Riesiger Korruptionsskandal bei der Hessener AWO – auf Kosten der ArbeiterInnen – aufgedeckt

Dossier

ver.di: 100 Jahre AWO - 100 Prozent TarifSechsstellige Gehälter, 435 PS-Dienstwagen, steuerfreie Geldgeschenke: Das soll sich die Führungsspitze der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Hessen auf Kosten der ArbeiterInnen geleistet haben. Der Skandal reicht bis zum Frankfurter Oberbürgermeister (…) Auch der Wiesbadener Kreisverband spielt eine wichtige Rolle. Die Spitzen der Kreisverbände arbeiteten zusammen, um Kontrollmechanismen zu umgehen und so die Korruption möglich zu machen. Der Frankfurter Awo-Geschäftsführer Jürgen Richter war gleichzeitig im Vorstand des Kreisverbands Wiesbaden für die Aufsicht zuständig. Seine Frau Hanelore Richter war die Geschäftsführerin der Awo in Wiesbaden. (…) Das Ehepaar Richter verursachte so in Wiesbaden Gehaltskosten von mehr als 340.000 Euro jährlich. Auf etwa diese Höhe werden auch die Kosten des Kreisverbands Frankfurt geschätzt, womit man von insgesamt rund 700.000 Euro jährlich ausgehen kann. (…) Die Staatsanwaltschaften in Frankfurt und Wiesbaden ermitteln wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug in mehreren Fällen.“ Beitrag bei Perspektive online vom 18.12.2019 externer Link und dazu:

  • Stadt Frankfurt betrogen? Anklage gegen frühere Spitze der Frankfurter AWO New
    „… In der AWO-Affäre hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft jetzt – nach mehr als zweieinhalb Jahre dauernden Ermittlungen – Anklage gegen zwei Männer und zwei Frauen der früheren Führungsspitze des Frankfurter Kreisverbandes erhoben. Sie wirft ihnen gemeinschaftlichen schweren Betrug in zwei Fällen vor. Bei den Angeschuldigten handelt es sich zum einen um den langjährigen Geschäftsführer des AWO-Kreisverbands, Jürgen Richter, und dessen Frau Hannelore Richter, die bis Anfang 2020 Geschäftsführerin der AWO Wiesbaden war und zugleich als Sonderbeauftragte der AWO Frankfurt für den Bereich Flüchtlingshilfe fungierte. Angeklagt hat die Staatsanwalt zudem einen Rechtsanwalt, der zunächst beratend für die AWO tätig war und später als Sonderbeauftragter für den Bereich Bau und Finanzen fungierte. Bei diesem handelt es sich nach FR-Informationen um Panagiotis Triantafillidis. Ebenfalls beschuldigt ist eine 51-Jährige, die laut Staatsanwaltschaft bei der AWO Frankfurt und einem Tochterunternehmen die Abteilung Finanzen leitete. (…) Die Staatsanwaltschaft legt den zwei Männern und zwei Frauen zur Last, der Stadt Frankfurt in den Jahren 2016 bis 2018 für den Betrieb von zwei Flüchtlingsunterkünften in den Stadtteilen Gutleutviertel und Schwanheim stark überhöhte Rechnungen für Personal- und Mietkosten vorgelegt zu haben. Damit sollen sie der Stadt einen Schaden von 2,6 Millionen Euro zugefügt haben. Den Angeschuldigten soll es laut Staatsanwaltschaft entgegen ihrer Verpflichtung, die Unterkünfte so wirtschaftlich wie möglich zu betreiben, darum gegangen sein, „unter Vorlage falscher Abrechnungen maximale Gewinne zu erzielen“. Das Landgericht Frankfurt muss die Anklage noch zulassen. Erst dann käme es zu einem Prozess vor der Großen Strafkammer. (…) Eher am Rande haben die Vorwürfe gegen den Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) mit der AWO-Affäre zu