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Not my President

Dossier

All presidents are only front-men...Wenn Wahlen etwas verändern würden, wären sie verboten – oder werden verhindert, wie diejenige von Sanders. Wahlen sind bekanntlich, ebenso wie Parteien, auch kein Thema fürs LabourNet Germany. Ihre Folgen allerdings schon. In diesem Falle sind es zunächst die (fast weltweiten) Proteste gegen Trump auf der einen Seite und der Abschied von vermeintlichen Gewissheiten auf der anderen Seite, der hoffentlich die linke Strategiedebatte bereichern wird. Wir dokumentieren eine nicht repräsentative Auswahl an Berichten, Analysen und Links:

Die MigrantInnenNew

  • Trump: Faschismus, Bonapartismus, oder was  – Reaktionen der migrantischen Communities auf rassistische Welle
    Man sollte sich dieser Tage ein bisschen mehr mit dem Bonapartismus beschäftigen. Und dafür etwas weniger mit dem Faschismus. Augstein tat letzteres ja bereits. Er sieht den Faschismus an die Macht kommen und begründet es auch nachvollziehbar. Doch die Wahl dieses Donald Trump gleicht weniger einer faschistischen Machtergreifung als viel mehr dem Streich Louis Bonapartes. Wenn man verstehen möchte, was dort und in anderen westlichen Ländern gerade geschieht, sollte mal den »achtzehnten Brumaire« Marxens lesen. Diese Schrift könnte man fast für die heutige Zeit adaptieren. Laut August Thalheimer sei es gewissermaßen die Faschismustheorie aus der Feder des alten Meisters. Er nannte sie nur nicht so. Treffender wäre aber, sie als Vorform einer solchen Theorie zu bezeichnen. So möchte ich das Phänomen Trump auch begreifen: Der Mann ist eine Vorstufe. Nach hinten sind wir offen. Noch“ – so beginnt der Diskussionsbeitrag von Roberto De Lapuente „Noch ein achtzehnter Brumaire“ am 21. November 2016 bei ad sinistram externer Link , der sich mit der Frage der Analysemöglichkeiten der Entwicklung in den USA befasst. Siehe dazu auch zwei Beiträge über Reaktionen unter migrantischen Gruppierungen und Communities:

    • „IMMIGRANT COMMUNITIES BRACE FOR TRUMP“ von David Bacon am 22. November 2016 auf seinem Blog externer Link (ursprünglich im American Prospect) ist ein Bericht über die Reaktionen der Betroffenen  und demokratischer Kräfte auf die rassistische Drohung Trumps, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit 2 Millionen Menschen aus dem Land zu verjagen. Aus einzelnen Städten und Bundesstaaten wird dabei über organisatorische und politische Vorbereitungen berichtet, wie Beschlüsse über Kirchenasyl oder von Schulbehörden, die keinen Bundesbeamten den Zugang zu Schulen erlauben ohne richterliche Genehmigung und viele weitere konkrete Maßnahmen quer durchs Land
    • „Trump’s Victory Has Fearful Minorities Buying Up Guns“ von Ben Popken am 23. November 2016 bei den NBC News externer Link ist ein Bericht über eine – nicht repräsentative – Erhebung bei Waffendealern, die angeben, im Schnitt seit dem Wahltag vier Mal so viele Kunden aus afroamerikanischen und sonstigen Gemeinschaften von Minderheiten zu haben, wie normal. Dabei werden auch eben solche Kunden zitiert, die sowohl auf die seit dem Wahltag offiziell gemeldeten 700 rassistischen Attacken verweisen, um ihre Bewaffnung zu begründen, als auch zahlreiche weitere alltägliche Geschichten über den durch Trump befeuerten Rassismus berichtet werden: Etwa bei einem Schul-Volleyballspiel, wo die „weißen Jungs“ sangen „bau diese Mauer“ zur Begrüßung ihrer hispanischen Gegner

Die Gewerkschaften

  • Wie Gewerkschaften auf Trumps Wahlsieg reagieren. Oder nicht
    Während die großen Gewerkschaften und vor allem der Gewerkschaftsbund AFL-CIO nach ihrer verlorenen Kampagne für die Demokratische Partei und Hilary Clinton erst einmal schweigend verharrten, haben sich gewerkschaftliche Basisströmungen, unabhängige Gewerkschaften und jene regionalen Verbände, in denen linke Einflüsse stärker sind, deutlich zu Wort gemeldet. Dabei geht es vor allem darum, wie einem Präsidenten Trump und seiner Terror-Truppe zu begegnen sei – und den wachsenden Protesten gegen sie, aber auch darum, welche Mitverantwortung Gewerkschaften für diesen Wahlsieg tragen. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge:

