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Streiks, Proteste und Demonstrationen in Südkorea: Gegen eine „Erhöhung“ des Mindestlohns, die ein gebrochenes Wahlversprechen bedeutet

kctudemo_seoul_30.6.2018Eines der zentralen Wahlkampfthemen des südkoreanischen Präsidenten Moon und seiner Demokratischen Partei war es, die gewerkschaftliche Forderung nach einem Mindestlohn von 10.000 Won/Stunde zu übernehmen und ihre Erfüllung für 2020 zu versprechen. Nun hat in der letzten Woche die Mindestlohnkommission für das Jahr 2020 eine Erhöhung des Mindestlohns auf bloße 8.590 Won beschlossen – eine Erhöhung um gerade einmal 2,87%, die drittgeringste in der Geschichte dieser dreiseitigen Kommission aus Regierung, Unternehmen und Gewerkschaften, die geringste des letzten Jahrzehnts. Daraufhin habe die beiden Gewerkschaftsverbände Südkoreas aus Protest die Kommission verlassen. Während die FKTU eine Revision dieses Beschlusses fordert, tut dies auch der KCTU – allerdings verbunden mit Proteststreiks, an denen sich am 18. Juli 2019 über 50.000 Menschen beteiligten, und einer diesen Tag abschließenden Demonstration vor dem Parlament. Wobei diese Aktionen auch mit dem generellen politischen Kurs der Regierung gegen die Gewerkschaften begründet wurden. In dem Bericht „KCTU stages nationwide strike over next year’s minimum wage“ von Kim Bo-gyung am 18. Juli 2019 im Korea Herald externer Link wird über die Streiks und Proteste vom selben Tag kurz berichtet und die Reaktion des Sprechers der Regierungspartei ausführlich dargestellt, der einerseits darauf hinwies, der Präsident habe „sich entschuldigt“, dass er sein Versprechen noch nicht wahr machen konnte, andererseits an die Gewerkschaften die Aufforderung richtet „Haltungen aus dem letzten Jahrhundert“ genauso aufzugeben, wie dies die Unternehmen müssten… Siehe dazu auch einen älteren Beitrag über die Ausgangspositionen bei der Auseinandersetzung um den Mindestlohn und unseren letzten Bericht

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=151802
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