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[Spendenkampagne für sendika.org] Gegen staatliche Repression der Türkei gegen linkes Nachrichtenportal

Dossier

Ismail Küpeli, LabourNet Germany und viele andere UnterstützerInnen rufen zur Spenden für SENDİKA - www.sendika.org aufAli Ergin Demirhan, Chefredakteur von sendika.org, am 20. April 2017 festgenommen, am 26. April bei laufendem Verfahren frei gelassen, wurde von einem türkischen Gericht zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt: Weil er seine Meinung gesagt, geschrieben, vertreten hatte und es weiterhin tut (bei Erdogan heisst das „terroristische Propaganda“) – dass der Widerstand gegen die regierende türkische Rechte fortgesetzt werden muss, erst recht nach dem verlogenen Referendum. Am 06. Mai 2017 kam die Meldung „Redakteur des linken Nachrichtenportals sendika.org, wegen „Terrorpropaganda“ zur 1 Jahr und 3 Monate Haft auf Bewährung verurteilt“ auf dem Twitterkanal von Ismail Küpeli externer Link (in einem älteren Prozess, weitere Anklagen laufen noch!) – Terrorist ist jeder und jede, die eine andere Meinung vertritt, als die Erdoganbande. Solidarität tut not! Siehe dazu auch die Originalmeldung bei sendika und eine erneute Spendenkampagne:

  • Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ gegen 7 Journalist:innen: Sendika-Redakteur Ozan Cırık für 15 Tage inhaftiert
    Der Beweis für sein Vergehen ist seine berufliche Tätigkeit. Sein Hauptverbrechen ist, dass er der Regierung nicht gehorcht, dass er das Recht des Volkes auf Information, die Rechte des Volkes und die Wahrheit verteidigt. Ozan Cırık für 15 Tage verhaftet (…) Cırık wurde am 13. Juni im Rahmen von Ermittlungen in Artvin bei einer Razzia in seiner Wohnung in Istanbul festgenommen und zusammen mit sechs anderen Journalisten, die im Rahmen derselben Ermittlungen festgenommen wurden, nach Artvin gebracht.
    Bei den Verhören durch Strafverfolgungsbeamte und die Staatsanwaltschaft wurden die Journalisten mit einem Dossier konfrontiert, in dem gewöhnliche journalistische Tätigkeiten als Beweis für die „Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation“ angesehen wurden. In Cırıks Verhör wurden auch die Zahlungen, die er als Gegenleistung für die von ihm bereitgestellten Softwaredienste für Websites erhielt, sowie seine gewöhnlichen Telefongespräche und Kontobewegungen zum Gegenstand der Anschuldigungen gemacht.
    Am Montag, den 16. Juni, wurden Ozan Cırık, Eylem Emel Yıldız, Dicle Baştürk und Yavuz Akengin zur Staatsanwaltschaft gebracht und dem Friedensgericht zur Verhaftung übergeben.
    Der Journalist Metin Yoksu, dessen Wohnung in Batman am 13. Juni im Zusammenhang mit demselben Fall durchsucht worden war, wurde nicht festgenommen, da er nicht an seiner Adresse angetroffen wurde. Yoksu wurde am 26. Juni im Gerichtsgebäude von Batman verhaftet, wo er als Zeuge aussagen wollte. Cırık wird vorübergehend im geschlossenen Artvin-Gefängnis festgehalten, bis er in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt wird…“ türk. Meldung vom 02. Juli 2025 von Sendika.Org externer Link (maschinenübersetzt), dort verlinkt die (türk.) Nachrichten zuvor: 4 Journalisten verhaftet, darunter Sendika.Org-Mitarbeiter Ozan Cırık; Honorare, die Journalisten für technische Unterstützung, Honorarzahlungen und Telefonate erhalten haben, wurden zum Gegenstand von Anschuldigungen gemacht; Sendika.Org-Arbeiter Ozan Cırık wurde bei einer Razzia in seiner Wohnung festgenommen

    • Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“: Journalist und Sendika.Org-Mitarbeiter Ozan Cırık befindet sich seit 28 Tagen in Haft New
      Der Beweis für das Verbrechen sind seine beruflichen Aktivitäten. Sein Hauptverbrechen ist sein Ungehorsam gegenüber der Regierung und sein Einsatz für das Recht der Bevölkerung auf Information, ihre Rechte und die Wahrheit. Ozan Cırık befindet sich seit 28 Tagen in Haft.
      Ozan Cırık, Mitarbeiter von Sendika.Org, befindet sich seit 28 Tagen in Haft. Die Regierungspartei wirft ihm aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ vor. Die Justiz dieser Partei sucht und fabriziert Verbrechen, um die Opposition zu zerstören und die Öffentlichkeit zum Schweigen zu bringen, anstatt sie auf Grundlage von Strafanzeigen zu verfolgen.
      Cırık wurde am 13. Juni im Rahmen einer in Artvin angesiedelten Ermittlung bei einer Razzia in seiner Istanbuler Wohnung festgenommen. Er wurde zusammen mit sechs weiteren Journalisten, die im Rahmen derselben Ermittlungen festgenommen wurden, nach Artvin gebracht.
      Bei der Vernehmung durch Polizei und Staatsanwaltschaft wurden die Journalisten mit einer Akte konfrontiert, in der behauptet wurde, ihre routinemäßige journalistische Tätigkeit stelle einen Beweis für die „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung“ dar. Während Cırıks Vernehmung wurden ihm Zahlungen für Softwaredienste für Websites, seine regelmäßigen Telefongespräche und seine Kontoaktivitäten zur Last gelegt.
      Ozan Cırık, Eylem Emel Yıldız, Dicle Baştürk und Yavuz Akengin, die am Montag, dem 16. Juni, vor ein Friedensgericht gestellt wurden, wurden am folgenden Tag vom Gericht festgenommen.
      Der Journalist Metin Yoksu, dessen Wohnung in Batman am 13. Juni im Rahmen desselben Falles durchsucht wurde, wurde nicht festgenommen, da er sich nicht an seiner Adresse aufhielt. Yoksu suchte am 26. Juni das Gerichtsgebäude in Batman auf, um eine Aussage zu machen, und wurde anschließend vom Gericht festgenommen.
      Cırık wurde vom geschlossenen Gefängnis Artvin, wo er vorübergehend inhaftiert war, in das H-Typ-Gefängnis Erzurum verlegt. Die Verlegung erfolgte ohne Benachrichtigung seiner Anwälte und Familie und wurde erst am 3. Juli bekannt, als die Anwälte die Journalisten besuchten.“ türk. Meldung vom 15. Juli 2025 bei Sendika.Org externer Link (maschinenübersetzt) – wer ihm schreiben will:
      Ozan Cırık | Hochsicherheitsgefängnis Typ H in Erzurum, Block G, Abteilung 3 (G-3), Yakutiye/Erzurum
  • Linke und gewerkschaftliche Gegenöffentlichkeit in der Türkei weiter in Gefahr – dauerhafte Finanzierung des Projektes sendika.org notwendig
    Seit den Gezi-Protesten im Jahr 2013 setzt die türkische Regierung stärker auf Repression und Ausschaltung von kritischen und unabhängigen Medien. Inzwischen sind fast alle größeren Medien unter direkter oder indirekter Kontrolle der Regierung, etwa indem Medienhäuser beschlagnahmt und an regierungstreue Unternehmer verkauft wurden. Die wenigen Tageszeitungen, die noch einigermaßen unabhängig sind, verfolgen eine oft Linie, die insbesondere gesellschaftspolitischen Themen eher neoliberal oder konservativ ist. In dieser Situation gewinnen die kleineren linken Onlinemedien wie etwa https://sendika.org externer Link eine größere Relevanz, wenn es etwa um Rechte von Minderheiten oder gewerkschaftliche Themen geht. https://sendika.org geriet insbesondere wegen seine Berichterstattung zum Krieg in den kurdischen Gebiete der Türkei und der Beteiligung an den Antikriegsmobilisierungen im Visier der