Ikea macht auf Amazon – Kolleg*innen in Deutschland fürchten um Arbeitsplatz und Datenschutz und wollen den „Tarifvertrag Zukunft“

Dossier

ver.di kämpft für Zukunftstarifvertrag bei IKEA„Beschäftigte fordern Mitsprache und Zukunftssicherung“ ist das Flugblatt von und bei ver.di Handel vom November 2020 externer Link überschrieben: „… Noch steht die Digitalisierung bei IKEA am Anfang. Und dennoch berichten bereits knapp 40 Prozent dass die neuen Techniken ihren Arbeitsplatz schon massiv verändert haben. Bei weiteren 37% ist das teilweise der Fall. Die Folgen: 20% der Betroffenen geben an, dass die Arbeitsbelastung zugenommen hat, 11% erleben deutlichen Zeitdruck, 10% berichten, dass sie weniger Austausch mit ihren Kolleg*innen haben, 6% geben an, die Arbeit sei eintöniger geworden. (…) Die Zukunft von IKEA muss auf einer nachhaltigen Digitalisierungsstrategie aufbauen, in der das Knowhow und die Expertise der Beschäftigten Gewicht haben. Beschäftigte, die tagtäglich den Laden am Laufen halten, müssen beteiligt werden! Gleichzeitig muss ihr unmittelbares Interesse an guter, gesunder und sicherer Arbeit respektiert und tarifvertraglich garantiert werden…“ Siehe zur Situation und Umfrage von ver.di weitere Informationen:

  • Neue ver.di-Kampagne für Tarifvertrag.Zukunft.IKEA: Gesundheit geht vor! Schluss mit den ständigen Überlastungen bei IKEA New
    „“Wie wir das Arbeiten bei IKEA erleben, hat wenig mit dem Wohlfühlkurs aus den Werbespots des Unternehmens zu tun: Es gibt zu wenig Personal, aber immer mehr Aufgaben für die Kolleginnen und Kollegen, die oft allein auf  der Fläche sind. Führungskräfte unterstützen nicht. Mehr noch: Anzeichen von Überlastungen werden nicht ernst genommen. Und  die Personaleinsatzplanung geschieht nicht durch Menschen, sondern das macht Atoss – mit teils täglich veränderter  Arbeitszeit. Das alles ist stressig, gesundheitsgefährdend und verursacht hohe Krankenstände.
    Du fragst dich, was wir gemeinsam tun können, damit es besser wird? Gemeinsam für einen Tarifvertrag streiten, der die Belastungen reduziert und folgendes regelt: Gute, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen und Führung; Schutz vor Arbeitsverdichtung; Qualitative, mitbestimmte Personalbedarfsplanung; Beteiligung der Beschäftigten an der Gestaltung technischer oder arbeitsorganisatorischer Neuerungen. Das schließt eine kontinuierliche Belastungsprüfung ein. Zeitnahe Beseitigung von arbeitsbezogener Überlastung oder Fehlbeanspruchung. Dafür streiten wir. Schließ dich uns an und sei aktiv für bessere gesündere Arbeitsbedingungen mit einem Tarifvertrag.Zukunft.IKEA. BETEILIGE DICH AN DEN KOMMENDEN AKTIONEN UND STREIKS!“ Meldung vom 28. März 2023 bei ver.di Handel externer Link
  • Streikgünde bei Ikea am Beispiel Fürth: Völlige Unterbesetzung, hoher Krankenstand, Frustration und Ausweglosigkeit 
    Die Angestellten sind wütend und fordern gesunde Arbeit in Zeiten der Digitalisierung. Verlangt wird ein Tarifvertrag, der mehrere Bereiche abdeckt, darunter Gesundheitsschutz, Digitalisierung und Qualifizierung. Der weltweit agierende Möbelhändler weigere sich grundsätzlich, über einen solchen Tarifvertrag zu verhandeln, so die Gewerkschaft Verdi. Deshalb streikten die Ikea-Angestellten in Fürth am 16. Dezember unter dem Motto „Auch wir ver.dienen gesunde Weihnachten.“ Von 8 bis 10 Uhr fand am Parkplatz an der Hans-Vogel-Straße die Kundgebung statt. Am Morgen entschied man sich dann dazu, den Streik auch am Samstag fortzusetzen. (…) Schon jetzt arbeiten die Beschäftigten Verdi zufolge in völliger Unterbesetzung. „Wir schaffen unsere eigene Arbeit nicht mehr und sind nur noch am Springen in andere Abteilungen“ so ein Mitarbeiter. Die Unzufriedenheit ist groß. Die Krankenquote steigt kontinuierlich aufgrund von Überlastung durch den chronischen Personalmangel. „Frustration und Ausweglosigkeit sind mittlerweile leider Alltag“, sagte Felix Grabe, der vor Jahren bei Ikea mit seiner Ausbildung begonnen hatte. Mirza Jukic, seit über 25 Jahren dabei, pflichtete ihm bei: „Es gibt viele Missstände bei uns, manche habe wir sehr lange ertragen.