tun. Er muss sich vom 18. Oktober an wegen Korruptionsverdachts vor dem Frankfurter Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihm zur Last, dass seine damalige Lebensgefährtin im Jahr 2014 wegen seiner Amtsstellung und mit dessen Kenntnis eine Stelle als Leiterin einer AWO-Kita erhalten habe, dafür „ohne sachlichen Grund“ ein übertarifliches Gehalt bezogen und einen Dienstwagen gestellt bekommen haben soll. Darüber hinaus soll die AWO Feldmann im OB-Wahlkampf 2018 durch Einwerbung von Spenden unterstützt haben. Im Gegenzug soll dieser mit Hannelore Richter stillschweigend übereingekommen sein, bei seiner Amtsführung die Interessen der AWO wohlwollend zu berücksichtigen. Feldmann weist alle Vorwürfe zurück. Er spricht von maßlosen Anschuldigungen.“ Artikel von Christoph Manus vom 10. August 2022 in der Frankfurter Rundschau online externer Link
  • Die systematischen und mafiösen Betrügereien der Wohlfahrtsunternehmen werden auf Kosten der Beschäftigten ausgetragen – Aktuelle Korruptionsskandale sind nur die Spitze des Eisberges 
    „Vielen Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) stieg die Zornesröte ins Gesicht, als sie von den korrupten Machenschaften der Kreisverbände in Frankfurt und Wiesbaden erfuhren. AWO-Funktionäre hatten sich gegenseitig Honorare über zig-tausende Euro zugeschanzt und sich einen „Dienst-SUV“ mit 435 PS genehmigt. Die Staatsanwaltschaften in Frankfurt und Wiesbaden ermitteln wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug in mehreren Fällen. Besonders sauer reagieren auf solche Skandale diejenigen Beschäftigten, die ihre 4. oder 5. Überlastungsanzeige beim Anstellungsträger eingereicht haben und sich dann gar nichts ändert. Der skandalöse und kriminelle „Sozialbetrug“ ist nur möglich, weil es im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich keine vernünftigen Kontrollen gibt, dafür aber personelle Netzwerke und Verflechtungen sowie mafiöse Strukturen, in denen man „über Leichen“ geht, ohne dass jemand aufschreit. Wenn die Beschäftigten an die Öffentlichkeit gehen und auf diese Strukturen aufmerksam machen, laufen sie Gefahr, arbeitsrechtlichen Konsequenzen, Anschuldigungen wegen „Geheimnisverrat“ und Schadensersatzforderungen ausgesetzt zu sein.Die Ideologie der Privatisierung gesellschaftlicher Ebenen hat auch den dritten Sektor der Volkswirtschaft, die Bildungs- und Sozialeinrichtungen erreicht, mit fatalen Folgen für die Beteiligten. Die neoliberale Gesellschaft produziert Individuen, die auf die Funktion des Konsumenten und Konkurrenten reduziert sind. Als Norm gilt nur die aktuelle Effizienz, das Ziel ist Gewinn und die Tugend ist Habgier. In ihr gibt es keinen fürsorgenden Staat und kein unabhängiges Individuum mehr. Die Instanzen, die früher helfen sollten, wie Beratungsstellen, Erziehungshilfe und das Gesundheitswesen sind selbst Teil des Wettbewerbs geworden und wollen die Ursachen dieser schrecklichen Entwicklung auch gar nicht mehr bekämpfen. Der Staat zahlt den Wohlfahrtsverbänden jährlich einige Milliarden Euro für die Beratung, Betreuung und Beschäftigung von Menschen. Er prüft allerdings nicht, ob die Gelder auch dem Bedarf und den Richtlinien entsprechend bestmöglich eingesetzt werden. Missbrauch und Betrug sind so Tür und Tor