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Türkische Presse-Gewerkschafter nach den jüngsten Schließungen: „Wir werden neue Wege finden!“

#TVmeRadiyomaDokunma - Fass mein Fernsehen und mein Radio nicht an! Protestaktion gegen Senderschließungen in der Türkei, hier am 4. Oktober 2016 in Istanbul (sendika.org)Notwendigkeit ist die Mutter aller Erfindungen. Je mehr Medien Ihr schließt, umso mehr neue Wege werden wir finden. Wir werden die Nachrichten auf Hauswände kritzeln, werden von unseren Handys aus senden, werden unsere Nachrichten laut auf den Straßen verlesen. Was auch immer passiert: wir werden die Wahrheit unter die Leute bringen…„, zitiert der Bericht „Erdoğan government shutting down alternative media voices one by one“ von sendika.org vom 5. Oktober 2016 externer Link eine Erklärung der Abteilung Medien des progressiven Gewerkschaftsverbands DISK als Reaktion auf die jüngsten Schließungen linker, kurdischer, alewitischer Fernseh- und Radiosender (LabourNet Germany berichtete). Erfindergeist wird auch nötig sein, denn die Redaktionsräume der betroffenen Einrichtungen sind inzwischen versiegelt, das Inventar konfisziert, so dass auch ein Weitersenden über die jeweiligen Webseiten nicht mehr ohne weiteres möglich ist.  Siehe dazu weitere Berichte, Stellungnahmen, Soli-Aufrufe:

  • DİSK Basın İş: Siz kapattıkça, engelledikçe yeni araçlar bulacağız
    Beitrag bei sendika.org vom 4. Oktober 2016 externer Link, der die oben in Übersetzung zitierte Erklärung der Abteilung Medien in der DISK imWortlaut dokumentiert (türkisch)
  • TV Sender von der Polizei versiegelt – Solidarität mit den demokratischen Kräften in der Türkei
    Bericht und Soli-Aufruf der DIDF vom 4. Oktober 2016 externer Link, in dem es unter anderem heißt: „… Nach der vom türkischen Ministerpräsidenten angeordneten Schließung von 12 Fernseh- und 11 Radiosendern, werden nun die Redaktionsräume der betroffenen Sender von der Polizei versiegelt. (…) Im Falle des linken Fernsehsenders Hayatin Sesi TV schlug die AKP-Regierung mit dieser Maßnahme zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn der Sender nutzt die Räumlichkeiten gemeinsam mit der Redaktion der Tageszeitung „Evrensel“. Diese kann nun ihre Redaktionsräume nicht betreten und erklärte, die morgige Ausgabe könne nicht erscheinen. Sie suche nach Ausweichmöglichkeiten, um ihr Erscheinen ab kommenden Donnerstag wieder sicherstellen zu können. Gegen den Chefredakteur und weitere Redakteure von “Evrensel“ laufen derzeit Gerichtsverfahren, die die Schließung der Zeitung zur Folge haben könnten…
  • Working Class Channel Closed In Turkey: HAYATIN SESI TV HAS BEEN BLACKED OUT… WE WON’T BE SILENCED OR TOE THE LINE!
    Petition bei change.org externer Link konkret gegen die Schließung des Senders Hayatin Sesi, der insbesondere die Belange von Arbeiter*innen im Blick hatte – mit der Bitte um Unterstützung und Verbreitung
  • Boycott begins: ‘We won’t watch TV anymore’
    Bericht beim Journalistinnennetzwerk Jinhaber vom 6. Oktober 2016 externer Link üb er eine Protestaktion im kurdischen Van: Dort haben sich Frauen zusammengeschlossen, um angesichts der Medienschließungen eine Boykottkampagne ins Leben zu rufen – sie erklären jedenfalls, dass sie ab sofort überhaupt kein Fernsehen mehr schauen.
  • Press report of September released
    Bericht beim Journalistinnennetzwerk Jinhaber vom 6. Oktober 2016 externer Link über den von der Vereinigung Freier Journalist*innen herausgegebenen Report zur Pressefreieheit, hier für den Monat September. DemReport zufolge wurden – außerden erwähnten Schließungen von 12 fernseh- und 11 radi9osendern – die Reisepässe von 46 Journalist*innen ungültig gemacht, wurden 18 Jounralist*innen in Polizeigewahrsam genommen und kamen 10 ins Gefängnis. Außerdem wurden 27 neue Verfahren eröffnet gegen Unterstützer*innen der zeitung Özgür Gündem (LabourNet Germany berichtete)
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=105390
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