“ Daher sei es nun umso wichtiger, für die Rechte der Beschäftigen einzustehen. Jaana Hampel, zuständig bei Verdi Mittelfranken für Ikea, hält fest: „Wir sind für Digitalisierung. Diese muss aber mit den Menschen gemacht werden und nicht gegen sie. Schon jetzt spüren unsere Kolleg*innen hier den ungemeinen Personaldruck und werden krank durch die Folgen. Ikea muss sich an den Verhandlungstisch setzen.“…“ Artikel von lui und hjw vom 16.12.2022 bei nordbayern.de externer Link („Protest bei Eiseskälte geht auch am Samstag weiter“)
  • Wir lassen uns nicht spalten! Streikende bei Ikea und Thalia solidarisieren sich mit Galeria-Beschäftigten
    Am heutigen Freitag ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unter anderem in Hamburg, Berlin und Brandenburg die Beschäftigten der Einzelhandels-Unternehmen Thalia und Ikea zum Streik auf. In Berlin versammeln sich die Kolleginnen und Kollegen um 11.00 Uhr vor dem Karstadt-Haus in der Müllerstraße 25. Sie wollen damit ihre Solidarität mit allen  Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof ausdrücken, die ihrerseits um den Erhalt ihrer Standorte und Arbeitsplätze kämpfen…“ Meldung vom 16. Dezember 2022 bei ver.di Handel externer Link mit einer Bildergalerie des Streiks bei Thalia und Ikea am 16.12.2022 in Berlin

  • Erneut deutschlandweit Streiks bei Ikea für einen „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea“
    „Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat bei der Ikea Deutschland GmbH zu bundesweiten Aktionen und Streiks aufgerufen. Damit reagiert ver.di auf die Ablehnung jeglicher Verhandlungen zu einem zukunftsweisenden Tarifvertrag „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea – Digitalisierung, Omnichannel und Qualifizierung“. „Ikea Deutschland erwirtschaftet ein deutliches Umsatzplus, aber das Personal wächst nicht im gleichen Maße wie die Unternehmensumsätze. Im Gegenteil: Die Arbeitsbelastung der Beschäftigten steigt weiterhin erheblich. Die Krankenquote in den Häusern ist hoch und offene Stellen werden häufig nicht wiederbesetzt“, so Stefanie Nutzenberger, Bundesfachbereichsleiterin Handel. Zeitgleich schreite die Gestaltung der digitalen Zukunft im Unternehmen weiter voran. „Das hat Einfluss auf Arbeitsprozesse und Arbeitsplätze und macht zusätzlich Druck auf die Beschäftigten“, so Nutzenberger weiter. Bereits im Mai 2021 hat ver.di Ikea zu Verhandlungen über den Tarifvertrag aufgefordert. Nach langem Hinauszögern hat die Unternehmensleitung im November dieses Jahres in einem Schreiben an die ver.di-Bundestarifkommission jegliche Verhandlungen zum „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea“ abgelehnt. (…) Dass Ikea seinen Beschäftigten den Schutz eines Tarifvertrages verweigert, werden wir nicht hinnehmen“, so Nutzenberger.“ ver.di-Pressemitteilung vom 12. Dezember 2022 externer Link („Beschäftigte empört über Arbeitgeber-Weigerung“) – allerdings ohne einen Termin zu nennen… zu finden in:

    • Verdi ruft Ikea-Beschäftigte deutschlandweit zu Warnstreiks auf
      „… Wann genau gestreikt werden solle, werde jeweils in dieser Woche vor Ort entschieden. Die Warnstreiks könnten laut Verdi zu Einschränkungen im Betriebsablauf und Teilschließungen etwa an Kassen oder in Restaurants führen…“ Meldung vom 13.12.2022 bei rbb24 externer Link
    • ver.di-Streiks bei Ikea in NRW gehen weiter
      Am Montag, den 12.12.2022, gehen die Streiks in den Ikea-Möbelhäusern in NRW weiter. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft an diesem Tag die Beschäftigten im IKEA-Haus in Duisburg zu einem ganztägigen Streik auf. An diesem Tag besucht der neue Deutschlandchef Walter Kadnar den Standort Duisburg…“ PM vom 12.12.2022 bei ver.di Handel NRW externer Link und zuvor:
    • Streiks bei Ikea in Nordrhein-Westfalen am Samstag (10.12.2022)
      Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Samstag (10.12.2022) im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche die Beschäftigten bei Ikea in Siegen zu einem ganztägigen Streik auf. Mehrere Ikea-Einrichtungshäuser aus Nordrhein-Westfalen werden sich in der nächsten Woche an weiteren Aktionen beteiligen. ver.di stellt für die Beschäftigten des Unternehmens die Forderung nach einem „Tarifvertrag Digitalisierung, Omnichannel und Qualifizierung“ auf. In einem Schreiben hatte die Unternehmensleitung von Ikea erst im November jegliche Verhandlungen zu diesem „Tarifvertrag.Zukunft.Ikea“ mit der ver.di-Bundestarifkommission abgelehnt…“ PM vom 12.12.2022 bei ver.di Handel NRW externer Link
    • Dies gilt offenbar für alle Bundesländer…
  • [Freitag (19.8.) in Berlin-Spandau] Ikea-Chef wird lautstark von Streikenden in Berlin-Spandau begrüßt, die Tarifvertrag Zukunft fordern 
    Auf eine lautstarke „Begrüßung“ von streikenden Beschäftigten muss sich Jesper Brodin, CEO der hinter Ikea stehenden INGKA Holding, am Freitag (19.8.) in Berlin-Spandau gefasst machen. Vor dem IKEA-Möbelhaus wollen Delegationen von Streikenden aus Berlin und Brandenburg, Braunschweig, Leipzig, Erfurt, Dresden und Magdeburg ihre Forderung nach einem Tarifvertrag zur Ausgestaltung der laufenden Digitalisierung in dem Handelsunternehmen bekräftigen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die zu dem Streik aufgerufen hat, verlangt verbindliche Regelungen, um die laufenden Transformationsprozesse im Sinne der Beschäftigten mitgestalten zu können. Es geht dabei unter anderem um Qualifizierungsmaßnahmen, Sicherung der Arbeitsplätze und den Schutz vor Einkommensverlusten durch Abgruppierungen. „Modernisierungsversuche, die von Managern am grünen Tisch zusammengebastelt werden, sind zum Scheitern verurteilt“, warnt ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Filialen wissen am besten, wo der Schuh drückt, was die Kundinnen und Kunden brauchen und welche Probleme abgestellt werden müssen. Ohne sie lässt sich das Unternehmen nicht zukunftsfest aufstellen.“ Die Beschäftigten von Ikea Deutschland haben schon in den vergangenen Monaten wiederholt mit kreativen Aktionen und Streiks deutlich gemacht, dass sie hinter den Forderungen ihrer Gewerkschaft stehen. Der Unternehmensleitung wirft ver.di Hinhaltetaktik und eine Verzögerung der inhaltlichen Gespräche vor. „Es ist jetzt Zeit, den Druck zu erhöhen und so laut zu werden, dass CEO Brodin uns nicht überhören kann“, so Ulbrich.“ ver.di-Pressemitteilung vom 19.08.2022 externer Link, siehe auch:

    • Beschäftigte in Bremerhaven gehen vor Ort auf die Straße: Tarifvertrag Zukunft bei IKEA – Ikea-Chef wird lautstark von Streikenden in Berlin-Spandau begrüßt
      Auf eine lautstarke „Begrüßung“ von streikenden Beschäftigten muss sich Jesper Brodin, CEO der hinter Ikea stehenden INGKA Holding, am Freitag (19.8.) in Berlin-Spandau gefasst machen. Vor dem IKEA-Möbelhaus wollen Delegationen von Streikenden aus Berlin und Brandenburg, Braunschweig, Leipzig, Erfurt, Dresden und Magdeburg ihre Forderung nach einem Tarifvertrag zur Ausgestaltung der laufenden Digitalisierung in dem Handelsunternehmen bekräftigen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die zu dem Streik aufgerufen hat, verlangt verbindliche Regelungen, um die laufenden Transformationsprozesse im Sinne der Beschäftigten mitgestalten zu können. Es geht dabei unter anderem um Qualifizierungsmaßnahmen, Sicherung der Arbeitsplätze und den Schutz vor Einkommensverlusten durch Abgruppierungen. Die Kolleg*innen des Einrichtungshauses in Bremerhaven verzichten auf die leider zu lange Anreise und tragen ihre Forderungen in Bremerhaven auf die Straße…“ Meldung von ver.di Bezirk Bremen-Nordniedersachsen externer Link – die Streikkundgebung mit ca. 25 Personen findet von 10:00 bis 12:00 Uhr vor dem Einrichtungshaus in der Weserstraße 1I, 27572 Bremerhaven statt.