geöffnet, wobei immense Summen ganz einfach in die eigenen Taschen der Geschäftsführungen umgeleitet werden können. Für systematische Prüfungen der Mittelverwendung fehlt den Gemeinden, Kreisen und Kommunen Geld und das entsprechende Personal. Den eigentlich zuständigen Landesrechnungshöfen, die im Auftrag der Kommunen solche Prüfungen bei sozialen Trägern durchführen können, fehlt die Legitimation dazu. Es kommt immer wieder zu Skandalen, die nicht durch die Aufsichtsinstitutionen und Kontrollgremien aufgedeckt werden, sondern die Sozialbehörden werden zum Teil nur „per Zufall“ auf die Unregelmäßigkeiten aufmerksam oder unter großer Gefahr durch die Beschäftigten in diesen Konzernen, Verbänden und Vereinen. (…) Die Gewerkschaften scheuen sich, dieses kriminelle Vorgehen der Unternehmen zu skandalisieren und die Aufsichtsgremien und -behörden zu informieren. Sie haben Angst, dass die Betriebe, die zu Unrecht kassierten öffentlichen Personalkosten zurückzahlen müssen und die Einrichtung in die Insolvenz gehen muss, mit dem größeren Verlust von Arbeitsplätzen als bei der Nichtbesetzung. Sie haben seit vielen Jahren dabei nur zugeschaut, wenn der Anstellungsträger schlechter bezahlte Leiharbeitskräfte über eine eigene Sozialdienstleistungsgesellschaften eingesetzt und den Konflikt dahin ausrichten, darüber intern zu streiten, ob die outgesourcten Beschäftigten zu ihrer oder einer anderen Gewerkschaft gehören. Die Gewerkschaften lassen ihre Mitglieder im Regen stehen, die immer wieder mit Kündigung, Geschäftsgeheimnisverrat und Schadensersatzleistungen von den Arbeitgebern bedroht werden, wenn sie als Whistleblower die zuständigen Stellen informieren oder an die Öffentlichkeit gehen.“ Beitrag vom 20. Mai 2022 vom und beim gewerkschaftsforum.de externer Link
  • Steuerfreie Zusatzeinkommen: AWO vergab Schein-Minijobs in Millionenhöhe 
    Gute-Laune-Spritze, Dienstwagen-Zuschuss oder Renten-Aufbesserung: In der AWO-Affäre sollen millionenschwere Schein-Minijobs vergeben worden sein. Profitiert haben wohl auch die 86-jährige Mutter von Ex-Geschäftsführer Richter und die Ehefrau von Frankfurts OB Feldmann.
    Geld gegen Arbeit, dieses Prinzip schien bei den AWO-Kreisverbänden Frankfurt und Wiesbaden nicht immer gegolten zu haben. Das Bild, das durch überhöhte Gehälter und Honorare sowie Luxusdienstwagen und -reisen entstand, wird durch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt um eine neue Facette reicher: den Minijob. Insgesamt sind die Ermittler nach hr-Informationen auf rund 130 Minijobs gestoßen. Die Minijobs waren Teil des Systems „Teile und Herrsche“, das die ehemaligen AWO-Funktionäre um sich aufgebaut haben sollen. Damit sollten langjährige Mitarbeiter mit einem steuerfreien Zusatzeinkommen belohnt sowie gute Laune unter den Mitarbeitern erzeugt werden. Dabei soll auch abkassiert worden sein. Auch die Dimension, in der die Frankfurter AWO-Führungsriege um das Ehepaar Richter Jobs für monatlich 450 Euro vergeben haben soll, ist offenbar größer als bislang bekannt. Das geht aus Informationen aus Ermittlerkreisen hervor, die dem hr und anderen Medien vorliegen…“ Beitrag von Volker Siefert vom 10.05.22 bei der hessenschau.de externer Link
  • Nach mehreren Skandalen Was läuft schief bei der Arbeiterwohlfahrt?