    • DON’T MOURN, ORGANIZE: Statement of the UE National Officers on the Election of Donald Trump“ am 14. November 2016 bei den United Electricians externer Link ist die Stellungnahme des Leitungsgremiums der größten unabhängigen Gewerkschaft der USA zum Wahlausgang: Keine Zeit, zu trauern und zu jammern, sondern Zeit zu organisieren ist der Tenor dieser Stellungnahme. Darin wird unter anderem auch unterstrichen, dass die Demokratische Partei mit der Nominierung von Frau Clinton den Werktätigen des Landes deutlich gemacht habe, dass ihre Situation der Partei herzlich egal ist und ihre Sorgen erst recht. Die Gewerkschaft geht davon aus, dass ein Kandidat Bernie Sanders diese Wahl gegen den reaktionären bigotten Trump gewonnen hätte und skizziert darin die Geschichte der antigewerkschaftlichen Offensiven seit Reagans Zerschlagung der Fluglotsengewerkschaft
    • „Labor Leaders Deserve Their Share of the Blame for Donald Trump’s Victory“ von Micah Uetricht am 10. November 2016 bei In These Times externer Link ist ein Beitrag über die Verantwortung der Gewerkschaftsführer für diese Wahlniederlage: Die „sichere“ Kandidatin Clinton zu einer Zeit, da auf allen Seiten nach neuen Möglichkeiten gesucht werde, wie es immerhin mit Sanders der Fall gewesen sei – und auf der Gegenseite, ebenfalls gegen das Parteiestablishment, mit Trump – sei eben genau die falsche Entscheidung gewesen, zumal diese etablierte Figur der Wall Street auch kaum als „kleineres Übel“ erscheinen konnte. Im weiteren Verlauf dieses Beitrages wird auch darüber berichtet, wie innerhalb verschiedener Gewerkschaften die Vorstände (teilweise unter Bruch der Statuten) daran gingen, möglichst frühzeitig die Unterstützung für die Wall Street Kandidatin fest zu machen…
    • „This Is Not a Drill: Bracing for the Trump Era“ von Mark brenner am 17. November 2016 bei den Labornotes externer Link ist ein Diskussionsbeitrag der basisigewerkschaftlichen Strömung, wie mit Kollegen umzugehen sei, die für Trump gestimmt haben: Noch nie stimmten so wenig Gewerkschaftsmitglieder für die Demokratische Partei – gerade einmal 51% landesweit, in einigen Krisengebieten sogar nur 40% was einerseits Ergebnis der langen Krisendauer sei, andrerseits aber auch das „Standing“ der KandidatInnen reflektiere, von denen nur Trump Versprechungen an die Beschäftigten gemacht habe