  • Bundesweite Betriebsversammlungen bei IKEA am 10. Juni als Höhepunkt einer bundesweiten Aktionswoche gegen die Verweigerung vom „Tarifvertrag Zukunft“ 
    „Der Gesamtbetriebsrat der IKEA-Einrichtungshäuser in Deutschland hat erstmalig zu einer bundesweiten Betriebsversammlung eingeladen. Die Versammlungen finden am Freitagvormittag (10. Juni) in rund 50 von 54 Einrichtungshäuser vor Ort statt. Die örtlichen Betriebsversammlungen werden digital vernetzt, um dem Gesamtbetriebsrat und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Gelegenheit zu geben, live an den Diskussionen vor Ort teilzunehmen. Grund der bundesweiten Betriebsversammlungen ist die Weigerung der Unternehmensleitung der IKEA Deutschland GmbH, wegen den digitalen Umwälzungen in den Einrichtungshäusern über einen „Tarifvertrag Zukunft“ mit ver.di zu verhandeln. „In dem Tarifvertag wollen wir die digitale Transformation bei IKEA im Sinne der Beschäftigten regeln und in ihrem Sinne mitgestalten“, sagte Verhandlungsführer Orhan Akman. „Wir sind für den Fortschritt, wollen aber, dass die Beschäftigten mitgenommen und abgesichert werden.“ Der Gesamtbetriebsrat unterstützt die Forderung nach einem entsprechenden Tarifvertrag. Die gemeinsame Betriebsversammlung bildet den Höhepunkt einer bundesweiten Aktionswoche, die die ver.di-Bundestarifkommission gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat vorbereitet hat. In den Einrichtungshäusern finden zurzeit Postkartenaktionen, Unterschriftenaktionen, Buttontage und viele andere kreative Aktionen statt, um die Beschäftigten und die Kunden über die Forderungen und die digitalen Umwälzungen bei IKEA und die Forderungen der Gewerkschaft zu informieren.“ ver.di-Pressemitteilung vom 8. Juni 2022 externer Link
  • IKEA-Beschäftigte streikten am Dienstag, 21.9.21 bundesweit: Für Tarifrunde Einzelhandel 2021 und Tarifvertrag Zukunft 
    In der laufenden Tarifauseinandersetzung im Einzelhandel ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten des Möbelkonzerns IKEA zum Streik auf. Die Beschäftigten des schwedischen Möbelriesen wollen mit ihren Warnstreiks am heutigen Dienstag (21. September 2021) bundesweit Flagge zeigen. Zentrum der Aktivitäten werden Niedersachsen und Bremen sein. Einrichtungshäuser aus anderen Regionen werden sich am bundesweiten Streiktag ebenfalls beteiligen, darunter Einrichtungshäuser in Bayern, Hessen, Hamburg, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. „Die Beschäftigten bei IKEA setzen damit ein deutliches Zeichnen für einen guten Tarifabschluss. Noch nie war die Streikbeteiligung dort so hoch, wie in diesen Tarifrunden“, so Maren Ulbrich, zuständige Gewerkschaftssekretärin. Bereits in den vergangenen Monaten haben sich IKEA-Beschäftigte stark an den Streiks der Einzelhandelsbeschäftigten beteiligt. 31 von 54 Einrichtungshäusern waren schon im Ausstand und insgesamt gibt es dort mehr als 180 Streiktage. Grund für die hohe Aktionsbereitschaft der IKEA-Beschäftigten ist unter anderem die geringe Bereitschaft des Möbelkonzerns, im derzeit rasant stattfindenden digitalen Transformationsprozess auf seine Beschäftigten zuzugehen. „Momentan geht es um die Entgelterhöhungen. Bei Ikea fordern die Beschäftigten aber auch einen Tarifvertrag, der die rasante digitale Transformation des Unternehmens im Sinne der Beschäftigten regelt“, so Maren Ulbrich. Mit ihren Aktionen wollen die Beschäftigten daher auch auf den Tarifvertrag Zukunft. Ikea aufmerksam machen. Diesen will die ver.di-Bundestarifkommission bei Ikea mit der Unternehmensleitung verhandeln. Ziel ist es unter anderem, Beschäftigungssicherung, Qualifizierung und die menschengerechte Gestaltung von Technik tarifvertraglich zu regeln und für die Beschäftigten abzusichern. „Einen schon vereinbarten Verhandlungstermin hat die Unternehmensleitung allerdings abgesagt und verweigert Gespräche“, so Ulbrich…“ ver.di-Pressemitteilung vom 21.09.2021 externer Link, siehe dazu:

