verdi@amazon. «Wir sind Ver.di» oder «Ver.di als Dienstleister»?

verdi@amazonDer Streik bei Amazon zieht sich nun schon über zwei Jahre hin, ohne dass sich die Geschäftsleitung, abgesehen von einzelnen Zugeständnissen, bewegt. Während einerseits der Streik erfolgreich auf neue Standorte ausgeweitet wird, sich neue Unterstützungsgruppen finden, geht es gleichzeitig darum, an den bereits streikenden Standorten die Stimmung zu halten und schlagkräftiger zu werden. Damit sich der Streik als Bewegung im Betrieb verbreitert, müssen sich mehr Beschäftigte als primäre Akteure sehen und sich mit der Auseinandersetzung und der Gewerkschaft stark identifizieren…“ Artikel von Violetta Bock in der Soz Nr. 10/2015 externer Link

  • Darin u.E. wichtig: „… Natürlich gibt es gute Gründe dafür, warum nicht jeder aktiv sein kann oder will. Auch hier spielt die Wahrnehmung von Ver.di eine Rolle. Während die einen nämlich Aktionen, Flugblätter und Streiks planen, beobachtet der Großteil, was «Ver.di» macht. (…) Eine breitere Bewegung im Betrieb wird es erst geben, wenn sich noch mehr Beschäftigte als Gewerkschafter verstehen. Um den Worten «Wir sind ver.di» Taten folgen zu lassen und das anderen auch zu zeigen, übernehmen die Aktiven daher inzwischen bei Betriebsversammlungen den Ver.di-Part und initiieren immer wieder gemeinsame Aktionen – etwa als die Beschäftigten die Lkw-Fahrer informierten und deren Abfahrt um eine Viertelstunde verzögerten; als sie gemeinsam mit 200 Leuten während eines Streiks in den Betrieb liefen oder einzeln in Zelten à la Blockupy vor dem Werk über Nacht ihr Lager aufschlugen. Diese Hartnäckigkeit beeindruckt, weil sie zeigt, wie viel eine organisierte Minderheit bewirken kann und was es bedeutet, wenn man seine Rolle als Gewerkschafter aktiv wahrnimmt, statt nur Erwartungen in die Organisation zu setzen…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=88005
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