Kostet Zeitarbeit die Stadtverwaltung Wuppertal Millionen? Friedrich Engels würde das gar nicht gefallen!

"AufRECHT bestehen - kein Sonderrecht in den Jobcentern"1.840 Euro brutto verdienten die Zeitarbeiter*innen im letzten Jahr in Wuppertal. Als Helfer*in war das Gehalt nochmal um 161 Euro niedriger und betrug 1.679 Euro für eine Vollzeit-Kraft im Monat. Das enorm niedrige Gehalt führte bei der Stadt Wuppertal zu massiven Einnahme-Verlusten. Faire Arbeit e.V. kommt geschätzt auf mehrere Millionen Euro in den letzten vier Jahren. Hierzu und zu weiteren Zahlen hat der gemeinnützige Verein den Bericht „Zeitarbeit in Wuppertal 2018 – und seine finanziellen Folgen“ verfasst. Demnach sind die Wuppertaler Zeitarbeiter*innen gut ausgebildet: 60 Prozent verfügte über eine abgeschlossen Berufsausbildung oder ein Studium. Trotzdem musste die Mehrheit einfache Helfer-Tätigkeiten verrichten (65 Prozent). Viele Fachkräfte müssen also unter-qualifizierte Arbeiten ausführen. So viel zum Thema Fachkräfte-Mangel. (…) Das Jobcenter Wuppertal sieht sich als  Kooperationspartner der Zeitarbeitsbranche. Die Stadtverwaltung Wuppertal setzt bei sich Zeitarbeiter*innen punktuell ein. Vor dem Hintergrund der gezahlten Gehälter und der enormen Einnahme-Verluste findet der Verein dies vollkommen unverständlich. Stattdessen wäre der richtige Weg die Zeitarbeit in Wuppertal möglichst einzudämmen, etwa durch den Verzicht in der Stadtverwaltung und allen stadteigenen Betrieben. Um die Zeitarbeitsbranche an den „Kosten“ zu beteiligen, könnte zumindest diskutiert und geprüft werden, inwieweit eine Erhöhung des Gewerbesteuer-Satzes (nur) für die Zeitarbeitsbranche möglich ist, so Faire Arbeit e.V…“ Pressemitteilung vom 11. Dezember 2019  – die aufgezeigten finanziellen Folgen dürften letztendlich jede Großstadt in Deutschland in ähnlicher oder größerer Größenordnung betreffen… Siehe dazu den Bericht samt der darin unterbreiteten (nachahmenswerten!) Vorschläge:

  • Zeitarbeit in Wuppertal 2018 – und seine finanziellen Folgen
    Die Stadt Wuppertal feiert im Jahr 2020 den 200. Geburtstag von Friedrich Engels. Was liegt da näher als zu diesem Anlass die Situation des Wuppertaler Arbeitsmarktes zu beleuchten? Wir fangen mit diesem Bericht an: Zeitarbeit in Wuppertal? Friedrich Engels würde das gar nicht gefallen!
    Z
    eitarbeit schadet nicht nur den Betroffenen. Sie schadet genauso den Kommunen. Deshalb sollte sich die Wuppertaler Kommunalpolitik dem Problem Zeitarbeit annehmen (Kapitel 3). Deshalb schadet Zeitarbeit der Stadt Wuppertal: [1. Weniger Einkommensteuer-Einnahmen; 2. Zeitarbeit schadet der Kaufkraft; 3. Mehr Ausgaben] (…) Das könnte sich in Wuppertal ändern: 1. Keine Zeitarbeit in Stadtverwaltung oder stadteigenen Betrieben. Der Rat der Stadt Wuppertal könnte einen Beschluss herbeiführen, um Zeitarbeit in der Stadtverwaltung und/oder den stadteigenen Betrieben nicht zu erlauben. Tarifvertrag = schlechte Bezahlung! 2. Keine Auftragsvergabe an Dritte bei Zeitarbeit (…) 3. Keine Eingliederungszuschüsse (EGZ) oder sonstige Vergünstigungen für die Zeitarbeit (…) 4. Keine Sanktionen bei Zeitarbeit – keine Weitergabe offener Stellen (…) 5. Erhöhte Gewerbesteuer für die Zeitarbeitsbranche?…“ Bericht vom 11. Dezember 2019 externer Link herausgegeben durch Faire Arbeit e.V. Wuppertal
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=159154
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