lüdinghausern das Angebot, sich kostenlos ein Buch aus seinem Verlag – Hausautor Rolf-Peter Sieferle über „Das Migrationsproblem“ – abzuholen. Er, Hoof, habe den Verlag Manuscriptum „zu einem verlegerischen Habitat für Autoren gemacht, die eine selbstverantwortete (oft vom Mainstream abweichende) Meinung haben“. Die Kritiker aus Politik, Gewerkschaften, der Zivilgesellschaft und aus Lüdinghausen wollen diesen Angriff des Verlegers „auf demokratische Organisationen, die ihm ein Dorn im Auge sind“ (Nikolai-Koß) nicht auf sich beruhen lassen. Sie haben mit zwei Mahnwachen und in Presseerklärungen bereits deutlich gemacht, was sie von Autoren des Verlages wie den AfD-Politikern Björn Höcke und Alexander Gauland, dem Verschwörungsideologen Jürgen Elsässer und dem Rechtspopulisten Acif Pirincci („Die große Verschwulung“) halten. Der in ihren Augen rechtspopulistische Verlag verbreite Hetze, „menschenfeindliches und nationalistisches Gedankengut, das zwar durch die Meinungsfreiheit abgedeckt“ sei, so Stinka: „Aber nichts davon gehört in eine offene und zukunftsgewandte Gesellschaft.“ (…) Als „Zensur“ will der DGB seine Aktivitäten dabei nicht verstanden wissen. „Wir haben die Verantwortung, die Gesellschaft darauf hinzuweisen, bei Rechtspopulisten genau hinzugucken“, so der Regionsgeschäftsführer des DGB im Münsterland. Die verbalen Übergriffe auf die kritischen und antifaschistischen Gewerkschafter wollen diese nicht unbeantwortet lassen und rufen erneut zu einer zweistündigen Mahnwache am 7. Oktober ab 17 Uhr vor dem Verlagsgebäude an der Bahnhofstraße in Lüdinghausen auf…“ Artikel von Frank Biermann vom 4. Oktober 2021 bei Menschen machen Medien, der Zeitung des ver.di-FB 8 externer Link, siehe den Aufruf beim DGB Münsterland externer Link

Siehe zum Hintergrund u.a. unser Dossier Die Buchmesse, die Rechten und der Widerstand 

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=194008
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