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Macron und Merkel finden gewerkschaftliche Unterstützung für ihre Offensive zugunsten „der Wirtschaft“: In Frankreich entwickelt sich daran heftige innergewerkschaftliche Kritik

„Loi Macron“ – zwangsweise Sozialpartnerschaft nach Gusto der UnternehmerverbändeIn Frankreich wird das ganze von linken Gruppen als eine Initiative des DGB „gehandelt“: Die gemeinsame Erklärung des DGB mit den französischen Verbänden CFDT (wenig erstaunlich), FO (etwas erstaunlich) und CGT externer Link (sehr erstaunlich). Eine Erklärung wozu? Zur Unterstützung der Initiative beider Regierungen zur Finanzierung „der Wirtschaft“ (und natürlich auch zur Kritik an Regierungen, die diese Initiative nicht so toll finden). Wenn diese These zur Urheberschaft zutreffend ist – dann ist das das am allerwenigsten Erstaunliche am ganzen Vorgang, ist der DGB  doch europaweit bekannt für seinen kompromisslosen Kampf für die Interessen – eben der „Wirtschaft“. In diesem internationalen Zusammenhang sei daran erinnert, dass es auch Gewerkschaftsverbände gibt, die – obwohl ebenfalls durchaus sozialdemokratisch gesteuert, beziehungsweise als Transmissionsriemen benutzt – wenigstens sozialdemokratisch Stellung beziehen. Etwa, indem sie fordern, Unternehmen, die Dividende ausbezahlen, sollten keine staatlichen Gelder bekommen. Die ganze „Wirtschafts-Co-Kapitän“-Initiative mag in der BRD einmal mehr wenig Echo hervor gerufen haben – in Frankreich schon – jedenfalls im Gewerkschaftsbund CGT, der das Dokument nicht einmal auf seiner Webseite veröffentlichte – und trotzdem… Siehe dazu vier aktuelle Beiträge und den Hinweis auf unser Dossier zum Berliner Kurs in der Corona-EU:

  • „Le syndicalisme ce n’est pas avec Macron et Merkel“ am 24. Mai 2020 bei arguments pour la lutte sociale externer Link ist ein Beitrag, der zum Einen über die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung der Gewerkschaften beider Länder am 20. Mai 2020 informiert: Die aus Frankreich von den Mitgliedsverbänden des EGB unterzeichnet wurde. Also: P. Martinez für die CGT, Y. Veyrier für die FO, L. Berger für die CFDT, L. Escure fü die UNSA und C. Chabanier für die CFTC. Und natürlich aus der BRD vom DGB-Vorsitzenden. Darüber hinaus aber wird in dem Beitrag vor allen Dingen eine Medienkampagne kritisiert, in der wiederum „die Radikalen“ an den Pranger gestellt werden sollen, die innerhalb der CGT deren Sekretär Martinez wegen dieser Unterzeichnung mit „einer Kampagne des Drucks“ überziehen würden. (Siehe das gemeinsame Papier auf Deutsch externer Link beim DGB)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=172918
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