    • Schraube locker bei IKEA. Tarifrunde Einzelhandel: Verdi bestreikt zahlreiche Filialen der Möbelhauskette
      Entdecke die Möglichkeiten. Zum Beispiel: Wie wäre es, wenn IKEA seine Mitarbeiter so bezahlte, dass sie ein gutes Leben führen können? Am Dienstag setzten Hunderte Beschäftigte der schwedischen Möbelhauskette an mehreren Standorten in Norddeutschland mit einem eintägigen Streik ein Zeichen im festgefahrenen Tarifkonflikt des Einzelhandels. Betroffen waren nach Verdi-Angaben unter anderem die Filialen in Hannover Expo-Park, Bremerhaven, Osnabrück und Braunschweig. Obwohl der Konzern im Vorjahr trotz Coronakrise seine Erlöse steigern konnte, beteilige er sich an der »bundesweiten Blockadehaltung« des Unternehmerlagers, beklagte Sabine Gatz, die für die Dienstleistungsgewerkschaft die Verhandlungen im Landesbezirk Niedersachsen-Bremen führt. (…) Beim IKEA-Möbelriesen hat die Krise besondere Zumutungen gezeitigt. Als Reaktion auf wochenlange Schließungen wurde die Onlinesparte im Hauruckverfahren ausgebaut, wodurch sich die Arbeitsroutinen über Nacht verändert haben. Entsprechend dringt Verdi auf einen separaten »Digitalisierungstarifvertrag«, dessen Ziel unter anderem die »menschengerechte Gestaltung von Technik« sei. Bisher allerdings weigern sich die Konzernbosse, darüber zu verhandeln.“ Artikel von Ralf Wurzbacher in der jungen Welt vom 22.09.2021 externer Link
    • Siehe zum Hintergrund das Dossier Tarifrunde Einzelhandel 2021 – wird sie zum »tariflichen Rettungspaket«? externer Link
  • Klares Umfrageergebnis: Eine Hauptrolle für die Beschäftigten! Viel Unterstützung für Zukunftstarifvertrag bei IKEA
    Wie weiter mit der Digitalisierung bei IKEA, wie geht´s voran? Auf keinen Fall gegen die Beschäftigten: Ikea-Beschäftigte wollen eine Hauptrolle in den Veränderungsprozessen einnehmen und nicht wie Statisten behandelt werden. Das sagt die große Mehrheit der rund 2.600 Kolleginnen und Kollegen, die sich im Oktober an der Beschäftigtenbefragung der ver.di-Bundestarifkommission mit Unterstützung des Gesamtbetriebsrates beteiligt haben. Schon die gute Beteiligung kann als Erfolg verbucht werden. Denn Teile der Unternehmensleitung hatten versucht, das Vorhaben zu unterlaufen. So wurde schnell mal behauptet, dass nur Mitglieder von ver.di an der Befragung teilnehmen und dafür werben dürften. Allerdings zeigte dieser Griff in die Trickkiste nicht die offenbar erhoffte Wirkung. Die Befragung gibt der ver.di-Bundestarifkommission recht: 65 Prozent der Teilnehmenden ist es sehr wichtig, dass sie bei der Einführung neuer Technik und digitaler Prozesse einbezogen werden. Ähnlich hoch ist die grundsätzliche Zustimmung zu einem Zukunftstarifvertrag. Über 60 Prozent beantworten die Frage, ob sie ver.di und den Gesamtbetriebsrat dabei unterstützen, klar mit einem Ja. Fast die Hälfte der Befragten (47%) macht sich große bzw. sehr große Sorgen, dass die Einführung digitaler Techniken und Systeme ihren Arbeitsplatz verändern wird. Nicht mal jede/r Zehnte (9%) ist davon ganz und gar unbeeindruckt. Über eine Gefährdung des eigenen  Arbeitsplatzes machen sich knapp 40 Prozent der Befragten große oder sehr große Sorgen. Daher setzen die Befragten Job- und Entgeltsicherheit (97%), Unterstützung durch die Führungskräfte (95%), Qualifizierung (98%) sowie Ergonomie (97%) und Belastungsschutz (98) mit Vehemenz auf die Tagesordnung. Das zeigt uns deutlich: Die Einführung neuer Techniken und Systeme braucht die Beteiligung der Beschäftigten…“ Meldung vom November 2020 von und bei ver.di Handel externer Link
