Neue Prognose: Düstere Aussichten für die duale Ausbildung

Wer nicht ausbildet wird umgelegt„Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge könnte nicht nur in diesem Jahr spürbar sinken, sondern langfristig – wie schon nach der großen Finanzkrise. Die Warnungen kamen früh, und sie waren eindringlich: Die Corona-Krise könne für den Ausbildungsmarkt in Deutschland gravierende Folgen haben, mahnten Bundesregierung, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften im Frühjahr. Im schlimmsten Fall werde ein ganzer Jahrgang von Schulabgängern auf der Strecke bleiben, wodurch sich der Fachkräftemangel künftig weiter verschärfen würde. Worüber bislang jedoch kaum jemand spricht: Die Folgen der Pandemie werden sich womöglich nicht nur in diesem Jahr deutlich bemerkbar machen, sondern zu einem langfristigen Abbau von Ausbildungsplätzen führen. Zu dieser Einschätzung kommt eine noch unveröffentlichte Analyse des Berliner Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) (…) Die wesentliche Ursache hierfür ist der Analyse zufolge, dass die Unternehmen weniger Ausbildungsplätze anboten. Allerdings ist damals auch die Nachfrage junger Menschen nach Ausbildungsplätzen deutlich zurückgegangen, wie etwa eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung aus dem Mai zeigt. Viele Jugendliche hätten sich wegen der schlechteren Ausbildungschancen nach einer Alternative umgeschaut, heißt es darin. Ein Teil entschied sich für ein Studium. Viele Schüler mit mittlerer Reife versuchten aber auch, noch die Hochschulreife zu erwerben. Für die Jugendlichen ergab sich damit kein größeres Problem, die Folgen für das duale System waren jedoch groß. Das Institut geht ebenfalls davon aus, dass die Zahl der Ausbildungsverträge in diesem Jahr auf bis zu 460.000 zurückgehen könnte…“ Artikel von Britta Beeger vom 18. August 2020 in der FAZ online externer Link

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