Die Proteste

  • Donald Trump – not my president – Proteste in Berlin
    Gegen die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten demonstrierten am Sa, den 12. November 2016 (vorwiegend) US-Amerikaner*innen in Berlin. Am Nachmittag protestieren etwa 200 Menschen unter dem Motto „Pussy grabs back“ auf dem Hermannplatz in Neukölln. Am Abend folgten dann über 1000 Menschen einem Aufruf des Bündnis „Trump Protest Berlin“ zu einer Demonstration vor der US-Botschaft auf dem Pariser Platz.“ Eine Fotoseite von und bei Umbruch Bildarchiv externer Link
  • Anti-Trump-Proteste: Schüsse auf Demonstranten in Portland
    Tausende gehen am dritten Tag in Folge landesweit gegen künftigen US-Präsidenten vor / Polizei setzt Tränengas gegen Protestierende ein (…) Bei den Anti-Trump-Protesten in Portland kam es zu einem schweren Zwischenfall: Am Rande der Demonstration wurde von einem Unbekannten auf einen Demonstranten geschossen. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, laut Polizeiangaben besteht aber keine Lebensgefahr. Laut US-Medien soll sich der Vorfall auf einer Brücke in der Innenstadt ereignet haben. Protestteilnehmer seien auf der Straße gelaufen, als auf der Gegenseite ein Auto stoppte und einer der Insassen erst in die Luft und anschließend auf einen Demonstraten schoss. In Portland und Los Angeles kam es wiederholt zu Straßenblockaden, die Polizei setzte gegen die Demonstranten Tränengas ein und nahm mehr als 200 Menschen fest…“ Beitrag vom 12.11.2016 beim ND online externer Link
  • Demonstrationen in amerikanischen Städten: Erneut Proteste gegen Trump
    „… Demonstrationen gab es unter anderem in Washington, Baltimore, Philadelphia, New York, Denver, Los Angeles und San Francisco. Die Stimmung war nicht so aufgeheizt wie am Mittwoch, weniger Menschen beteiligten sich an den meist friedlichen Protesten…“ Meldung vom 11.11.2016 bei der Tagesschau externer Link
  • Nein zur Resignation. Proteste, Aufrufe und Analysen: Linke Reaktionen auf die US-Wahl
    „… Die politische Linke reagierte mit Aufrufen an die von Trumps Wahlsieg schockierten Menschen, nicht in Resignation zu verfallen. »Nicht trauern, sondern sich organisieren!« forderte David Cobb, Kampagnenmanager der links von ihrer deutschen Schwesterpartei stehenden Grünen. Deren Präsidentschaftskandidatin Jill Stein hatte bei den Wahlen einen Achtungserfolg erzielt und rund 1,2 Millionen bzw. ein Prozent der Stimmen erhalten. Am Mittwoch äußerte Stein scharfe Kritik an der Demokratischen Partei der unterlegenen Kandidatin Hillary Clinton. Der Apparat habe, wie von Wikileaks veröffentlichte Dokumente belegten, die Wahl des Parteilinken Bernie Sanders sabotiert. Dieser hätte Trump mit Leichtigkeit besiegen können. »Diese Wahl ist eine Reaktion auf ein politisches Establishment, das die Wähler als giftig und korrupt betrachteten«, erklärte sie. Nun, so Steins Vizepräsidentschaftskandidat Ajamu Baraka, gehe es darum, eine »starke alternative Kraft aufzubauen«…“ Überblick von Michael Streitberg in der jungen Welt vom 11.11.2016 externer Link
  • Long National Nightmare of the 2016 Election Is Almost Over …And a new 4-year nightmare is about to begin.
    Dossier der Proteste bei Indybay externer Link und bei twitter: Hashtag #NotMyPresident und #OccupyTrumpTower
  • Erneute Anti-Trump-Proteste: »Not my President«. Tausende gehen in den USA gegen den neuen Präsidenten auf die Straße / Sanders bietet Zusammenarbeit im Kampf gegen Armut an
    Michael Moore vor dem Trump-Tower: "We are all Muslim"
    Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sind Tausende Bürger von der West- bis zur Ostküste auf die Straßen gegangen. In New York protestierten am Mittwochabend (Ortszeit) Tausende Menschen mit der Parole »Not my President« (Nicht mein Präsident) gegen das zukünftige Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten von Amerika. Auch in Chicago, Seattle und in Kalifornien machten viele Bürger ihren Unmut über den umstrittenen Republikaner Luft. Nach Angaben des Senders CNN wurden aus mindestens sieben Städten Proteste gemeldet…“ Übersicht vom 10.11.2016 beim ND online externer Link
  • „Nicht mein Präsident!“ Trump-Gegner blockieren Autobahn 101 in Los Angeles. In zahlreichen US-Städten sind Tausende Bürger gegen den Wahlsieger Donald Trump auf die Straße gegangen.
    „… Im nordkalifornischen Berkeley hatten mehr als 2000 Schüler am Mittwochvormittag den Unterricht ausfallen lassen. Stattdessen zogen sie mit Plakaten und lauten Rufen, begleitet von ihren Lehrern, durch die Universitätsstadt. Einige schwenkten die mexikanische Fahne und wetterten auf Spanisch gegen Trump… In der Stadt Portland im Westküstenstaat Oregon blockierten rund 300 Demonstranten zeitweise den Auto- und Straßenbahnverkehr in der Innenstadt…“ Bericht vom 10.11.2016 bei der Welt online externer Link
  • Not my President: Proteste gegen Trump. In den USA gehen Tausende gegen den neuen Präsidenten auf die Straße / DemonstrantInnen befürchten Rückschritte für Frauen und Minderheiten
    „… In mehreren Städten an der Westküste der USA kam es in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) zu spontanen Demonstrationen und vereinzelt auch zu Ausschreitungen. Insbesondere jüngere US-AmerikanerInnen äußerten so ihre Bestürzung und ihren Unmut über die Wahl von Donald Trump. (…) Die rassistische und frauenfeindliche Polarisierung während des Wahlkampfes spiegelte sich ebenfalls in den aktuellen Protesten wieder. Insbesondere Minderheiten und Frauen fürchten eine drastische Verschlechterung ihrer Lage unter dem neuen Präsidenten. Bei den Demonstrationen in Kalifornien wurden so unter anderem mexikanische Flaggen gesichtet und Slogans wie »when our communities are under attack, what do we do? Stand up, fight back!« (»Wenn unsere Communities angegriffen werden, was tun wir? Aufstehen und zurückschlagen!«) postuliert. Donald Trump hatte während der vergangenen Monate immer wieder mit Anfeindungen gegenüber MigrantInnen und ethnischen Minderheiten für Empörung gesorgt…“ Beitrag von Jonathan Welker bei neues Deutschland vom 9. November 2016 externer Link

