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Medizinisches Team verlässt aus Protest Berliner Vivantes-Klinikum

Streik bei Vivantes. PatientInnen erklären sich solidarisch mit dem Streik“38 Ärzte und Pflegekräfte haben im Berliner Auguste-Viktoria-Klinikum gekündigt – aus Protest gegen schlechte Arbeitsbedingungen. Sie wechseln geschlossen ins St. Joseph Krankenhaus und bauen dort eine neue Abteilung für Infektiologie mit auf. (…) So werden elf Ärzte und 27 Pflegekräfte, die bisher für Vivantes im Schöneberger Auguste-Viktoria-Klinikum arbeiten, zum 1. April eine neue Abteilung für Infektiologie am St. Joseph-Krankenhaus aufbauen. Dort werden sie schwerpunktmäßig HIV-Patienten behandeln, aber auch andere virale und bakterielle Infektionen, zum Beispiel Patienten mit multiresistenten Keimen. (…) Die Ärzte und Pflegekräfte verlassen Vivantes unter anderem aus Protest gegen immer schlechtere Arbeitsbedingungen, wie eine Mitarbeiterin dem rbb sagte. Im St. Joseph könnten sie mit einem besseren Betreuungsschlüssel für die Patienten arbeiten. …“ Beitrag von Anna Corves vom 17.02.2020 bei rbb 24 externer Link, siehe dazu:

  • Fast ganze Station gewechselt: Ärzte sprechen erstmals nach Klinik-Flucht zum St.-Joseph-Krankenhaus New
    Wegen schlechter Arbeitsbedingungen kündigte fast die ganze Abteilung der Infektiologie des landeseigenen Vivantes-Auguste-Viktoria-Klinikums (Schöneberg) und wechselte geschlossen zum katholischen St.-Joseph-Klinikum. Der Vorgang kam einem Erdbeben im unterbesetzten, vielerorts mangelfinanzierten Krankenhaussystem gleich. Seit dem 1. April führen die 27 Pflegekräfte und elf Ärzte ihre Tätigkeit an dem Tempelhofer Krankenhaus fort. Sogar ihre Sekretärin nahmen sie mit! Erstmals sprechen Stationspflegeleiter Volker Wierz (55) und Chefarzt Dr. Hartmut Stocker (48) jetzt über ihre Beweggründe in der B.Z. Dem Team um Wierz und Stocker ist ein beispielloser Schritt gelungen. Aus seiner Unzufriedenheit heraus entwickelte es Ideen und Kraft für einen gemeinsamen Neuanfang. (…) 2018 zerschlug der Vivantes-Konzern die Abteilung. Ein Teil der Mitarbeiter gehörte plötzlich zur Gastroenterologie und Onkologie, der Rest betreute eine verkleinerte HIV-Station. „Unsere Profession gab es nicht mehr“, so Wierz. „Das führte bei Versetzten wie Dagebliebenen zu Unzufriedenheit. Mitarbeiter kündigten.“ Unzählige Überlastungs- und Gefährdungsanzeigen wegen Personalmangels wurden geschrieben – ohne zufriedenstellende Reaktion. „Es waren einfach schlimme Zustände. Menschen gingen und wurden nicht ersetzt“, so Stocker…“ Artikel von Birgit Bürkner vom 20. August 2020 in der Berliner Zeitung online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=163124
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