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Auch in Honduras: Ausgangssperre führt zu Hungerrevolten

Textilindustrie in Honduras: Arbeitet auch im April 2020 weiter...„… Die Infektiologin und ehemalige Gesundheitsministerin Elsa Palou geht davon aus, dass bereits mehr als 5.000 Menschen infiziert sind. Es fehlten jedoch ausreichend Tests im Land. Im Gegensatz zum medizinischen Personal seien Polizei und Militärpolizei mit Schutzkleidung gegen die Ansteckung ausgerüstet. Der Mitte März ausgerufene Ausnahmezustand und die Verhängung von Ausgangssperren in einigen Städten treffen ein Land „mit der größten Ungleichheit, Elend und Ausgrenzung Lateinamerikas“, äußert der Soziologe Eugenio Sosa. Die Mehrheit der Bevölkerung sei dem hilflos ausgesetzt. Es seien Familien, die von informeller, prekärer Arbeit leben und es kaum schaffen, sich den täglichen Lebensunterhalt zu sichern. Laut einer Studie der Weltbank sind 58 Prozent der Beschäftigungen im informellen Sektor. In den letzten Tagen protestierten trotz der verhängten Ausgangssperre Tausende Menschen in der Hauptstadt Tegucigalpa und an anderen Orten und forderten Lebensmittel und Wasser. Die Polizei ging mit Tränengas gegen sie vor und nahm über 500 Personen fest. Bei der Bevölkerung sorgte vor allem die Festnahme mehrerer Frauen für Unmut, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Tortillas verdienen. Auch Kinder, die eine Suppenküche der Frauenorganisation „Red de Defensoras“ nutzen wollten, wurden festgenommen. In der Hauptstadt gibt es eine Wasserkrise, viele Stadtteile haben täglich höchstens zwei Stunden Wasser, oft in sehr mäßiger Qualität…“ – aus dem Beitrag „Honduras: „Das Land der Pandemien““ von der HondurasDelegation am 28. März 2020 bei amerika21.de externer Link über ein weiteres Land, in dem die polizeiliche durchgesetzte Ausgangssperre auf Verhältnisse trifft, die eine solche Maßnahme mindestens so lebensgefährlich machen, wie eine Epidemie…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=169084
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