Tübinger Kupferbau ist besetzt! Es ist Zeit für… mehr Mitbestimmungsrechte! …zivile und gesellschaftsorientierte Forschung! …bezahlbaren Wohnraum!

Tübinger Kupferbau ist besetzt! Konkreter Anlass der Kupferbau-Besetzung ist die Beteiligung der Uni am „Cyber Valley“ Neckartal, einem Forschungsverbund zu künstlicher Intelligenz (KI), an dem die Universität, die Stadt, das Max-Planck-Institut, vor allem aber private Firmen beteiligt sind. Dazu zählen das Rüstungsunternehmen ZF Friedrichshafen, der Großkonzern Amazon, die Automobilkonzerne Daimler, Porsche und BMW sowie die SCHUFA Holding AG. Das „Cyber Valley“ steht für den wachsenden Einfluss von profit- und wachstumsorientierten Unternehmen an der Universität. Eine Forschung und Lehre, die unseren Forderungen entspricht, muss sich an gesamtgesellschaftlichen Bedürfnissen orientieren. Voraussetzung dafür ist eine solide Grundfinanzierung, damit Universitäten nicht auf Drittmittel – die zu Abhängigkeiten führen – angewiesen sind. Von Konkurrenzstreben und Wirtschafts-Orientierung im Wissenschafts-Betrieb haben wir die Nase voll…“ Statement mit Forderungen BesetzerInnen im Tübinger Kupferbau vom 5. Dezember 2018 externer Link auf der Kupferbau-Sonderseite der Blochuni externer Link, dort aktuelle Entwicklungen und Soli-Erklärungen, siehe auch die Ernst-Bloch-Uni Tübingen bei twitter (@blochuni) und neu dazu:

  • Besetzung gegen »Cyber Valley«. In Tübingen protestieren Studierende gegen Ausverkauf der Wissenschaft an Industrie und Militarisierung der Forschung New
    Seit gut einer Woche ist der Kupferbau, ein Tübinger Universitätsgebäude, besetzt. Die Aktion fand im Anschluss an eine Demonstration am 29. November statt, etwa 50 Protestierende hatten sich Zugang zum Hörsaal verschafft. Ihr Ziel ist es, eine kritische Öffentlichkeit gegenüber dem »Cyber Valley« zu schaffen. Unter diesem Namen entsteht derzeit in Baden-Württemberg ein großer Forschungskomplex zur Erforschung Künstlicher Intelligenz (KI): Deutschlands Antwort auf das US-amerikanische Silicon Valley. Im Dezember 2016 war das Neckartal zwischen Stuttgart und Tübingen – ohne jede öffentliche Diskussion, wie Kritiker monieren – zum Cyber Valley erklärt worden. Auf der eigens eingerichteten Homepage heißt es, dort sollten »die Forschungsaktivitäten von internationalen Key-Playern aus Wissenschaft und Industrie auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz« gebündelt werden. Neben der Max-Planck-Gesellschaft und den Universitäten der beiden Städte waren auch Firmen wie Bosch, Daimler, BMW und Porsche an der Gründung beteiligt, außerdem ZF Friedrichshafen – der weltweit zweitgrößte Automobilzulieferer ist auch in der Rüstung tätig. (…) Die Demonstration des Bündnisses Ende November, nach der die Besetzung des Hörsaals begann, stand unter dem Motto: »Wissenschaft für die Menschen – nicht für Industrie, Überwachung und Krieg«. Bereits vor zehn Jahren war der Tübinger Kupferbau über einen Zeitraum von sechs Wochen besetzt, damals ging es vor allem um die Bologna-Reform. Jetzt nutzen die Aktivisten diese öffentliche Plattform vor allem, um mit Vorträgen zu Themen wie »Drohnenkrieg und KI« oder »Künstliche Intelligenz als Machtinstrument« über die Problematik des Cyber Valleys zu informieren…“ Artikel von Matthias Rude in der jungen Welt 08.12.2018 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=141221
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