Spargelhof Thiermann in Niedersachesen: Corona-Ausbruch, Arbeitsquarantäne und Bedingungen “wie im Horrorfilm”

Dossier

German Asparagus tastes like Exploitation15, 16, 26 – 47: Die Entwicklung der vom Landkreis Diepholz gemeldeten bestätigten Covid-19 Fälle für die Samtgemeinde Kirchdorf in dieser Woche. In einer Pressemitteilung benennt der Landkreis die Fälle in den Kindergärten mit Nennung der jeweiligen Institution, nicht aber den Namen des Betriebes. Wer die deutlich nach oben geschnellte Zahl mit dem Hinweis auf „Betrieb mit Sonderkulturen“ kombiniert, kann als betroffenen Betrieb nur den Fruchthof Thiermann im Ortsteil Scharringhausen mutmaßen. Zumal, wenn die Zahl der nun getesteten Beschäftigten angeschaut wird. (…) Die Maßnahmen rund um die Mitarbeiter der Firma indes bestimmt nun das Gesundheitsamt des Landkreises Diepholz (…) Die Firma hat die Unterkünfte für Erntehelfer in unterschiedlichen Kommunen in der Region verteilt, nicht zusammengezogen auf einem einzigen Gelände. Welche Unterkünfte sind betroffen? Dazu gibt es keine genauen Angaben. Nur so viel: „Die Unterkünfte werden in enger Absprache mit dem Betrieb überwacht und die Polizei ist ebenfalls über die Unterbringung informiert…“ Artikel von Sylvia Wendt vom 30.4.2021 auf kreiszeitung.de externer Link: „Coronavirus in Kirchdorf: 42 Erkrankte in Sonderkultur-Betrieb – Reihentestung für 1 200 Mitarbeiter“ – nach Angaben von Faire Mobilitaet ist der Betrieb Thiermann Niedersachsens größter Spargel-/Beerenhof. Der hat in Niedersachsen zugleich das Sagen im Spargelanbauverband, war lange Vorsitzender… Siehe dazu die nachfolgenden Meldungen, denn es sollte noch viel schlimmer kommen (und allgemein unser Dossier zu Ernte-MigrantInnen):

  • Spargel: Undercover-Recherche zeigt niedrige Löhne und Intransparenz bei Thiermann New
    Nettolöhne von sechs Euro pro Stunde, bar auf die Hand: Unsere Undercover-Recherchen legen Ausbeutung bei Spargelkönig Thiermann nahe. Ein Arbeitsrechtler sieht „starke Indizien“, dass der Betrieb den Mindestlohn nicht einhält. Dieser dementiert die Vorwürfe. (…) In den fünf Tagen habe ich laut meinen eigenen Aufzeichnungen insgesamt 49 Stunden und 40 Minuten gearbeitet. Auf der Abrechnung standen 296,75 Euro, 70 Euro davon habe ich für Essen und Unterkunft gezahlt. Ohne diesen Abzug komme ich auf einen Stundenlohn von 5,97 Euro netto, der mir in bar ausgezahlt wird. Mehr als 3,50 Euro unter dem Brutto-Mindestlohn von 9,50 Euro. Verstößt einer der größten Spargelbetriebe in Deutschland systematisch gegen den Mindestlohn? Recherchen von BuzzFeed News Deutschland zeigen, dass der Betrieb „Thiermann“ ein System der Intransparenz geschaffen hat, das es zumindest leicht machen könnte, den jährlich mindestens 1500 Saisonarbeiter:innen weniger als die gesetzlich vorgeschriebenen 9,50 Euro brutto pro Stunde zu bezahlen. Das zeigen Gespräche mit 27 polnischen Saisonarbeiter:innen des Betriebes sowie neun Mitarbeiter:innen von Beratungsstellen und Gewerkschaften. Und das zeigen auch unsere eigenen Undercover-Recherchen bei Thiermann. Der Betrieb lässt Arbeitsverträge, Lohn- und Arbeitszeitabrechnungen zwar unterschreiben – aber er behält sie offenbar systematisch ein. Keiner der Arbeiter, mit denen wir gesprochen haben, besitzt diese Dokumente, kein Berater kennt sie. (…) Thiermann bezahlt viele seiner Mitarbeiter:innen nach Akkord. Geld gibt es nicht pro Stunde, sondern pro Kilo Spargel. Wer auf dem Feld schnell arbeitet und geübt ist, kann am Tag im Idealfall bis zu 200 Euro verdienen. Wir haben mit 27 Saisonarbeiter:innen gesprochen und sind dabei auf sieben konkrete Fälle gestoßen, bei denen es Hinweise gibt, dass der Mindestlohn nicht gezahlt wurde, drei weitere ergeben sich aus Lohnlisten, die wir einsehen konnten. (…) Das einzige offizielle Dokument, das Thiermann an seine Arbeiter:innen herausgibt, ist ein einseitiger Anhang zum Arbeitsvertrag. Auf der A4-Seite steht, dass Thiermann sich an den gesetzlichen Mindestlohn hält. Zudem, dass die Arbeiter:innen den jeweiligen Tageslöhnen zustimmen, wenn sie die Löhne nicht innerhalb von einem Tag reklamieren. (…) Thiermann ist nicht der einzige Spargelbetrieb in Deutschland, gegen den Saisonarbeiter:innen Vorwürfe erheben. In Gesprächen mit Beratungsstellen in sechs Bundesländern erfahren wir von 13 unterschiedlichen Betrieben, in denen es Missstände geben soll: Heruntergekommene Unterkünfte, falsch dokumentierte Arbeitsstunden, hohe Abzüge für Verpflegung und Unterkunft. Und immer wieder: Ein mögliche Bezahlung unter dem Mindestlohn…“ Reportage von Łukasz Grajewski und Jonas Seufert vom 31.05.2021 bei BuzzFeed News Deutschland externer Link