  • Siehe für Hintergründer zur Digitalisierung und dem angestrebten Zukunftstarifvertrag auf der Ikea-Sonderseite bei ver.di Handel externer Link
  • „Wir erkennen unser Ikea nicht wieder“: Der Möbel-Konzern will sein Geschäft wie Amazon aufziehen — 86 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland fürchten um ihre Jobs
    Inside Ikea: Der schwedische Möbelkonzern testet neue Filialkonzepte, baut die Logistik aus und setzt stark auf das Onlinegeschäft. Das große Vorbild ist dabei Amazon. Business Insider hat mit Mitarbeitern unterschiedlicher Standorte und Hierarchiestufen gesprochen. Sie fürchten, dass künftig Roboter und Apps ihre Jobs ersetzen werden. Laut einer repräsentativen Umfrage von Verdi haben 86 Prozent der Angestellten Angst, ihre Arbeit zu verlieren. Der Konzern sagt auf Anfrage von Business Insider, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine Entlassungen geplant sind. (…) „Seitdem Ikea-Patriarch Ingvar Kamprad tot ist, verändert sich vieles im Unternehmen — nicht zum Guten. Die Kamprad-Söhne drehen den Konzern auf Profit, Profit und noch mehr Profit“, sagt Gutlow. „Wir Mitarbeiter haben Angst. Wir fürchten uns davor, unsere Jobs zu verlieren. Und erkennen unser Ikea nicht wieder — es wirkt heute wie der Wolf im Schafspelz.“ (…) Ikea hat in Deutschland in diesem Jahr den Gesamtbetriebsvertrag gekündigt, den sogenannten „Multi-Channel-Vertrag“. Damit kann die Unternehmensführung betriebsbedingte Kündigungen aussprechen. Gutlows Angst vor dem Jobverlust teilen 86 Prozent aller Ikea-Mitarbeiter in Deutschland. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die von der Gewerkschaft Verdi und den Betriebsräten in allen deutschen Ikea-Häusern durchgeführt wurde. (…) „Der große Möbel-Tanker manövriert sich gerade ins digitale Zeitalter — und plant, analoge Jobs abzubauen.“ Die Veränderung für die Belegschaft komme durch die „Salami-Taktik“ der Führung schleichend, daher merke sie bisher kaum, was sich anbahne. „Ikea macht das klug. Und die Mitarbeiter — das gehört auch zur Wahrheit — halten es nach dem Motto: Solange es mich nicht direkt betrifft, ist alles gut“, sagt Kohler. (…) Mitarbeiter, Betriebsräte und Gewerkschaften klagen, Ikea habe sich bei der eigenen Transformation ein kontroverses Vorbild ausgesucht: den US-Konzern Amazon. Wer in der digitalen Arena vorne mitspielen will, orientiert sich an dem Online-Riesen. Die Ikea-Angestellten wissen allerdings auch um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter bei Amazon, und davor graut es ihnen, sagt Kohler. (…) Diese digitalen Systeme haben aber auch Schattenseiten. Die Teamleiter und die Geschäftsführung könnten in Echtzeit sehen, in welcher Zeit die Mitarbeiter ihre Aufgaben erledigen. Aus den Leistungsdaten könne man Leistungskurven der Angestellten aggregieren, für den Tag, für einen Monat, für ein ganzes Jahr. Und auch die Verkaufsperformance der Verkäufer auswerten. Gleiches gilt für Mitarbeiter in der Logistik. Ikea würde den gläsernen Mitarbeiter schaffen…“ Artikel von Philip Kaleta vom 21.11.2020 bei Business Insider online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=181748
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