    Bis zu neun Milliarden Euro setzt die AWO jährlich um. Doch in zahlreichen Bundesländern sind Verbände in Skandale verwickelt. Was läuft da schief? Keine Woche vergeht, in der die AWO nicht für Schlagzeilen sorgt. So hat gerade der Kreisverband Wiesbaden mit seinen mehr als 400 Beschäftigten Insolvenz angemeldet. Ein Grund ist laut dem neuen Vorstand, dass sich ehemalige Führungsleute durch üppige Gehälter, Luxusdienstwagen und exorbitante Honorare selbst bedient haben sollen. (…) Beim größten hessischen AWO-Verband, dem Bezirksverband Hessen Süd, werfen aktuell millionenschwere Immobiliendeals externer Link eines ehemaligen Beraters Fragen auf. Vorwürfe der Bereicherung und Näheverhältnisse zwischen AWO-Verantwortlichen und SPD-Politikern finden sich bei AWO-Skandalen in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen externer Link, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz externer Link. Ist das Geld der öffentlichen Hand erst einmal auf dem Konto der gemeinnützigen Träger gelandet, entzieht es sich weitestgehend öffentlicher Kontrolle. Eigentlich wäre es Aufgabe der ehrenamtlichen Kontrollgremien im Verein, also Vereinsvorstand oder Aufsichtsrat, zu verhindern, dass Zuwendungen in überhöhte Gehälter oder Luxus-Dienstwagen fließen. Doch wie die Beispiele zeigen, funktioniert diese interne Kontrolle oft nicht…“ Beitrag von Erika Becker und Volker Siefert, HR, vom 10.12.2020 bei tagesschau.de externer Link zur Reportage:

    • Warum? AWO & Co außer Kontrolle
      “Vereine der Arbeiterwohlfahrt in Südhessen sind in millionenteure Skandale verwickelt: Vetternwirtschaft, Taschen füllen, Luxusautos. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Funktionäre wurden gefeuert. Dabei genießt die Arbeit von Vereinen und Verbänden grundsätzlich einen guten Ruf, das Ehrenamt steht gesellschaftlich hoch im Kurs.“ Videoreportage von Erika Becker und Volker Siefert vom 10.12.2020 bei hr-fernsehen externer Link
  • Nach Protest gegen umstrittenen Ex-AWO-Chef spricht Anwalt von „Pogromstimmung“
    “… Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Hessen kommt nicht zur Ruhe. Nach Hausdurchsuchungen bei früheren Funktionären der Kreisverbände Frankfurt und Wiesbaden Anfang der Woche rückt nun der übergeordnete Bezirksverband Hessen-Süd wieder in den Blickpunkt des Interesses. Nach Berichten des Hessischen Rundfunks soll Torsten Hammann, der von Anfang 2016 bis Ende Mai 2019 als Generalbevollmächtigter für die Geschäftsführung des Bezirksverbands zuständig war, lukrativen Geschäften mit Immobilien nachgegangen sein – angeblich auf Kosten der AWO. Es geht dabei vor allem um Hammanns Beteiligung an zwei Vermietungsgesellschaften für Altenheime der AWO Hessen-Süd in Bruchköbel im Main-Kinzig-Kreis und im mittelhessischen Langgöns im Landkreis Gießen. Den Berichten zufolge soll der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bereits vor etwa anderthalb Jahrzehnten damit begonnen haben, den Bezirksverband zu beraten. Innerhalb von sechs Jahren habe er „mehr als 1,8 Millionen Euro kassiert“. (…) Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO, die einer Tarifabsenkung zustimmen sollen, demonstrierten Anfang der Woche mit Unterstützung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in der Odenwald-Kurstadt Bad König vor Hammanns Büro, um sich lautstark über ihn zu empören. Auf Protestplakaten waren die Slogans „Gier statt Selbstlosigkeit“ und „Hammann, rück unsere Kohle raus“ zu lesen. Ingo Endrick Lankau, der Anwalt des früheren AWO-Chefs, wirft nun in einem Schreiben an den Landesbezirk Hessen der Gewerkschaft Verdi vor, unter den Mitgliedern eine „Pogromstimmung“ gegen Hammann zu erzeugen sowie „falsche und ungeprüfte Behauptungen“ zu verbreiten…“ Artikel von Jens Joachim vom 11.12.2020 in der Frankfurter Rundschau online externer Link
  • [Nicht nur in Hessen, auch in Thüringen] Fette Gehälter für AWO-Chefs: AWO außer Kontrolle – Selbstbedienung in der Thüringer Arbeiterwohlfahrt
    Diskussionen um Vetternwirtschaft, Selbstbedienungsmentalität und mangelnde Kontrolle erschüttern seit Monaten die Arbeiterwohlfahrt. Einer der Brennpunkte dabei ist der Landesverband Thüringen der AWO. Führende Manager haben sich jahrelang üppige Gehälter und dicke Dienstautos genehmigt, während den Mitarbeitern in Pflegeheimen und Kitas vergleichsweise niedrige Löhne und Gehälter gezahlt werden. – AWO außer Kontrolle – Selbstbedienung in der Thüringer Arbeiterwohlfahrt.“ Doku vom 10.12.2020 des MDR bei youtube externer Link
  • Der AWO-Skandal – Wohlfahrt im Jaguar 
    “Horrende Gehälter, PS-starke Dienstwagen und zwielichtige Geschäfte. Der Verdacht, dass bei hessischen Kreisverbänden der AWO im großen Stil betrogen wurde, erhärtet sich immer mehr. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue und des Betrugs. Statt Selbstlosigkeit zu leben, überwog wohl bei einigen Funktionären der AWO Frankfurt und Wiesbaden die Gier. Sogar der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann geriet dabei in die Schlagzeilen. Fakt ist: Unser Steuergeld scheint statt an Bedürftige an nimmersatte Bosse geflossen zu sein. Doch wie konnte sich dieses System beim Sozialverband überhaupt etablieren? Welche Kontrollmechanismen haben hier versagt?“ Video der Doku vom 12.02.2020 im hr-fernsehen in der ARD-Mediathek externer Link (Video verfügbar bis: 12.02.2021, 19:18 Uhr)
  • SPD-AWO-Korruptionsnetzwerk (auch) in Bremerhaven/Bremen?
