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Trotz Epidemie neue Massenproteste im Libanon: „Man kann auch mit Abstand die Banken anzünden“

Auch bei den Protesten im Libanon spielen die Frauen eine zentrale Rolle, hier im November 2019 in BeirutIn mehreren Städten des Libanon fanden in der letzten Woche erneute Proteste statt: Von Autokorsos über „Abstand-Demonstrationen“ bis zu Molotow-Cocktails auf Bankfilialen wurde das ganze Spektrum des Protestes auch unter Epidemie-Bedingungen wahr genommen. (Man kann Molotow Cocktails eigentlich nur in einem gewissen Abstand voneinander werfen). Die größten Proteste fanden in Beirut, Tripoli und Sidon statt und allesamt richteten sie sich gegen die immer heftiger werdenden sozialen Probleme, die eine wachsende Zahl Betroffener schlicht zusammenfasst mit der Aussage „Wir haben Hunger“. Den meist nicht so besonders aussagekräftigen offiziellen statistischen Zahlen zufolge, leben inzwischen rund 45% aller Menschen im Libanon unter der Armutsgrenze – und machen dafür zunehmend die Banken des Landes verantwortlich. In der Meldung „Lebanese Protesters Return To Streets“ am 24. April 2020 bei Popular Resistance externer Link wird hervor gehoben, dass die Beteiligung an den neuen Protesten trotz der verschiedenen Maßnahmen der politischen Kräfte des etablierten Proporz-Systems anwuchs – diese Maßnahmen versprechen vor allem konsequentes Vorgehen gegen Korruption, die aber von vielen offensichtlich nur als zusätzliches, verschärfendes Problem gesehen wird. Siehe dazu auch drei Beiträge zum Kampf gegen die Banken von einer selbstorganisierten Kampagne bis zu nächtlichen Besuchen:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=171137
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