staatlichen Repression. Die Website wurde unzählige Male gesperrt und es folgten zahllose Ermittlungen und Prozesse gegen Redakteur_innen und Journalist_innen, die in Bewährungsstrafen mündeten. Die Kosten für die Prozesse belasten die ohnehin knappen Ressourcen der Sendika.org-Macher_innen, die für ihre journalistische Arbeit ohnehin nicht entlohnt werden. Spendenkampagnen für https://sendika.org , etwa durch das deutsche Nachrichtenportal LabourNet Germany und andere linke Kräfte, sind allenfalls ein Zeichen von Solidarität – können aber eine Finanzierung des Projektes nicht gewährleisten. Dabei sind in Zeiten der multiplen Krisen in der Türkei (die andauernde Wirtschaftskrise wird durch die Coronapandemie weiter verschärft) linke und gewerkschaftliche Medien wie https://sendika.org wichtiger als je zuvor. Zahllose Arbeiter_innen sind aufgrund von mangelnder Gesundheitsschutz mit COVID19 infiziert worden und viele von ihnen sind verstorben. Darüber wird in den größeren Medien zu wenig berichtet – wie auch über die Arbeiter_innenkämpfe. Es bedarf einer Gegenöffentlichkeit, die allerdings auf finanzielle Unterstützung durch solidarische Menschen angewiesen ist. Dazu ruft https://sendika.org ihre Unterstützer_innen zur Dauerspenden über das Crowdfunding-Platform auf: https://patreon.com/sendika_org externer Link“ Aufruf von Ismail Küpeli, auch erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 3-4/2021
  • Zweite Spendensammlung überwiesen! 
    Am 31.8.2017 haben wir 690,00 € als zweite Zuwendung für die Prozesskosten der Sendika-Redaktion überwiesen, wir danken den SpenderInnen! Die Kampagne zur Unterstützung unserer KollegInnen geht weiter, siehe zum aktuellen Stand zuletzt: Die Repression der türkischen Behörden gegen Sendika geht weiter – die Arbeit von Sendika auch
  • Dank der KollegInnen von sendika.org – die Spendenkampagne geht weiter! 
    Dank von sendika.org für die Spendenkampagne vom 19.6.2017Dear friends,
    We as the editors and reporters from Istanbul and Ankara Sendika.Org offices came together yesterday and take the photos attached to send our thanks to you. We recieved your donation and are very pleased to see the solidarity of our friends. Your solidarity strenghten us. Sendika.Org will continue to resist. Best, Ali“ Dank per e-mail am 19.6.2017 (Siehe Infos zum Spenden unten und das Bild in gross ganz unten im Dossier)
  • Erste Überweisung – Spendenkampagne geht weiter 
    Wie angekündigt haben wir bereits die bisherige Spenden an Ali Ergin Demirhan, den Chefredakteur von sendika.org, unsere türkischen KollegInnen, überwiesen. Es sind bis zum 31.5.2017 820 Euro eingegangen – wir und Ali danken! Doch reicht dieser Betrag nicht aus: Ismail Küpeli, LabourNet Germany und viele andere UnterstützerInnen rufen daher weiterhin zur Spenden für SENDİKA auf!
  • Ismail Küpeli, LabourNet Germany und viele andere UnterstützerInnen rufen zur Spenden für SENDİKA – www.sendika.org auf:
    Ali Ergin, Chefredakteur von sendika am 20.4.2017 in Istanbul festgenommen - weil er das Ergebnis von Erdogfans Referendumsbetrug nicht anerkenneLeiste einen Beitrag für den Kampf um Demokratie und Emanzipation gegen die autokratische AKP-Regierung. Unterstützt das linke Nachrichtenportal sendika.org
    Spendenkonto: Labournet.de e.V.:
    IBAN DE 76430609674033739600
    BIC: GENODEM1GLS
    Verwendungszweck „Sendika“

Siehe dazu auch:

Dank von sendika.org für die Spendenkampagne vom 19.6.2017

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=115900
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