    Netzwerk Pflegegewalt stellt Strafanzeigen wegen des Verdachtes auf bundesweit organisierten Sozialversicherungsbetrug, Vorteilsnahme im Amt zu Gunsten der AWO, Untreue, Beihilfe zur Körperverletzung sowie weiterer Delikte: „Rechtsanwalt Ernst Medecke aus Hamburg hat dem Netzwerk Pflegegewalt am 07.01.20 den aktuellen Cicero-Artikel von Daniel Gräber externer Link zum Frankfurter AWO-SPD-Korruptionsskandal zur Kenntnis gebracht. Ergänzend sei auf die aktuelle Berichterstattung des Deutschlandfunks externer Link zur Frankfurter AWO-Korruption hingewiesen, die ebenfalls dieser Presseerklärung anliegt. Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern externer Link beschäftigt sich bereits seit dem Jahr 2017 intensiv im Rahmen eines Untersuchungsausschusses mit der Korruption und Untreue rund um die AWO in Mecklenburg-Vorpommern externer Link. Auch für das Jahr 2020 sind weitere Zeugenvernehmungen dort geplant. Die durch den parlamentarischen Prozess gewonnenen Erkenntnisse werden aktuell breit in der Öffentlichkeit aufgearbeitet externer Link. Zum Cicero-Artikel von Herrn Gräber sowie der Arbeit des Untersuchungsausschusses des Landtages Mecklenburg-Vorpommern stellt das Netzwerk Pflegegewalt fest: Das Netzwerk Pflegegewalt kann die Existenz eines identischen SPD-AWO-Korruptionsnetzwerkes in Bremerhaven / Bremen rund um die aktuelle Bremer Justizsenatorin Frau Dr. Claudia Schilling und ihren Gatten, den ehemaligen Amtsgerichtspräsidenten des Amtsgerichtes Bremerhaven und Vorsitzenden der AWO Bremerhaven Herrn Dr. Uwe Lissau, ausdrücklich bestätigen. Im Bremer Fall spielt die Bremische Evangelische Kirche noch eine ergänzende Rolle im Korruptionsnetzwerk…“ Presseerklärung des Netzwerkes Pflegegewalt vom 11.01.20 externer Link zur Strafanzeigenstellung gegen die Bremer Justizsenatorin Frau Dr. Claudia Schilling, ihren Ehemann Herrn AWO-Vorstand Dr. Uwe Lissau, stellv. SPD-Vorstand Herrn Kevin Kühnert, Herrn Rolf Mützenich u.a. im Rahmen der Bremer AWO-Korruptionsaffäre
  • Betrugs- und Untreueverdacht: Staatsanwaltschaft durchsucht Frankfurter AWO-Zentrale
    Großrazzia bei der AWO: Mehr als 80 Einsatzkräfte haben angesichts immer neuer Betrugsvorwürfe Büros und Wohnungen von AWO-Verantwortlichen durchsucht. Auch die Zentrale des Frankfurter Kreisverbandes nahmen die Ermittler unter die Lupe. (…) Insgesamt wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 14 Objekte in Frankfurt, Wiesbaden, Bad Schwalbach (Rheingau-Taunus), Schöneck (Main-Kinzig) und Berlin durchsucht. Dabei seien zahlreiche Geschäftsunterlagen sowohl in schriftlicher als auch in elektronischer Form sichergestellt worden, teilten die Ermittler mit. 84 Beamte seien dabei im Einsatz gewesen. Im Zentrum der Ermittlungen stehen zum einen zwei von der AWO im Auftrag der Stadt Frankfurt betriebene Flüchtlingsunterkünfte, deren Personalkosten die AWO falsch abgerechnet haben soll externer Link. Der Stadt könnte dadurch ein Schaden „im hohen sechsstelligen Bereich“ entstanden sein, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Hier steht der Verdacht des Betrugs im Raum. Zum anderen wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Dies könnte durch die „Vereinbarung und Entgegennahme“ satzungswidriger Vergütungen beziehungsweise ungerechtfertigter Honorarzahlungen externer Link sowie der Gewährung überhöhter Dienstwagenpauschalen gegeben sein, teilte die Staatsanwaltschaft mit…“ hessenschau-Meldung vom 14.01.2020 externer Link
