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MAS organisiert die Wahlkampagne in Bolivien – was Debatten hervorruft. Während die Proteste am Feiertag des „plurinationalen Staates“ die Stärke des Widerstandes gegen die Junta deutlich machen

Anti-Putsch-Plakat in Bolivien im November 2019 „… Arce war von 2006 bis 2009 Finanzminister und mit kurzer Unterbrechung von 2009 bis 2019 Wirtschaftsminister im Kabinett Morales. David Choquehuanca bewirbt sich für das Vizepräsidentenamt. Er war von 2006 bis 2017 Außenminister in der Morales-Regierung. Morales versichert, dass Arce die „nationale Wirtschaft absichern wird“. (…) Der Präsident im Exil hatte sich gemeinsam mit dem zuletzt amtierenden Außenminister Diego Pary für Arce stark gemacht, während Choquehuanca und der junge Gewerkschaftsvertreter der Kocabauern, Andrónico Rodríguez, den Kürzeren gezogen haben. Letzterer konnte nicht zum Treffen nach Argentinien reisen, nachdem die De-facto-Regierung drohte, ihn an der Grenze festnehmen zu lassen. In einem Brief an Morales betonte er die Notwendigkeit der politischen Einheit, „um bedeutende Siege zu erringen“. Im Vorfeld der Nominierung hatten Arce, Choquehuanca und Pary am Freitagabend eine „Vereinbarung für die Einheit und die Stärkung“ der MAS unterschrieben. Sie wollte so Gerüchten entgegenwirken, dass interne Streitigkeiten zu einem Bruch des linken Lagers führen könnten...“ – aus dem Bericht „Bolivien: MAS nominiert Arce und Choquehuanca für Präsidentschaftswahl“ von Sarah Walz am 22. Januar 2020 bei amerika21.de externer Link über die Nominierungen der Kandidaten durch die MAS-Führung. Siehe dazu auch einen Beitrag über die Proteste am Feiertag und einen über interne Debatten in der „MAS-Familie“ – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zum Widerstand gegen die Putsch-Junta:

  • „Morales’ Vorschlag sorgt für Ärger“ von Martin Ling am 22. Januar 2020 in neues deutschland online externer Link berichtet über MAS-interne Debatten: „… Der Kleinbauernanführer Álvaro Mollinedo wurde gegenüber dem Privatsender Unitel am deutlichsten: »Die Kandidatur unseres Bruders David Choquehuanca, eines indigenen und Aymara-Führers, wird nicht verhandelbar sein. Wir werden keine ausländische Entscheidung zulassen, auch wenn sie von Bruder Evo Morales kommt.« Sieben Unterorganisationen aus dem Altiplano, die zur MAS gehören, hatten sich vor der Nominierung für Choquehuanca als Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen und sind nun enttäuscht. Auch die Kokabauern des Chapare, dort wo Evo Morales seine politische Karriere als Gewerkschafter begann, sprachen sich für Choquehuanca aus. Evo Morales reagierte auf die Kritik mit einem Appell, die Einheit die Partei zu wahren und der Mahnung: »Manchmal muss man ein Opfer für den Erfolg eines Projektes bringen.« Er sieht in Arce die Garantie für die Fortschreibung des wirtschaftspolitischen Erfolgsmodells in Bolivien und hofft mit ihm Stimmen aus der städtischen Mittelschicht und dem gemäßigten Sektor zu holen. Unterstützung erhält Morales von Juanita Ancieta, einer weiteren indigenen Anführerin: »Es ist eine organische Entscheidung, wir sind alle Brüder und Schwestern, aber das Land steht an erster Stelle«, sagte sie. Die sozialen Bewegungen, die Morales unterstützen, forderten für Donnerstag ein Treffen, um eine endgültige Entscheidung über die Wahlfrage zu treffen…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=161660
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