Wie Drogenabhängige

Die Angst vor einer Wirtschaft ohne Wachstum ist groß. Wir verhalten uns wie Süchtige. Die Voraussetzungen für eine Therapie sind sehr schlecht. Gastbeitrag von Felix Rauschmayer in der Frankfurter Rundschau vom 03.09.2014 externer Link

Aus dem Text: „(…) Die Verbindungen von Wirtschaftswachstum zu Kriegen, zu Umweltzerstörung weltweit – also zu weltweitem tierischem und menschlichem Leiden – werden verdrängt. Neben dieser Schädigung nehmen auch die Symptome der Selbstschädigung zu, die mit Wirtschaftswachstum verbunden sind, wie Burn-out, Existenzängste, Depressionen und andere. Ähnlich wie Suchtkranke blenden wir die langfristigen Folgen unseres Handelns für Körper und Geist aus und verlieren die wichtigen Dinge des Lebens aus dem Blick – um uns kurzen, angenehmen Momenten hinzugeben. Sind unsere Gesellschaften abhängig von der Droge Wirtschaftswachstum?. (…)  Die Therapievoraussetzungen für einen Drogenentzug sind also sehr schlecht: keine Therapeuten; wenig Erfahrung mit Entzug; sozialer Druck klar in Richtung Wirtschaftswachstum; geringes Zutrauen in die Wirksamkeit eigenen Handelns; kein klares positives Zukunftsbild, das einen Entzug motivieren könnte. Was könnten Elemente eines solchen Zukunftsbildes sein? Das wichtigste scheint mir eine Rückbesinnung auf das Ziel des Wirtschaftens: das gute Leben aller…“

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