  • Verkäufe an Firmen von Ex-Chef: Die unsauberen Pflegeheim-Deals der AWO
    Zwei Heime in Bruchköbel und Langgöns hat die Arbeiterwohlfahrt Hessen-Süd verkauft. Sie gingen an Firmen des damaligen AWO-Chefs. Der Deal interessiert die Staatsanwaltschaft, der AWO-Bundesverband hat sein Urteil schon gefällt. (…) Es geht dabei um einen Verdacht, der inzwischen aus anderen Fällen des gemeinnützigen Sozialverbandes in Frankfurt und Wiesbaden allzu bekannt ist: den der Untreue. Der Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt hat aufgrund eines externen Hinweises beide Verkäufe bereits unter die Lupe genommen. Er sieht in ihnen eine eindeutige Verletzung der internen Verhaltensregeln: Verantwortliche dürfen in ihrer Funktion für den Sozialverband keine sogenannten Insichgeschäfte mit gewinnorientierten Gesellschaften machen, die sie selbst gegründet haben. Aber genau das ist geschehen. Im Mittelpunkt der neuerlichen Affäre steht Torsten Hammann. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater mit Kanzleien in Pfungstadt (Darmstadt-Dieburg) und Bad König (Odenwald) war von Anfang 2016 bis Mitte 2019 Generalbevollmächtigter des Bezirksverbandes Hessen-Süd. Es ist die mit 3.300 Mitgliedern größte hessischen AWO-Gliederung…“ Beitrag von Volker Siefert vom 13.01.2020 bei der hessenschau externer Link
  • AWO-Skandal in 3 Teilen: Die verschwundenen Millionen der AWO – Dienstwagen für die Frau des OB in der Babypause – Verwicklungen des Oberbürgermeisters und der Behörden?
    • An dieser Stelle hatten wir am 30.12.2019 den 3teiligen Beitrag von Roland Tichy auf seinem Blog Tichys Einblick verlinkt, allerdings nicht wissend um seine Rolle als angeblicher Sprachrohr der neuen Rechten (dem betreffenden Artikel haben wir daraus keine Hinweise entnommen) – nach entsprechendem Hinweis wollen wir ihm kein Forum bieten, der Skandal um die AWO wird hoffentlich auch anderweitig aufgearbeitet, wir bleiben dran!
  • Skandal um die AWO Frankfurt: Präsidium tritt geschlossen zurück 
    “Die Mitglieder des ehrenamtlichen Präsidiums der AWO Frankfurt treten mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurück. In einer schriftlichen Stellungnahme macht die AWO Frankfurt aber auch deutlich, dass dies nicht aufgrund „lautstarker Rücktrittsforderungen Dritter“ geschieht. Man habe in den vergangenen Wochen „zahlreiche Maßnahmen eingeleitet“. Unter anderem habe man externe Prüfer beauftragt. In der Stellungnahme fordert die AWO Frankfurt außerdem den AWO Bundesverband dazu auf, kollegial und solidarisch die Prüfungen zu unterstützen. Des Weiteren distanziert sich der Kreisverband von jenen AWO Mitgliedern, die sich auf Kosten des Verbandes bereichert haben.  „Nach allem, was wir bis jetzt wissen, haben einzelne Personen, denen wir in der Vergangenheit vertrauten, wohl Maß und Mitte verloren“, heißt es in der Pressemitteilung vom Freitag (20.12.2019)…“ Meldung bei op online vom 21.12.2019 externer Link – siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=159738
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