  • Spargelhof Thiermann: Gewerkschaft wird schroff abgewiesen
    „… „Die Stimmung vor Ort war ziemlich negativ“, berichtet Anna Szot [„Faire Mobilität“] im Gespräch mit kreiszeitung.de und beschreibt ein düsteres Szenario, das sich der Gewerkschafterin und ihren Kollegen vor Ort in Kirchdorf gezeigt hat. „Es war sehr schwer, jemanden zu erreichen vor Ort. Als wir da waren, standen vor allen Unterkünften schwarz gekleidete Securitys, die Häuser bewacht haben.“ Szot versucht trotzdem mit den polnischen Erntehelfern zu sprechen, ihnen Informationen zukommen zu lassen, wie sie sich jetzt verhalten können. Doch sie hat keinen Erfolg, der Kontakt wird unterbunden: „Es war gar kein Gespräch möglich. Die Leute wurden von den Securitys in die Häuser geschickt.“ Schließlich habe man noch versucht, Erntehelfer auf den Feldern anzutreffen. Doch auch hier habe sich ein ähnliches Bild gezeigt. „Wir haben dort niemanden angetroffen“, berichtet Szot. Schließlich mussten die Gewerkschafter wieder unverrichteter Dinge abziehen. (…) Neue Corona-Regeln für landwirtschaftliche Betriebe: Erntehelfer müssen nun zweimal die Woche getestet werden…“ Artikel von Johannes Nuß vom 26.05.2021 bei kreiszeitung.de externer Link
  • Nach Corona-Ausbruch auf Spargelhof: DGB fordert Schutz für Erntehelfer
    „… Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf einem niedersächsischen Spargelhof fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mehr Schutz für Erntehelfer. „Die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern müssen nach der Infektionswelle in Niedersachsen Lösungen entwickeln, um die Beschäftigten noch in dieser Saison besser zu schützen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der taz. Arbeitgeber und Behörden dürften das Problem nicht durch die sogenannte „Arbeitsquarantäne“ lösen. Auf dem großen Spargel- und Beerenbetrieb Thiermann in Kirchdorf durften nach einem Corona-Ausbruch Anfang Mai etwa 1.000 Beschäftigte beispielsweise aus Polen ihre Unterkünfte nur verlassen, um zu arbeiten. „Wer unter Quarantäne gestellt wird, muss die Chance haben, sich zu isolieren, und darf nicht zur Arbeit verpflichtet werden“, verlangte Piel. „Es ist ein Unding, wenn Menschen unter behördlicher Quarantäne nicht nach dem Infektionsschutzgesetz entschädigt werden, stattdessen arbeiten müssen und dabei keine Möglichkeit haben, sich selbst zu versorgen.“ Arbeitsquarantäne sei auch keine akzeptable Maßnahme für den Infektionsschutz „und muss ein Ende haben“. Sie könne „angesichts der Zustände von Sammelunterkünften, der Enge bei Gemeinschaftstransporten und den fehlenden Abständen bei der Arbeit“ Infektionsketten kaum unterbrechen, ergänzte die Gewerkschafterin. „Die Behörden nehmen mit dieser Praxis zudem tiefe Eingriffe in die Grundrechte der Betroffenen vor, ohne dass es dafür eine Rechtsgrundlage gibt.“…“ Artikel von Jost Maurin vom 25. Mai 2021 in der taz online externer Link
  • Scharfe Kritik an Arbeitsbedingungen bei Thiermann 
