Jährlicher Mahn-Gang in Dresden zu Orten der Täter: Die zivile Abteilung der einschlägig bekannten Polizei Sachsen war wohl nicht aus Interesse dabei…

Seit 2011 Mahngan in Dresden - gegen die Propaganda einer "unschuldigen Stadt"....„… Unter dem diesjährigen Thema „Orte der Volksgemeinschaft“ startete der Mahngang an der „Villa Mutschmann“. Mutschmann war ab 1935 Sächsischer Ministerpräsident und fanatischer Antisemit. Hasskampagnen zur „Entjudung“ Dresdens führte er mit dem Juden-Hetzer Streicher durch und drängt 1944 SS-Chef Heinrich Himmler, die „Endlösung“ auch zu Ende zu bringen. Außerdem hatte er auch die Krankenmorde in Pirna-Sonnenstein (1940/41) mit zu verantworten. Mutschmann wurde auf Basis sowjetischer Rechtsgrundlage zum Tode verurteilte und am 14. Februar 1947 in Moskau exekutiert. Die Strecke zog sich weiter durch Dresden, vorbei an der Synagoge und dem Polizeipräsidium. Auch die Frauenkirche stand in diesem Jahr im Fokus: hier war der Gaufachberater für Kirchenfragen und Führer der Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Pfarrer, Friedrich Coch, tätig. Die Veranstaltung endete am Deutschen Hygiene Museum: 1912 errichtet, sollte es die Gesundheitsfürsorge verbessern und damit die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Mittelpunkt ihrer Ausstellungen stellen. Es öffnete sich aber mehr und mehr der Popularisierung einer „Erbgesundheitslehre“ und gliederte sich 1933 zügig in die Rassenpolitik der Nazis ein. Der Mahngang mit bis zu 500 Teilnehmer*innen wurde von einem Großaufgebot der Polizei Sachsen begleitet. So standen allein am Startpunkt, dem Comeniusplatz, über zwanzig Einsatzfahrzeuge sichtbar auf dem Platz. Auch Beamt*innen in Zivil wurden eingesetzt, nach Bekanntwerden aber zügig aus der Veranstaltung genommen…“ aus dem Bericht „Mahngang Täterspuren in Dresden“ am 10. Februar 2020 bei news-photo.de externer Link über die seit 2011 stattfindende Aktion. Siehe auch unser Dossier: [13.-15.2.20] Dresdner Antifaschisten mobilisieren gegen die alljährliche parteiübergreifende Opfer-Propaganda

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=162787
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