OECD macht deutlich: Deutschland ist in sozialer Kompetenz ganz unten. Und bei der Geschlechter-Diskriminierung „Spitze“

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 20.12.2012

Ja, da haben wir es wieder, wie Deutschland auch weiterhin sozial nur auf dem absteigenden Ast ist (vgl. dazu schon „Deutschlands Mitte bröckelt – Eine kleine „Götterdämmerung“ für Merkel ?„) – und da soziale Benachteiligung oft mit dem weiblichen Geschlecht einhergeht, wird wieder so manches drastisch „ans Licht“ gehoben: Eine jüngste OECD-Studie zeigt: Deutschland ist ganz unten – in der Geschlechtergleichstellung.Beim Kinderkriegen, bei der Gleichberechtigung, bei der Rentengerechtigkeit : Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern landet Deutschland regelmäßig am unteren Ende der Statistik. Wirtschaftlich scheint Deutschland ein Musterschüler zu sein, in Sachen Sozialkompetenz jedoch ein Totalversager.

Nun bei einem Land, das seine wirtschaftliche Stärke als „Exportüberschuss-Lohndumping-Land“ auf Kosten vor allem der eigenen Bevölkerung „heraus“zieht, kann das nicht ausbleiben – nur das Dilemma wird sein : „die“ Deutschen lieben – noch – mit Mehrheit dieses für immer mehr Menschen in Deutschland so sozialschädliche Modell.

Und so wird wohl Deutschland in der Geschlechter-Gleichstellung auf den letzten Rängen stehen bleiben müssen. (www.süddeutsche.de/karriere/oecd-studie-zu-geschlechtergleichheit-deutschland-auf-den-letzten-raengen-1.1550780 externer Link) Wer die Musse hat sich das im Original bei der OECD noch in Englisch anzuschauen – hier bitte: (www.oecd.org/gender/closingthegap.htm externer Link)

Deshalb zeigen auch noch die sinkenden Geburtenzahlen, dass Deutschland auch für das Kinderkriegen so unattraktiv wie nie geworden ist (www.sueddeutsche.de/politik/sinkende-geburtenzahlen-eltern-werden-so-unattraktiv-wie-nie-1.1552335 externer Link)

Aber besonders wirkt sich das bei den Frauen auch auf ihre Rente aus – wo es auch noch die größte Renten-Lücke für die Frauen geben wird. (www.fr-online.de/arbeit—soziales/oecd-studie-groesste-rentenluecke-fuer-frauen-in-deutschland,1473632,21135916.html externer Link)

Und so muss es leider beim „Miss Eerfolg“ für die Frauen in diesem Eurowunderland – ausgerechnet unter einer weiblichen Regierungschefin werden. (www.wirtschaftundgesellschaft.de/?p=7498 externer Link)

Armut ist politisch gewollt

Aber jetzt macht die Armutskonferenz es auch noch offiziell : „Die Armut ist politisch gewollt“ (www.zeit.de/wirtschaft/2012-12/nationale-armutskonferenz-bericht externer Link)

Und so fordert diese Armutskonferenz auch noch wieder einmal dringend einen Mindestlohn. (www.fr-online.de/arbeit—soziales/armutsbericht-armutskonferenz-fordert-mindestlohn,1473632,21139764.html externer Link) (vgl. dazu noch umfassender „Armut ist politisch gewollt“ – oder es kann nicht sein, was nicht sein darf“ von Wolfgang Lieb www.nachdenkseiten.de/?p=15505 externer Link – und diese Kritik wurde noch vertiefend ergänzt mit Blick auf das „Gegen-Propaganda-Gutachten“ zur Altersarmut aus dem Hause Rösler (FDP), dem BMWi mit seinen willfährigen wissenschaftlichen Beirat! (http://www.annotazioni.de/post/1098 externer Link)

Deshalb müssen wir sehr ernüchtert erkennen, dass diese schwarz-gelbe Regierung verkennt das Problem der Altersarmut – besonders bei den Frauen, aber auch darüberhinaus (www.fr-online.de/meinung/kommentar-zur-altersarmut-schwarz-gelb-verkennt-das-problem,1472602,21139640.html externer Link).

Christoph Butterwegge findet das schrecklich, weil so den Menschen nach dem Arbeitsleben auch noch die Würde genommen und ein gerechter Lohn für die Lebensleistung vorenthalten wird. (www.nachdenkseiten.de/?p=15364#h02 externer Link)

Zudem wird mit Altersarmut eine Drohkulisse aufgebaut, die Millionen jüngerer Menschen nötigt, härter zu arbeiten, um einen wachsenden Teil ihres mühsam verdienten Geldes auf den Finanzmärkten in der trügerischen Hoffnung anzulegen, durch private Altersvorsorge einen dann weniger entbehrungsreichen Lebensabend zu verbringen. (www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/Butterwegge_von-der-Leyen-Altersarmut.pdf externer Link )

Die Altersarmut als Drohkulisse im Interesse der Versicherungswirtschaft

Dabei erweisen sich gerade die Spekulanten auf den Finanzmärkten als die Sargtischler der Altersvorsorge (Schulmeister) (www.nachdenkseiten.de/?p=14800#h07 externer Link) Und dann muss eben wieder von einem dramatischen Einbruch bei den Riester-Renten berichtet werden.(www.nachdenkseiten.de/?p=15112#h07 externer Link, www.nachdenkseiten.de/?p=15126#h02 externer Link sowie www.nachdenkseiten.de/?p=15126#h06 externer Link)

Und so erweist sich diese Altersarmut nicht als Folge der demografischen Entwicklung, wie aus propagandistischen Gründen vor allem von den interessierten Kreisen der Versicherungswirtschaft immer wieder behauptet wird, sondern die Altersarmut resultiert schlicht und einfach aus einer gesellschaftlichen Umverteilung von unten nach oben (www.nachdenkseiten.de/?p=15029 externer Link). Dies wird von Bosbach und Korff dann dort auch belegt.

Der Teilumstieg vom umlagefinanzierten gesetzlichen Rentensystem hin zur kapitalgedeckten Riester-Rente hat somit einfach den Weg in diese Altersarmut geebnet, wie das IMK ausführlich analysiert. (www.boeckler.de/pdf/p_imk_report_73_2012.pdf externer Link )Diese Ergebnisse wurden auf der Bundespressekonferenz vorgestellt (www.wirtschaftundgesellschaft.de/?p=5489 externer Link)- aber auch schon vorher bei der FES vorgestellt : (http://library.fes.de/pdf-files/wiso/09211.pdf externer Link )

Dieses ganze „Schmierentheater“ im Interesse der Versicherungswirtschaft bringt der Autor Holger Balodis schlicht mit seinem Buch „Vorsorgelüge“ auf den angemessenen Begriff (www.nachdenkseiten.de/?p=14947 externer Link)- oder auch noch im Fernsehen bei „Quer“ im BR (www.nachdenkseiten.de/?p=15405#h10 externer Link)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=18400
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