    Die Verantwortlichen auf dem Spargelhof Thiermann im Landkreis Diepholz geraten nach einem Bericht von „Frontal 21“ unter Druck. Sie hätten keinen Lohn erhalten, klagen Arbeiter. (…) „Es ist wie ein Arbeitslager mit Freiheitsberaubung“, klagt eine Erntehelferin aus Polen an. Einer anderen Erntehelferin ist die Hilflosigkeit ins Gesicht geschrieben. Auch sie steht unter Arbeitsquarantäne. „Ich habe viel geweint“, berichtet sie in der ZDF-Sendung „Frontal 21“. „Niemand vom Gesundheitsamt war da. Ich bekam nur ein Schreiben auf Deutsch, das ich nicht verstehe. Da stand etwas von Quarantäne und vom 18. Mai.“ (…) Das Ganze zieht mittlerweile so weit Kreise, dass sich das polnische Generalkonsulat in Hamburg in die ganze Geschichte einmischt. Erntehelfer haben den Generalkonsul Paweł Jaworski um Hilfe gerufen. Doch auch er bekommt keinen direkten Kontakt zu den polnischen Erntehelfern, Handyvideos belegen das Ganze. Er kann nur durch einen Zaun mit seinen Landsleuten sprechen. Die beschweren sich, dass sie nichts zu essen hätten: „Kein Wasser, kein Brot, keine Butter … Nichts!“ Viel kann der Generalkonsul an diesem Tag aber auch nicht auswirken. Er verspricht, dass man das Ganze im Auge behalten werde: „Das ist noch nicht vorbei“, so Jaworski. Doch die Arbeits- und Quarantänebedingungen scheinen nur eine Seite auf der Medaille zu sein. Jetzt mehren sich auch noch die Vorwürfe, dass Mitarbeiter kein oder zu wenig Lohn erhalten hätten. (…) Von Stundenlöhnen in Höhe von 6,80 Euro ist aus den Reihen der Erntehelfer die Rede, der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland liegt derzeit bei 9,50 Euro pro Stunde. Etliche Erntehelfer haben inzwischen sich bietende Möglichkeiten genutzt, um aus Kirchdorf zu verschwinden und wieder in die Heimat zu reisen. Auch sie wollen ihren Lohn für die erbrachte Arbeit erhalten. Sie werfen Thiermann vor, dass sie viel mehr haben arbeiten müssen, als ursprünglich vereinbart gewesen sein. Laut einer Vereinbarung, die „Frontal 21“ vorliegt, sollten durchschnittlich 34 Stunden wöchentlich gearbeitet werden, verteilt auf sechs Tage zum Mindestlohn. Laut Aussage einer Mitarbeiterin sei sich aber daran nicht gehalten worden. Sie habe viel länger arbeiten müssen und weniger verdient, als ursprünglich zugesagt worden sei. „Ich habe an sieben Tagen gearbeitet, und zwar von 7:00 Uhr bis 18:00 Uhr“, berichtet sie im Interview. Manchmal habe sie sogar bis 21:00 Uhr arbeiten müssen. Nach drei Wochen hatte sie die Nase voll, da sie auch nur 35 Euro Lohn pro Tag erhalten haben will. Versprochen waren ihr im Vorfeld mindestens 70 bis 80 Euro pro Tag. Es soll sogar die Rede von 100 bis 120 Euro am Telefon die Rede gewesen sein…“ Artikel von Johannes Nuß vom 22.05.2021 bei kreiszeitung.de externer Link

  • Thiermann: Polnische Erntehelferinnen berichten von Bedingungen „wie im Horrorfilm“ – gute Recherche, ein mieses Interview und einige Kommentare
    • Spargelernte: Corona-Quarantäne für Erntehelfer. Polnische Erntehelferinnen berichten von Bedingungen „wie im Horrorfilm“
      Auf einem der größten Spargelhöfe Deutschlands ist das Coronavirus ausgebrochen. Mittlerweile haben sich 131 Menschen infiziert. Polnische Erntehelferinnen berichten von Bedingungen „wie im Horrorfilm“. Agnieszka wusste, dass die Spargelernte Knochenarbeit ist. Auch, dass sie nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst zwei Wochen in Arbeitsquarantäne musste, hatte man ihr gesagt. Aber nach mehr als einem Monat in Isolation hat sie genug: „Wir werden wie Sklaven behandelt, nur vom Hotel zur Arbeit gebracht und zurück.“ Ihre Kollegin Ilona weigert sich zu arbeiten. „Ich will nach Hause fahren”, sagt sie. Nun wartet sie auf ihrem Zimmer. Ihre Mitbewohnerinnen arbeiten weiter, daher hat Ilona Angst, dass sie das Virus in die Unterkunft einschleppen. Es wäre nicht nur gefährlich, sondern könnte ihre Quarantäne nochmal verlängern. 1011 Menschen arbeiten derzeit auf dem Spargelhof von Heinrich Thiermann im niedersächsischen Kirchdorf. Vor allem hunderte Polen und Rumänen. Ende April, als die Arbeitsquarantäne begann, waren 47 Arbeiter infiziert. Bis heute sind es bereits 131 Personen. DW sprach mit sechs polnischen Arbeiterinnen, die am Telefon von der Lage hinter dem verriegelten Tor des Hofs erzählt haben. Ihre Namen wurden im Text geändert. Die DW hat auch Kontakt zu dem Unternehmen aufgenommen. Nach der ersten Veröffentlichung des Artikels auf Polnisch bestätigten weitere Beschäftigte die von uns beschriebenen Zustände. (…) Sogar verheirateten Paaren, die in anderen Teilen des Hofs arbeiten, wurde es