Retten ohne Einschränkung – Wilhelm Mertens vom Verband Deutscher Kapitäne über das Sterben im Mittelmeer

Poseidons Kinder. Ein Lied über die Flüchlinge im Mittelmeer von der österreichische Reggaegruppe Iriepathie.„… Wir begrüßen die Freilassung der Kapitänin Carola Rackete außerordentlich. Die richterliche Überprüfung ihrer Festnahme hat die Legalität ihres Handelns festgestellt – und zwar eindeutig. Bis auf den Vorwurf der Beihilfe zur illegalen Migration sind alle Anklagepunkte aufgehoben worden. (…) Die Kapitänin hatte eine Fürsorgepflicht für die Menschen auf ihrem Schiff. Um dieser nachzukommen, musste sie in den Hafen von Lampedusa einlaufen – wofür sie jedoch keine Genehmigung bekam. Sie tat es trotzdem. Dieser Entscheidung ist Respekt zu zollen. (…) Die EU wälzt die drängenden Fragen, wie die der Migrationspolitik, auf Einzelpersonen ab – in diesem Fall auf die Kapitäne. Damit nimmt sie deren Kriminalisierung durch inkompetente, populistische Politiker in Kauf. Es ist unerträglich, mit welcher Ignoranz und Inkompetenz der Staatenbund hier agiert. (…) Wir können nicht erkennen, dass die Bundesregierung und die gewählten Vertreter Deutschlands im EU-Parlament eine europäische Lösung herbeiführen. (…) Der Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere fordert, dass die Bundesregierung und die gewählten Vertreter im EU-Parlament auf eine längst überfällige europäische Lösung drängen. Dies muss in allen EU-Gremien geschehen, deutlich intensiver und aggressiver als bisher, und unter Androhung geeigneter Konsequenzen. Dem sinnlosen, aber offensichtlich politisch bewusst in Kauf genommenen Sterben im Mittelmeer muss ein Ende bereitet werden.“ Wilhelm Mertens im Gespräch mit Sebastian Bähr bei neues Deutschland vom 6. Juli 2019 externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=151259
nach oben