Konkurrenzkampf in der Lieferblase: Kurierdienste boomen seit der Coronakrise. Kapitalgeber stört es kaum, wenn die Unternehmen keine Gewinne erwirtschaften

[Buch] Riders unite! Arbeitskämpfe bei Essenslieferdiensten in der Gig-Economy – das Beispiel BerlinIn den Innenstadtbezirken deutscher Großstädte konnte man in den vergangenen Monaten ein Déjà-vu erleben. Waren Fahrradlieferdienste eine Zeit lang vor allem am Orange ihrer Jacken und würfelförmigen Transportrucksäcke auszumachen – Kennzeichen des Quasi-Monopolisten Lieferando – hat sich die Farbpalette seither wieder verbreitert. Unternehmen wie Wolt, die Fahrdiensttochter Uber Eats und demnächst auch Foodpanda – ein Dienst des Dax-Konzerns Delivery Hero – gehen mit Lieferando um die Restaurantbestellungen ins Rennen. (…) Mit dem Branchenriesen teilt man nicht nur den Angriff auf den stationären Einzelhandel in Form von Geschäften, Supermärkten oder Kiosken. All diese Plattformunternehmen verbindet zudem die Idee, den Konsum effizienter zu gestalten (…) Das Kapital konzentriert sich aufgrund der Absatzschwierigkeiten zunehmend im Finanzsektor – wie eben auch im Bereich der Transport- und Liefer-Start-ups zu sehen ist. Egal ob Fernbusse, E-Scooter oder eben Lieferdienste, stets lässt sich ein neuer Hype kreieren, auf den Risikokapitalgeber*innen aufspringen können. In der Coronakrise scheinen Lieferdienste attraktive Anlagemöglichkeiten zu bieten. (…) Schließlich winkt der gewinnträchtige Ausstieg aus überbewerteten Unternehmen, der »Exit« muss nur erfolgen, bevor die Blase platzt…“ Artikel von Moritz Aschemeyer vom 18.06.2021 im ND online externer Link

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