verboten, sich zu treffen. Sicherheitspersonal wurde angestellt, um die Quartiere zu bewachen. Mittag- und Abendessen werden serviert. Erst vor wenigen Tagen wurde ein effizientes System zum Einkaufen eingerichtet. Da die Zahl der Neuinfektionen aktuell wieder sinkt, entschied das Gesundheitsamt, die Betriebsquarantäne aufzuheben – jedoch nicht für alle: Für rund 200 Erntehelfer, die als Kontaktpersonen gelten oder mit Infizierten in derselben Unterkunft gewohnt haben, wurde sie bis zum 18. Mai verlängert. Weder das Unternehmen noch das Gesundheitsamt teilten auf Anfrage der DW mit, wie viele Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Die Arbeiter, mit denen wir sprechen konnten, berichten von möglicherweise bis zu fünf Personen, eine von ihnen soll schwer an COVID-19 erkrankt sein. Die Thiermann GmbH sagt, dass alle Mitarbeiter versichert sind. Es entstehen „keine Kosten bei Krankheit und sie erhalten eine Lohnfortzahlung”, sagte Sprecherin Anke Meyer der DW. Eine der infizierten Frauen erzählte hingegen, dass sie auch während der Krankschreibung für die Unterkunft bezahlen muss. (…) Marzena wäre vielleicht noch gesund, wenn die Aufteilung gut funktionieren würde. Aber sie und ihre Mitbewohnerin arbeiteten an zwei unterschiedlichen Spargelsortierbändern. Zuerst wurde die Kollegin krank, danach sie selbst. Sie seien in einer Gruppe von 50 Personen zur Arbeit geführt, und dann in kleinere Gruppen von je zwölf Menschen aufgeteilt worden. „Es wird nicht darauf geachtet wer zusammen wohnt”, sagt sie. „In der Sortieranlage besteht keine Möglichkeit, Abstand zu halten”, die Maschine arbeite schnell, man müsse in Bewegung sein, um Kollegen zu helfen. „Wir arbeiten Hand in Hand”. (…) „Sie hätten uns schon nach den ersten Fällen durchtesten müssen, und nicht erst als die Plage ausgebrochen ist”, sagt Agnieszka. (…) Aber von dem Tag der Entdeckung der ersten Fälle bis zur Reihentestung der gesamten Belegschaft hatte das Virus etwa zehn Tage Zeit, um sich auszubreiten. (…) „Es war wie im Horrorfilm”, erinnert sich Barbara an den 28. April, den Tag der Durchtestung. Sie sagt, dass Frauen mit positiven Testergebnissen bis 23 Uhr draußen warten mussten, bis sie in ein anderes Hotel gebracht wurden. „Andere weinten, weil sie nach Hause wollten, aber nicht mehr durften”, erzählt sie. Noch in derselben Nacht beschlossen etwa hundert Frauen aus einer Unterkunft zu streiken. Die nächsten zwei Tage gingen sie nicht zur Arbeit. Aus Angst vor dem Virus, aber auch weil sie bessere Löhne forderten. Heinrich Thiermann sei zu Ihnen gekommen, habe mit den Vorarbeitern gesprochen, sei aber nicht auf die Forderung eingegangen, erzählen zwei Frauen. Einige Personen nutzten die Verwirrung und flohen nach Polen ohne Bezahlung. Die Thiermann GmbH antwortet nicht auf die Frage, ob diese Personen ihren Lohn erhalten werden. Von den Arbeiterinnen hören wir, dass die Firma sich weigert sich, sie zu bezahlen. In den Arbeitsverträgen, deren Kopien der DW vorliegen, lesen wir von Bezahlung „in einem Bonussystem unter Beibehaltung des Mindestlohns“ (aktuell 9,50 brutto pro Stunde). Die Arbeiter sprechen lieber vom Nettolohn. Für sie ist es wichtig, wie viel sie mit nach nach Hause bringen können. Dieser Satz schwankt jedoch täglich. Zuletzt sei es 6,80 Euro netto pro Stunde, sagen zwei Angestellte. Pro Tag werden 9,80 Euro für die Unterkunft und Mittagessen abgezogen. (…) Nach zwei Tagen kehrten aber immer mehr Frauen zur Arbeit zurück. „Sie haben auf unsere Forderung nicht reagiert, weil sie wussten, dass wir nicht weg können”, sagt eine von ihnen. Außerdem mussten sie jeden Tag weiter für ihre Unterkunft bezahlen…“ Reportage von Grzegorz Szymanowski vom 13.05.2021 bei der Deutschen Welle externer Link
    • Heinrich Thiermann im Interview: Löhne, Hygiene, Unterkünfte: Spargelhof-Chef reagiert auf Vorwürfe
