Ungeschreddert und für Jeden zugänglich: Jobcenter Gütersloh entsorgt öffentlich Hartz IV Dokumente ihrer Kunden

Die 1.000 Augen der Jobcenter - Veranstaltungsreihe in Berlin, März 2016Haufenweise Papiere mit sensiblen Daten der Leistungsberechtigten entsorgte das Jobcenter Gütersloh im Papiermüll. Die Tonnen sind für alle einsehbar und zugänglich. Das ist ein eklatanter Verstoß gegen den Datenschutz. (…) Rausgekommen ist der unglaubliche Vorfall durch die ehemalige Bürgermeisterkandidatin Anke Knopp. Diese veröffentlichte Fotos von den Papieren und den Tonnen. “Das ist ein klarer Verstoß gegen den Datenschutz”, empört sich Knopp. “Die Datenschutz-Grundverordnung wird mit Füßen getreten.” Zuvor wurde ihr von den Vorgängen berichtet. Einem Zeugen war im Vorbeigehen aufgefallen, dass eine blaue Tonne nicht ganz zu ging. Draufhin schaute der Zeuge nach und war entsetzt, was er darin vorfand: “Zahlreiche Blätter mit personenbezogen Daten konnte man einfach herausnehmen. Namen, Leistungen, Zahlen. Alles. Die Leistungsempfänger dürfte der Vorfall bis ins Mark erschrecken”, kritisiert Knopp. Damit überhaupt ein Hartz IV Antrag gestellt werden kann, müssen Antragsteller all ihre sensiblen Daten offenlegen. Dazu gehören Kontoauszüge, Medikamentenrechnungen, Mietkosten, Schulden, Einkünfte und vieles weitere mehr. Laut erhobener Daten leben derzeit in dem Einzugsgebiet etwa 19.000 Hartz IV Beziehende in Bedarfsgemeinschaften. War dies ein Einzelfall? Auf Nachfrage der regionalen Presse wurde kleinlaut der Vorfall bestätigt. Eigentlich habe man sogenannte Datenschutzcontainer, die extra von einer Firma entsorgt würden. Es sei ein Einzelfall, beschwört man, den man bedauere…“ Meldung vom 23. Juli 2019 bei gegen-hartz.de externer Link

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