(Erste) Analysen

  • Noch ein achtzehnter Brumaire
    Man sollte sich dieser Tage ein bisschen mehr mit dem Bonapartismus beschäftigen. Und dafür etwas weniger mit dem Faschismus. Augstein tat letzteres ja bereits. Er sieht den Faschismus an die Macht kommen und begründet es auch nachvollziehbar. Doch die Wahl dieses Donald Trump gleicht weniger einer faschistischen Machtergreifung als viel mehr dem Streich Louis Bonapartes. Wenn man verstehen möchte, was dort und in anderen westlichen Ländern gerade geschieht, sollte mal den »achtzehnten Brumaire« Marxens lesen. Diese Schrift könnte man fast für die heutige Zeit adaptieren. Laut August Thalheimer sei es gewissermaßen die Faschismustheorie aus der Feder des alten Meisters. Er nannte sie nur nicht so. Treffender wäre aber, sie als Vorform einer solchen Theorie zu bezeichnen. So möchte ich das Phänomen Trump auch begreifen: Der Mann ist eine Vorstufe. Nach hinten sind wir offen. Noch. Die Beschäftigung mit den Theorien zum Bonapartismus macht uns Heutigen deutlich: In den Faschismus schlittert man nicht. Er ist fast zwangsläufig, wenn die Deklassierten das Gefühl haben, sie werden nicht mehr politisch vertreten. Es wird Zeit, dass das die Entscheider langsam mal begreifen…“ Artikel vom 21. November 2016 von und bei Roberto De Lapuente externer Link
  • Warum Trumps Sieg eine Chance für die Linke ist
    In a Majority voted for you to jump off a bridge - would you? Maybe - if it was a fair vote!
    „… Schwer verständlich ist daher auch, weshalb Hillary Clinton selbst von progressiven Menschen innerhalb und außerhalb der USA als das kleinere Übel angesehen wurde. Es liegt auf der Hand, dass die Kandidaten der beiden großen Parteien – Hillary Clinton und Donald Trump – der US-Oligarchie angehören, mit allen damit einhergehenden Klasseninteressen und -loyalitäten. Eben das wird Ex-Außenministerin Clinton auch den Wahlsieg gekostet haben. Sie war schlichtweg unglaubwürdig als Gegenkandidatin zu dem Multimillionär Trump. Wie hätten die Verlierer des längst nicht überwundenen Finanzcrashs von 2008 eine Kandidatin wählen können, die in der Nobelregion Hamptons im Staat New York ein Haus für 50.000 US-Dollar vermieten. Pro Woche. Seit dem Ausscheiden von Ehemann William („Bill“) aus dem Weißen Haus haben die Clintons ihr Privatvermögen zudem um 230 Millionen US-Dollar vermehrt. (…) Clinton hatte in einigen sozialpolitischen Feldern mehr Versprechen gemacht als Trump. Aber wollen wir wirklich Wahlversprechen glauben? Die Realpolitik der Demokraten in den vergangenen Jahren hat zumindest die US-Amerikaner eines besseren belehrt. (…) Die Niederlage Clintons ist zugleich eine Folge des innerparteilichen Kampfes gegen den demokratischen Gegenkandidaten Bernie Sanders...“ Artikel von Harald Neuber in telepolis vom 10. November 2016 externer Link
  • Reaktion auf die US-Wahl: Empörung reicht nicht. Schuld am Sieg Trumps hat vor allem die politische Elite des Landes. Die Linke muss jetzt mit einer Politik antworten, die die Interessen der Arbeiterklasse ins Zentrum rückt.
    „… Die Eliten haben von den WählerInnen erwartet, dass diese ihnen die Politik überlassen. Sie dachten, sie hätten immer noch alles unter Kontrolle. Darin haben sie sich getäuscht – und nun müssen wir eine Antwort auf die Folgen dieses Irrtums finden. Genau das werden wir auch tun. Es hat ein neues Zeitalter begonnen, das eine neue Politik notwendig macht – eine Politik, die an die Nöte und Hoffnungen der Leute appelliert und nicht an ihre Ängste. Jetzt kommt es darauf an, eine wirklich demokratische Politik nicht länger zu bekämpfen, sondern endlich mit ihr zu beginnen. Wir glauben, dass diese Politik im Zeichen des demokratischen Sozialismus stehen muss.“ Artikel bei der WoZ vom 10.11.2016 externer Link von Megan Erickson, Katherine Hill, Matt Karp, Connor Kilpatrick und Bhaskar Sunkara, New York, aus dem Englischen von Daniel Hackbarth