      „… [Einige Erntehelfer seien ohne Bezahlung nach Polen geflohen. Ist dem so?] Einige Mitarbeitende sind verbotenerweise unter der Arbeitsquarantäne abgereist. Diese sind polizeilich gemeldet. Der Anspruch auf die Lohnzahlung verfällt dadurch nicht. Allerdings wurden Bußgelder durch die Behörde für das unerlaubte Abreisen in uns unbekannter Höhe angekündigt. [Der Stundenlohn variiere von Tag zu Tag, betrage im Schnitt 6,80 Euro. Wieviel beträgt der Stundenlohn?] Selbstverständlich erhält keine Saisonarbeitskraft weniger als den deutschen Mindestlohn. Aber viele verdienen mehr. [Wie ist die Krankenversorgung gesichert? Und wie sind die ausländischen Erntehelfer krankenversichert?] Alle Mitarbeitende sind hier sicher versorgt, es entstehen den Saisonarbeitskräften keine Kosten bei Krankheit und sie erhalten eine Lohnfortzahlung…“ Interview von Sylvia Wendt vom 12.05.2021 in der Märkischen Kreiszeitung online externer Link – wahrhaft bissig…
    • Thread von Grzegorz Szymanowski vom 12. Mai 2021 externer Link zu dem Interview: „1/ Die Kolleg:Innen von der @Kreiszeitung haben H. Thiermann zu unserer Recherche befragt. Er bestätigt in dem Interview, dass die ersten Infektionen am 18.04. stattgefunden haben. Dazu habe ich eine Frage. (…) Nun: warum wurden die ersten Infektionen bei #Thiermann GmbH dem Gesundheitsamt erst 6 Tage später gemeldet?…“
    • Thread von Michael Trammer vom 14. Mai 2021 externer Link: „Heute ist bei Thiermann in #Kirchdorf polnischer Konsul vor Ort. Er soll bei der Klärung der Lohnabrechnung helfen. Securities der Firma stellen sich  vor Kameras und bedrängen Kolleg*innen u.a. vom @ZDF. Kameras werden zugehalten. Kennzeichen sollen notiert werden, sagt Einer. (…) Die wegen Nötigung und Bedrohung von Kolleg*innen verständigte Polizei ist auch nach über einer halben Stunde nicht da. Securities haben nun Autos als Sichtschutz aufgebaut. Zahlreiche Arbeiter*innen stehen auf dem Hof des Firmengeländes. Sie wollen ihren Lohn und dann abreisen…“
  • Neue Details von „inside“-Thiermann: Angeblich 5 Personen im Krankenhaus, Tests erst 10 Tage nach dem Ausbruch, „Arbeits-Quatantäne“ soll am 13.05. enden… #Arbeitsquarantäne = Zwang zur Arbeit, sonst kein Geld für Quarantäne
    • Thread von Grzegorz Szymanowski vom 11. Mai 2021 auf Twitter externer Link: „Ich habe mit 10 Polinnen gesprochen, die bei #Thiermann in Quarantäne sind. Sie erzählen, dass 5 Personen im Krankenhaus sein sollen, 1 davon im sehr schwerem Zustand, aber dazu äußert sich weder der Betrieb noch das Gesundheitsamt. Hier noch ein paar Infos: Die Arbeiterinnen berichten, dass es erste positive Fälle am 18.04. gab. Durchgetestet wurde aber die ganze Belegschaft erst am 28.04. (etwa 3 Woche nach ihrer Ankunft auf dem Hof). Diese verspätete Reaktion könnte die massive Verbreitung erklären. Auch die Durchmischung spielte eine Rolle. Ich sprach mit einer Frau dessen Mitbewohnerin an einem anderen Fließband arbeitete. Erst wurde die Mitbewohnerin krank, danach sie selbst. „Am Fließband können wir keine Abstände einhalten“, sagte sie. Nach dem Ausbruch haben etwa 100 Frauen aus einem Hotel gestreikt und sind 2 Tage nicht auf die Arbeit gegangen. Aus Angst, aber auch weil sie bessere Löhne forderten. H.Thiermann war da, aber ist auf die Forderung nicht eingegangen. „Sie wussten, dass wir eh nicht weg können“. Mehrere Arbeiter:Innen wollten abreisen, aber durften es nicht wegen der Quarantäne. Ein paar Menschen sind ohne Bezahlung nach Polen geflohen. Die „Arbeits-Quatantäne“ soll am 13.05. enden. Am Freitag wollen einige abreisen, aber befürchten Probleme bei der Abrechnung. Der Stundenlohn variiert von Tag zu Tag, war im Durchschnitt zuletzt netto 6,8 E. Unterkunft kostet 9,80/Tag. Das müssen auch die zahlen, die auf ihre Abreise warten. Lohnfortzahlung bekommen nur die Erkrankten. Deswegen sind viele Frauen nach und nach zurück arbeiten gegangen…“ Siehe ähnlich:
