Löhne hätten in den letzten zehn Jahren deutlich stärker steigen können – besonders in der Industrie

MitbestimmungDIW-Studie vergleicht Entwicklung der Produktion mit der der Löhne und zeigt: Der Verteilungsspielraum wurde nicht ausgenutzt – Löhne blieben im Schnitt um 0,3 Prozent pro Jahr zurück – besonders in bedeutenden Industriezweigen wäre mehr möglich gewesen…“ DIW- Pressemitteilung vom 13.08.2014 externer Link

Aus dem Text: „… Die Analyse zeigt, dass sich die Entwicklungen von Branche zu Branche stark unterscheiden: In einigen Wirtschaftssektoren stiegen die Löhne stärker, als dem Verteilungsspielraum  angemessen gewesen wäre. „Das war etwa bei den Unternehmensdienstleistungen wie den freiberuflichen und technischen Diensten sowie in der Forschung und Entwicklung der Fall“, so Brenke. Zuletzt hatten auch beim Handel die Löhne stärker als die Wirtschaftsleistung zugelegt. Überraschen dürfte viele, dass es nicht allen voran der Niedriglohnsektor war, in dem der Verteilungsspielraum nicht ausgeschöpft wurde: „Zwar gibt es Branchen mit einem niedrigen Lohnniveau, in denen die Produktionsentwicklung mehr Spielraum für Lohnanhebungen gelassen hätte – etwa das Gastgewerbe. Insgesamt hat sich aber im Dienstleistungssektor die Lohnentwicklung nahe am Verteilungsspielraum bewegt.“ Verantwortlich für die unzureichende Ausschöpfung ist vor allem das Produzierende Gewerbe, und hier vor allem der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, andere Investitionsgüter produzierende Branchen, die Metallerzeugung sowie die chemische Industrie. In all diesen Zweigen haben die Löhne zwar zugenommen; gemessen an der Produktionsentwicklung hätten in der Industrie die Lohnanhebungen aber seit 2003 Jahr für Jahr um 0,8 Prozent höher ausfallen müssen. Die gesamtwirtschaftlich unzureichende Ausschöpfung des Verteilungsspielraumes ist rechnerisch fast ausschließlich – zu reichlich 90 Prozent – auf die zu schwache Lohnentwicklung in der Industrie zurückzuführen. Auch in der Bauwirtschaft stiegen die Löhne mit geringerem Tempo als die Wirtschaftsleistung…“

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