Mehr als ein Viertel der 5,7 Milliarden Euro: Deutsche Großkonzerne sind die Treiber der Steuerverluste

Paradise-Papers„… Dem Fiskus entgehen durch Steuervermeidung deutscher Großkonzerne nach Berechnungen des Ifo-Instituts Milliardensummen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf die Zahlen berichtet, gingen dem Staat allein bei den 333 größten deutschen multinationalen Unternehmen demnach jedes Jahr 1,6 Milliarden Euro durch die Lappen. Bezieht man zusätzlich kleinere Firmen mit Auslandsgeschäft sowie deutsche Tochtergesellschaften ausländischer multinationaler Unternehmen ein, ergibt sich demnach ein Steuerverlust von 5,7 Milliarden Euro im Jahr. (…) Zu den Steueroasen innerhalb Europas zählten die Forscher unter anderem Irland, Liechtenstein, Luxemburg, Malta und Zypern, zu den Oasen außerhalb Europas unter anderem die Bermudas, die Britischen Jungferninseln und die Kaiman-Inseln. Auf Grundlage der Berichte der Konzerne konnten die Forscher laut FAZ viele weitere Details beleuchten. So entfielen insgesamt 47 Milliarden Euro – das sind neun Prozent der gesamten globalen Gewinne der Großunternehmen – auf Tochtergesellschaften, die in Steueroasen ansässig sind…“ Meldung vom 28. Dezember 2020 beim Tagesspiegel online externer Link – im letzten Absatz heißt es: „… Allerdings bedeuten Gewinne in Steueroasen den Ökonomen zufolge nicht automatisch auch Steuervermeidung. Vielmehr ließen sich 62 Prozent der Gewinne in Steueroasen auf realwirtschaftliche Aktivitäten zurückführen. 38 Prozent seien das Resultat von Gewinnverlagerung zur Vermeidung von Steuern, heißt es laut der Zeitung in dem Bericht“ Typisch Ifo: Soweit der Gewinn aus der Realwirtschaft stammt, sind Steueroasen nicht so schlimm – angeblich.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=184146
nach oben