    • Thread von Faire Mobilität am 10. Mai 2021 externer Link: „1.) Spargelhof #Thiermann in #NRW: Jetzt 130 v. 1200 Beschäftigten positiv getestet in #Quarantäne. Da sie noch keine vier Wochen arbeiten, kein Anspruch auf Lohnfortzahlung. Ob Krankengeld, hängt von der Versicherung ab. Mindestens fünf sagen uns, dass sie keine hätten. Gesundheitsamt: Alle sollen eine Erstattung nach #Infektionsschutzgesetz erhalten. Wir hoch diese ausfällt hängt vom Arbeitsvertrag ab. Es ist anzunehmen, dass ihnen für Unterkunft und Verpflegung Kosten entstehen. Alle anderen sind in sogen. #Arbeitsquarantäne: Sie arbeiten u. dürfen das Betriebsgelände in der Freizeit nicht verlassen. Wir haben Kontakt zu Beschäftigten, die Angst vor Ansteckung haben und deshalb nicht arbeiten wollen. Faktisch sind sie zur Arbeit gezwungen, da sie ansonsten keine Vergütung bekommen u. Kosten für Unterkunft und Verpflegung entstehen. #Arbeitsquarantäne zunächst für zwei Wochen verhängt, Verlängerung möglich. In der #Fleischindustrie hatten wir Fälle über sechs Wochen….“
  • [Thiermann] Zehn weitere Fälle in Spargelbetrieb
    Zehn weitere Corona-Fälle hat die erneute Reihentestung in einem Spargelanbaubetrieb in Kirchdorf vom Donnerstag ergeben. Der Landkreis Diepholz meldete am Sonnabend insgesamt 49 Neuinfektionen. (…) Insgesamt sind somit seit Ende April 130 Menschen in dem Betrieb positiv getestet worden. „Die positiv getesteten Personen wurden isoliert und befinden sich in Quarantäne“, so Landkreis-Sprecherin Mareike Rein. Für die negativ Getesteten hat der Landkreis eine häusliche Quarantäne mit Ausnahme der Wahrnehmung der beruflichen Tätigkeit angeordnet. „Dies gilt unter der Voraussetzung, dass diese Personen keine Symptome aufweisen und strenge Hygienemaßnahmen auf dem Arbeitsweg umgesetzt werden“, so Rein weiter…“ Beitrag von Alexandra Penth vom 09.05.2021 im Weser Kurier online externer Link
  • [„Kein Anspruch auf Lohnfortzahlung – unabhängig von der Versicherung“] Auf dem Rücken der Arbeiter:Innen – Corona in Diepholz
    Auf dem Spargelhof Thiermann in Kirchdorf, einer beschaulichen Gemeinde im Kreis Diepholz, kam es zu einem Coronaausbruch unter Saisonarbeitskräften. Die Lage ist angespannt, 120 Menschen sind gesichert mit dem Coronavirus infiziert, über 1000 Menschen befinden sich in sogenannter Arbeitsquarantäne. Aber was bedeutet das für die meist polnischen und rumänischen Erntehelfer:Innen – und was ist das für ein Hof? (…) In einem Portrait des Handelsblatts aus dem Jahr 2009 wird gesagt, Herr Thiermann spare mitunter bis zum Geiz. Das gelte aber nicht für sein – wie er sagt – Humankapital. Gleichwohl meldete er sich in zahlreichen Medien gegen den Mindestlohn für Erntehelfer:Innen zu Wort – und im Jahr 2019 ermittelte das Arbeitsministerium Brandenburg gegen das Domstiftsgut Mötzow im Havelland. (…) Das Domstiftsgut liegt im Miteigentum von Thiermann und wird auch von diesem bewirtschaftet. Auch hier gibt es erneut Probleme, denn die Anbauflächen für den Spargel liegen inmitten eines Vogelschutzgebiets. Ursprünglich wurde Thiermann angewiesen, den bereits eingebrachten Spargel wieder zu Roden, in letzter Minute nahm der Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) die Rodungsverfügung wieder zurück, er sei „überzeugt, dass wir schneller eine Lösung hinbekommen als ein Gericht“, wie er der Märkischen Allgemeinen sagte. Streitpunkt ist vor Allem, ob von Folie überzogene Spargelfelder in einem Vogelschutzgebiet etwas zu suchen haben. (…) Laut Thiermann gibt es einen Einkaufsservice und einen Hofladen, mehrere Arbeiter:Innen versuchten aber trotzdem, selbst einkaufen gehen zu können – die Gründe dafür sind unbekannt. Nun werden sie von Polizei und Sicherheitsdiensten streng bewacht, ein sich in Arbeitsquarantäne befindlicher Arbeiter vor Ort sprach davon, er fühle sich wie im Gefängnis, er wolle nur wieder zurück nach Polen, man gäbe ihm seine Autoschlüssel nicht zurück. (…) In polnischsprachigen Foren wird im Zusammenhang mit Thiermann außerdem erstaunlich oft ein Akkordlohn von 6€ sowie eine 7-Tage-Woche erwähnt. Und natürlich wird die Anreise von den Arbeiter:Innen bezahlt, wie Thiermann selbst auf einer polnisch- und rumänischsprachigen Anwerbungsseite angibt. (…) Auf Nachfrage erklarte Thiermann zwar, dass jede Saisonarbeitskraft versichert sei, es gibt aber durchaus noch andere Probleme. Nach deutschem Recht haben Saisonarbeitskräfte erst nach vier Wochen Arbeitszeit einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung, unabhängig vom Versicherungsschutz. Die Spargelsaison hat aber gerade erst begonnen. „Wenn ich krank bin, bekomme ich kein Geld“, sagt die Arbeiterin. Die an Corona Erkrankten haben wohl keinen Anspruch auf Lohn für die Zeit ihrer Erkrankung. (…) Aber auch Heinrich Thiermann, dessen Rolle man sicherlich stark kritisieren kann und muss und der bei einer Betriebsfläche von 1800ha Land, einer Schweinemast mit 15.000 Tieren, mehreren Biogasanlagen, einem eigenen Hofladen und einem Gastronomiebetrieb sicher eher Agrargroßunternehmer denn einfacher Landwirt ist, trägt sicherlich nicht die alleinige Verantwortung. Er bewirtschaftet sein Unternehmen so, wie es tausende andere Landwirte auch tun, in einigen Punkten wohl sogar Arbeiter:Innenfreundlicher als so mancher Wettbewerber. Schuld trägt vor Allem der Gesetzgeber…“ Artikel von Thorbjörn Heise vom 6. Mai 2021 bei publikum.net externer Link
  • [Nun 120 Corona-Fälle] Sicherheitsdienst kontrolliert bei Thiermann jetzt rund um die Uhr – Bußgeldverfahren gegen einzelne Erntehelfer nach Verstoß gegen Quarantäne
    1011 getestete Mitarbeiter des Fruchthofs Thiermann im Kirchdorfer Ortsteil Scharringhausen – das sind neben Erntehelfern, die für die Spargelsaison angereist sind, auch Festangestellte und Aushilfen. Der Betrieb umfasst außerdem Tierhaltung, Getreide- und Maisanbau, Biogasproduktion und Windenergie. Wie funktioniert da „zusammen leben und zusammen arbeiten“ im Detail? Die Personen, die in einer Unterkunft zusammen leben, werden als ein „Haushalt“ gerechnet, nachdem sie eine 14-tägige Quarantäne absolviert haben, erklärt Thiermann-Pressesprecherin Anke Meyer. Durchaus können unterschiedliche Arbeitsgruppen vermischt werden, wenn Abstände eingehalten und Masken getragen werden, ergänzt Mareike Rein, die Pressesprecherin des Landkreises. (…) Was ist mit Ehepaaren, die als Erntehelfer anreisen und in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden? „Männer und Frauen sind getrennt untergebracht. Das mussten wir aufgrund der sanitären Anlagen so regeln“, erklärt Anke Meyer. Und: „Nein, die Ehepaare dürfen sich während ihres Aufenthaltes nicht sehen. So sind die Auflagen.“ Dass die eingehalten werden, kontrolliert seit Saisonbeginn ein Sicherheitsdienst. Bisher erst abends. „Ab sofort sind die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes rund um die Uhr im Einsatz“, erklärt Anke Meyer. Grund ist ein Vorfall in Asendorf, wo mehrere Erntehelfer trotz Arbeitsquarantäne im Supermarkt einkaufen waren externer Link und trotz Ermahnung, auch durch die Polizei, die Anweisungen mehrfach ignoriert hatten. Das werde für jeden Einzelnen ein Bußgeldverfahren nach sich ziehen, erklärt Mareike Rein. Und der Betrieb? Da werde geprüft, ob er in Mitverantwortung gezogen werden könne, und dann würde den Betrieb ebenso ein Bußgeldverfahren erwarten…“ Artikel von Sylvia Wendt vom 06.05.2021 bei kreiszeitung.de externer Link, siehe auch:

    • Nach Corona-Ausbruch auf Spargelhof bei Diepholz: Neun weitere Infektionen bestätigt. Saisonarbeiter ignorieren Quarantäne
      „… Der Landkreis Diepholz hat am Mittwochnachmittag die Gesamtauswertung der zweiten Reihentestung innerhalb des Betriebs bekannt gegeben. Durch die Testung unter 899 Personen wurden insgesamt 17 Corona-Fälle bestätigt. Nachdem am Dienstag rund die Hälfte der Ergebnisse mit acht positiven Befunden vorlag, kamen am Mittwoch weitere neun positive Testergebnisse hinzu. Die Zahl der in dem Betrieb positiv getestete Personen liegt bei 120. Am Donnerstag wird das Deutsche Rote Kreuz im Auftrag des Landkreises Diepholz eine weitere Reihentestung durchführen. Darüber hinaus sind durch den Betrieb Antikörpertests geplant, mit denen der Nachweis einer bereits durchgemachten Corona-Infektion erbracht werden kann. (…) Ein Lebensmittelhändler aus Asendorf rief am Montagnachmittag die Polizei an, nachdem er mehrere Beschäftigte des betroffenen Betriebs in seinem Laden gesehen hatte. Eine Verständigung mit den Feldarbeitern war wegen der Sprachbarrieren nicht möglich gewesen. Mithilfe eines Dolmetschers vom Spargelhof erklärte die Polizei den Arbeitern die Quarantäne-Regeln. In den darauffolgenden Stunden ignorierten allerdings einige Arbeiter immer wieder die Quarantäne und gingen einkaufen. Die Polizeibeamten mussten mehrmals eingreifen, Platzverweise aussprechen und Arbeiter zurück in die Sammelunterkünfte schicken…“ Artikel von Andree Wächter vom 06.05.2021 bei kreiszeitung.de externer Link
