Der «Bumerang»-Effekt der Globalisierung

Sylvia Bayram: Globalisierung Macht Krise„Wächst die Kluft zwischen Reich und Arm seit der Globalisierung? Dazu ein Lehrstück über Statistiken und Ideologie. Was haben ein Elefant und ein Bumerang mit der Globalisierung zu tun, was haben sie gemeinsam oder inwiefern unterscheiden sie sich? Die Frage mag irritieren. Bildlich übertragen in Kurven-Diagramme haben sie viel gemeinsam. Denn beide veranschaulichen die globale Entwicklung der Einkommen. Sie sind zugleich aber sehr verschieden, bilden sie doch diese Entwicklung ganz anders ab. Das eine Mal sieht die Kurve in Umrissen einem Elefanten ähnlich, das andere Mal einem Bumerang. Das überrascht, jedenfalls auf den ersten Blick, haben doch die beiden Diagramme das gleiche Thema und basieren letztlich auf gleichen Fakten. Doch Realitäten werden bekanntlich oft unterschiedlich wahrgenommen und bewertet. Das gilt besonders für (wirtschafts-)politisch brisante Themen. Die Entwicklung der Ungleichheit im Zeitalter der Globalisierung ist ein solches Thema. Deshalb geht es um mehr als nur Statistik, wenn gefragt wird, ob die «Elefanten-» oder die «Bumerang-Grafik» die Wirklichkeit korrekter wiedergibt. Die «Elefanten-Grafik» dient oft als Beleg, dass die Globalisierung den ärmeren Bevölkerungsschichten weltweit mehr nütze als den Mittelschichten in den reichen Ländern. (…) Shöpfer der «Elefanten-Grafik» waren die beiden ehemaligen Weltbank-Ökonomen Branko Milanovic und Christoph Lanker. (…) Dagegen hat die «Bumerang-Grafik» einen schweren Stand. Während die Elefanten-Grafik über Google in grosser Zahl aufscheint, ist die Plattform für die Suche nach der Bumerang-Grafik wenig hilfreich. Zu finden ist sie auf dem Blog von Jason Hickel, der an der «Goldsmith University of London» lehrt. Er sieht die Globalisierung kritisch…“ Beitrag von Markus Mugglin vom 2. November 2019 bei Infosperber externer Link – siehe dazu unser Dossier: Debatte um Ungleichheit und Umverteilung

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=156823
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