Lufthansa kündigt früheren UFO-Vorsitzenden Nicoley Baublies fristlos

Bodenhansa“Seit fast einem Jahr schwelt der Konflikt zwischen der Lufthansa und der Kabinengewerkschaft UFO, es geht um dubiose Finanztransaktionen, das Führungspersonal der Gewerkschaft und um Zweifel daran, dass die Kündigung von Tarifverträgen rechtmäßig war. Nun spitzt sich die Lage zu. Wie Mitglieder der Personalvertretung dem SPIEGEL berichten, wurde der frühere UFO-Chef Nicoley Baublies vergangene Woche von der Lufthansa nach mehr als 15 Jahren Betriebszugehörigkeit fristlos gekündigt. Damit erreicht die Eskalation zwischen ihm und der Geschäftsleitung ihren vorläufigen Höhepunkt. Der umtriebige Funktionär hatte 2015 den längsten Streik der Flugbegleiter in der Geschichte der Lufthansa organisiert und als Kompromiss einen der teuersten und kompliziertesten Tarifverträge seit Bestehen der Airline ausgehandelt. Das hat deren Vorstand unter Carsten Spohr wohl nie so ganz verwunden. In den vergangenen Monaten sah Baublies sich unter anderem mit finanziellen Rückforderungen, diversen Abmahnungen und der Aufforderung zu einem Drogentest konfrontiert. Nun soll auch noch sein Arbeitsverhältnis beendet werden. Baublies war länger krankgeschrieben und soll zeitweise seine alte Organisation beraten haben. Genau das wurde ihm offenbar zum Verhängnis. (…) Die Mitglieder der Personalvertretung, die bei jeder Kündigung anzuhören sind, fanden die Argumentation der Konzernleitung allerdings wenig überzeugend. Die Vorwürfe gegen Baublies, rügten sie, seien unzureichend belegt. Es handle sich überwiegend um Mutmaßungen. Außerdem müsse es Arbeitnehmern erlaubt sein, sich nebenberuflich für eine Gewerkschaft zu engagieren. Deshalb widersprach das Gremium mit mehr als 40 Mitgliedern der Kündigung. …“ Artikel von Dinah Deckstein vom 30.09.2019 auf Spiegel online externer Link, siehe dazu:

  • UFO-Gewerkschafter Baublies wird Berater New
    Aus Buhmann wird Berater: Nicoley Baublies, Tarifexperte der Kabinengewerkschaft UFO, scheidet zum Jahresende aus. Das wollte die Lufthansa schon länger – und überzog ihn mit mehr als einem halben Dutzend Kündigungen. Der Tarifexperte der Kabinengewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, scheidet zum Jahresende aus seiner Funktion aus und will sich als Berater selbstständig machen. (…) Sein Arbeitgeber wollte den unbequemen Gewerkschafter schon vor längerer Zeit loswerden und überzog ihn mit Abmahnungen, mehr als einem halben Dutzend Kündigungen und einem Drogentest. Doch Baublies wehrte sich erfolgreich vor Gericht. Auch der Versuch einer außergerichtlichen Einigung scheiterte im Zuge der Corona-Pandemie. Trotz Baublies‘ Rückzug dürften die juristischen Scharmützel allerdings weitergehen. Baublies wirft der Lufthansa-Führung unter anderem Mobbing vor und fordert die Erstattung von angeblich zu Unrecht einbehaltenen Gehaltszahlungen.“ Meldung vom 13.11.2020 bei Spiegel online externer Link
  • lt. Handelsblatt am 30.9. externer Link kündigte Baublies an, umgehend eine Kündigungsschutzklage beim Arbeitsgericht Frankfurt einzureichen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=155210
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