  • Donald Trump und die Zeit des Borderliners
    Mit dem Wahlsieg Trumps erfährt der krisenbedingt anschwellende Irrationalismus des Weltsystems seinen manifesten Durchbruch
    Zurück in die Vergangenheit. Dies ist eigentlich das grundlegende Motto, das die Rhetorik des zukünftigen US-Präsidenten kennzeichnet. Donald Trump möchte Amerika „wieder groß machen“, die Zeit zurückdrehen und den sozialen, wirtschaftlichen wie imperialen Abstieg der einstigen Führungsmacht der westlichen Welt revidieren
    …“ Artikel von Tomasz Konicz in telepolis vom 10. November 2016 externer Link
  • It was the rise of the Davos class that sealed America’s fate. It was the Democrats‘ embrace of neoliberalism that won it for Trump
    „… So let`s get out of shock as fast as we can and build the kind of radical movement that has a genuine answer to the hate and fear represented by the Trumps of this world. Lets set aside whatever is keeping us apart and start right now.“ Artikel von Naomi Klein vom 9. November 2016 bei The Guardian externer Link
  • Was Menschenrechtler und Netzaktivisten zu Donald Trumps Wahlsieg sagen
    Blogger, Menschenrechtsvereine sowie Vorstände und Mitarbeiter von NGOs mit digitalem Hintergrund reagierten prompt und direkt auf das politische Erbeben der vergangenen Nacht. Wer Grund- und Freiheitsrechte verteidigt, sich für Menschenrechte einsetzt, für Minderheitenrechte kämpft oder für ein freies und offenes Internet einsteht, für den ist die Wahl von Donald Trump ein Schlag ins Gesicht. Das geht aus den Reaktionen hervor, die wir im Laufe des Tages gesammelt haben…“ Beitrag von Markus Reuter vom 09. November 2016 bei Netzpolitik externer Link
  • Das ungleiche Bündnis: Die kleinen Leute und der Erfolgreiche
    „Die Wahl Trumps ist eine Herausforderung für die Linke (…) Wir sollten uns allerdings nicht in der Illusion wiegen, dass dies vor allem ein Problem der USA darstellt. Auch braucht es gar nicht einen Wahlsiegs des FPÖ-Kandidaten Hofer in Österreich oder gar von Le Pen in Frankreich, damit in Europa die Verhältnisse sich verhärten. Wir brauchen nur zu hören, wie die sogenannten Politiker der Mitte als Konsequenz auf den Wahlsieg von Trump unisono fordern, dass Europa auf seine eigenen Kräfte vertrauen muss, sich notfalls auch selbst verteidigen muss. Hier wird aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft deutlich gemacht, dass die Zeiten der Schönwetterdemokratie auch in Europa vorbei sein könnten. Die Gefahr kommt genau wie in den USA nicht von den Rändern. Trump war nie Minderheit, sondern ein im Mainstream anerkannter Milliardär. So war auch Berlusconi schon lange gesellschaftlich in Italien verankert, bevor er in die Politik ging. Auch heute geht die Gefahr auch in Europa nicht in erster Linie von der äußersten Rechten aus. Viel größer ist die Gefahr, dass die Mitte die Wahl von Trump nutzt, um auch die Festung Europa nach Außen und Innen weiter auszubauen.“ Artikel von Peter Nowak vom 9. November 2016 bei Telepolis externer Link
  • Not my President
    Hätte sich Barack Obama so ­leidenschaftlich für seine Wähler eingesetzt wie in den letzten Wochen für Hillary Clinton, sähen die USA heute anders aus (…) Ja, es stand sehr viel auf dem Spiel bei dieser Wahl, aber es gab keine wirklichen Alternativen, jedenfalls nicht für die schwarze Bevölkerung. Für die afroamerikanischen Gemeinden im ganzen Land wird keins der Wahlversprechen die Erlösung aus der Hölle bringen, in der die meisten von uns leben. Und wie schon zuvor waren es die schwarzen Wählerinnen und Wähler, die den Schlüssel für den Wahlausgang in der Hand hielten. Aber wozu? Sicher nicht für die Freiheit, die wir brauchen.“ Artikel von Mumia Abu-Jamal in junge Welt vom 09.11.2016 externer Link in der Übersetzung durch Jürgen Heiser