  • [Nun 104 positive Tests bei Thiermann] Nach Corona-Ausbruch: Spargelanbauer drosselt Produktion
    104 Mitarbeitende von gut 1.200 insgesamt sind, Stand 3. Mai, positiv auf das Coronavirus getestet worden: Nach der ersten Reihentestung in der vergangenen Woche, folgte am Montag eine zweite auf dem Fruchthof Thiermann im Kirchdorfer Ortsteil Scharringhausen. Die bisher positiv getesteten Personen wurden isoliert und befinden sich in Quarantäne. Auch für die bislang negativ getesteten Personen hat der Landkreis Diepholz eine häusliche Absonderung mit Ausnahme der Wahrnehmung der beruflichen Tätigkeit angeordnet. Seniorchef Heinrich Thiermann, 78, erläutert im Interview die aktuellen Maßnahmen auf dem Hof rund um die Mitarbeiter und wie der Betrieb derzeit aufgestellt ist. [Welche Vorkehrungen zum Schutz vor einer Corona-Infektion hat die Geschäftsführung jetzt zusätzlich getroffen?] Die Organisation der Betriebs- und Arbeitsabläufe ist in einem betrieblichen Hygienekonzept geregelt. Dies folgt dem Grundsatz: zusammen leben und zusammen arbeiten. Nach Anreise befinden sich alle Arbeitskräfte in Arbeitsquarantäne – und werden von der Firma voll versorgt. Die Unterkünfte werden von einem Sicherheitsdienst überwacht, sodass auch später eine Durchmischung unterbunden wird. (…) Es werden alle drei Mahlzeiten von uns ausgeliefert. Und auch auf spezielle Wünsche wird eingegangen. Von den Mitarbeitern erstellte Einkaufslisten werden von den Dolmetschern besorgt. Zudem wird ein Verkaufswagen eingesetzt, dieser liefert die zuvor bestellten Waren an die Mitarbeiter, die sich in Arbeitsquarantäne befinden, kontaktlos aus…“ Interview vom 04.05.21 in der Märkischen Kreiszeitung online externer Link – ohne Angaben zur Lohnfortzahlung etc.
  • [Thiermann: Mehr als 80 Menschen infiziert] 1000 Mitarbeiter von Spargelanbauer in Kirchdorf in Quarantäne – Arbeitsquarantäne! 
    Nachdem bislang 42 Mitarbeiter des Spargelanbaubetriebs Thiermann in Kirchdorf mit dem Coronavirus infiziert sind, hat der Landkreis Diepholz nun Arbeitsquarantäne für rund 1000 weitere Mitarbeiter verordnet. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, bedeutet die Arbeitsquarantäne eine „häusliche Absonderung mit Ausnahme der Wahrnehmung der beruflichen Tätigkeit“. Dies gelte jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die betroffenen Personen keine Symptome aufweisen und strenge Hygienemaßnahmen auf dem Arbeitsweg umgesetzt werden. (…) Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat im Auftrag des Gesundheitsamtes mittlerweile eine umfangreiche Reihentestung in dem Betrieb durchgeführt, deren abschließende Bewertung am Sonnabend erwartet wird. „Es zeichnet sich nach derzeitigem Stand ab, dass zwischen fünf und acht Prozent der durchgeführten Testungen nach ersten Rückmeldungen positiv sein werden“, teilt Landkreis-Sprecherin Mareike Rein mit. Zu Beginn der kommenden Woche soll zudem eine erneute Reihentestung der Mitarbeiter erfolgen. Die Arbeitsquarantäne gilt laut Rein nicht für die positiv getesteten Personen. Diese seien von den anderen Mitarbeitern isoliert und in gesonderten Gebäuden untergebracht worden. „Die Unterkünfte werden in enger Absprache mit dem Betrieb überwacht und die Polizei ist ebenfalls über die Unterbringung informiert“, so Rein weiter. Die Versorgung der in Quarantäne befindlichen Personen erfolge durch den landwirtschaftlichen Betrieb. Der Spargelhof Thiermann selbst war bislang für eine Stellungnahme nicht erreichbar…“ Artikel von Esther Nöggerath vom 30.04.2021 im Weser Kurier online externer Link und dazu die neueste Meldung:

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