  • Zwei Gründe, warum jemand wie Donald Trump US-Präsident werden konnte
    Es ist eine satte Überraschung: Der Rechtspopulist Donald Trump wird US-Präsident. Wir nennen zwei Gründe, die auch in Europa nachdenken lassen sollten. 1. Weder Demokraten noch Republikaner boten Alternativen. (…) 2. Den Menschen wurde (und wird) jegliches Bewusstsein für Interessensgegensätze ausgeredet…“ Artikel vom 9. November 2016 von und bei Patrick Schreiner externer Link
  • Let’s talk about capitalism
    Nach der Trump-Wahl werden viele Krokodilstränen vergossen. Der Populismus sei schuld, heißt die wohlfeile Klage. Das Internet sei auch schuld, fügt mancher hinzu. Think twice, möchte man ihnen zurufen. Denn zuallererst sollte man über den US-Kapitalismus und dessen aktuelle, neoliberale und globale Ausprägung nachdenken. Er hat Trump hervorgebracht – und dessen reaktionäre Reflexe. Das ist an sich nichts Neues. „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“, wußte schon Horkheimer, der den Aufstieg der Nazis analysierte. Neu ist allerdings, dass das Hauptland des Kapitalismus selbst seine Feinde produziert, die gegen grenzenlosen Freihandel, unkontrollierte Einwanderung und neoliberales Laissez-faire aufbegehren…“ Artikel von und bei Eric Bonse vom 9. November 2016 externer Link
  • Präsident Trump – wir sind Zeugen einer Zeitenwende
    Es war eine Wahl zwischen Pest und Cholera und die Pest hat knapp gewonnen. Der Sieg Donald Trumps ist jedoch nicht überraschend und seine Wähler sind nicht nur durchgeknallte Rednecks. Es ging bei dieser Wahl auch nicht um „links“ oder „rechts“. Trump hat es vielmehr geschafft, sich selbst als Kandidaten zu inszenieren, der einen Feldzug gegen das Politik-Establishment führt. In einem Land, in dem die etablierte Politik abgewirtschaftet hat, nur noch 9% der Bevölkerung hinter dem gewählten Kongress stehen und auf Seiten der Demokraten mit Hillary Clinton die Personifizierung des politischen Establishments zur Wahl stand, hatte Trump am Ende die besseren Karten. Sicherlich werden wir in den nächsten Tagen unzählige hämische, hochnäsige und moralinsaure Kommentare aus unseren Medien und der deutschen Politik hören. Dabei sollten wir aber lieber innehalten. Nach dem Brexit ist der Sieg Trumps nun bereits der zweite Wendepunkt der jüngeren Geschichte. Und auch Deutschland befindet sich mitten im Transformationsprozess…“ Artikel von Jens Berger vom 9. November 2016 bei den Nachdenkseiten externer Link
  • USA – Die gekaufte Demokratie?
    „Politik in den USA ist zum Kampf der Milliardäre um politischen Einfluss geworden, bestimmt von Großspendern in beiden politischen Lagern. Es ist der teuerste Wahlkampf aller Zeiten. Mehr als eine Milliarde Dollar wird jeder Präsidentschaftskandidat bis zum Wahltag ausgegeben haben. Zwei Milliarden Dollar für die unbeliebtesten Kandidaten, die es in den USA jemals gegeben hat. Noch nie war die Ablehnung größer. Die Bürger Amerikas fühlen sich von ihren politischen Eliten nicht mehr repräsentiert. Die Wut auf „Die da oben“ wächst in allen politischen Lagern…“ Video-Dokumentation von Johannes Hano für ZDFzoom vom 2. November 2016 externer Link (Dauer: 44 Min., Video verfügbar bis 8. Februar 2017)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106869
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