Betriebsratswahlen bei Amazon: Erstmals auch in einem Sortier- und Verteilzentrum in Wunstorf – und Entfristung für Betriebsräte!

Dossier

Betriebsratswahlen bei Amazon in Wunstorf eingeleitet - erstmals in einem Sortier- und VerteilzentrumDer Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ist es gelungen, die Gründung eines Betriebsrats beim Versandhändler amazon in Wunstorf (Region Hannover) ein gutes Stück voran zu bringen. Beim Verteilzentrum wurde am Dienstag, 05.04.2022, mit einem einstimmigen Votum der Belegschaft ein Wahlvorstand zur Einleitung von Betriebsratswahlen gewählt. Gemeinsam mit der zuständigen Gewerkschaft ver.di haben sich engagierte Beschäftigte für die Gründung eingesetzt und nun auch die formellen Voraussetzungen geschaffen. Die über 300 Beschäftigten werden nun in den nächsten Wochen ihren ersten Betriebsrat wählen. (…) Der Betrieb in Wunstorf, der 2019 gegründet worden ist, bereitet für die Zusteller die Paketsendungen vor. Die Paketzusteller sind allerdings keine Eigenbeschäftigten, sondern bei Subunternehmen angestellt.“ Pressemitteilung vom 06.04.2022 beim ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen externer Link, siehe zur Wahl und nun zum Kampf um Vertragsverlängerung bzw. Entfristung für Samuel:

  • Nach erfolgreichen Betriebsratswahlen in Wunstorf geht auch der Prozeß für Entfristung und Wiedereinstellung des Betriebsrats Samuel am 09. Januar 2024 am Landesarbeitsgericht Hannover weiter New
    • Samuel ist nicht vergessen – es geht weiter in 2024!
      Es gibt immer noch kein rechtskräftiges Urteil im Fall von Samuel und wir unterstützen ihn weiterhin, seine Arbeit bei Amazon zurück zu bekommen und politisch für einen Schutz von befristeten Betriebsräten zu kämpfen! Unterstützt Samuel und kommt am 09. Januar 2024 um 11:30 Uhr zu seiner Gerichtsverhandlung am Landesarbeitsgericht Hannover, Leonhardtstraße 15, 30175 HannoverNeuigkeit zur Petition von Nonni Morisse 14. Dez. 2023 bei change.org externer Link, siehe auch:

    • Verdi wird im neuen Betriebsrat in Wunstorf eine absolute Mehrheit haben
      • Herzlichen Glückwunsch @Serdal_90erBj und seinem Team in der #Amazon AMZL delivery station #Wunstorf zu einem sensationellen Wahlerfolg in der zweiten #Betriebsrat Wahl am Standort und 85% Wahlbeteiligung! Fast alle der 7 gewählten BR Mitglieder sind bei @_verdi organisiertTweet von ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen vom 12. Dez. 2023 externer Link mit Fotos
      • Obwohl es immer wieder Berichte über Union Busting bei Amazon gibt, haben verdi-Aktive bei den Betriebsratswahlen in Wunstorf erneut offensiv Wahlkampf für die Themen der Belegschaft gemacht. Mit Erfolg: Verdi wird im neuen Betriebsrat eine absolute Mehrheit haben.“ Tweet von Sebastian Friedrich vom 13. Dez. 2023 externer Link mit Foto und zuvor:
      • Am 12.12. wählen wir den #Betriebsrat in Wunstorf. Wir treten als #Liste3 an. Wir haben es geschafft, Kolleg*innen aus allen Abteilungen auf einer #Vorschlagsliste zu vereinen, wir stehen #solidarisch zu einander! Auf den Bildern sind wir bei der heutigen Verteilaktion zu sehen.
        Bei der BR-Wahl kandidiert 1/3 der #Belegschaft. Viele Lagerarbeiter*innen, fast alle Teamleiter*innen und sogar zwei Manager. Demokratie im Betrieb ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Kolleg*innen auf Liste3 sprechen insgesamt 13 Sprachen. Viele predigen #Vielfalt, wir leben sie!Tweet von Serdal vom 9. Dez. 2023 mit Fotos externer Link
  • Entfristung für Samuel! Klage des Betriebsrats bei Amazon Wunstorf am Mittwoch, 7. Juni vor dem Arbeitsgericht Hannover 
    • Entfristung für Samuel! Betriebsrat bei Amazon Wunstorf am 7.6. vor dem Arbeitsgericht Hannover: Klage ist abgewiesen, nächster Schritt ist LAG
      Das ist die Kurzinfo, die die Redaktion erhalten hat, siehe dazu:

      • Unionbusting Kanzlei DLA Piper erwirkt 1. Urteil für Amazon – wir machen weiter!
        Die teure Unionbusting Kanzlei DLA Piper (bereits bekannt von Angriffen auf H&M Betriebsräte) hat für Amazon Donnerstag ein erstes Urteil gegen den Wunstorfer Betriebsrat Samuel Atuegbu erwirkt. Wir kämpfen aber weiter mit ihm und gehen in die nächste Instanz – vor allem kämpfen wir aber umso mehr für einen besseren gesetzlichen Schutz von Betriebsräten!Neuigkeit zur Petition von Nonni Morisse vom 13. Juni 2023 externer Link bei change.org
      • Die teure #unionbusting Kanzlei DLA Piper (bereits bekannt von Angriffen auf H&M Betriebsräte) hat für #Amazon Donnerstag ein erstes Urteil gegen den Wunstorfer #Betriebsrat Samuel Atuegbu erwirkt. Wir kämpfen aber weiter mit ihm – vor allem für mehr gesetzlichen Schutz von BRs!Tweet von ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen vom 9. Juni 2023 externer Link
    • Es ist eine Art Kündigungsschutzklage eingereicht worden bzw. eine Feststellungsklage, dass das befristete Arbeitsverhältnis nicht beendet wurde. ver.di geht von einer unzulässigen Benachteiligung des Kollegen auf Grund seiner Betriebsratsarbeit aus, da andere vergleichbare Beschäftigte, die nicht im Betriebsrat waren, übernommen wurden. Der Gerichtsprozess vor dem Arbeitsgericht Hannover findet am Mittwoch, 7. Juni ab 10:40 statt, siehe den Solidaritätsaufruf von hedi tounsi am 6. Juni 2023 auf Twitter externer Link: „Alle die es schaffen Mittwoch Vormittag zum Arbeitsgericht Hannover zu kommen – wäre klasse, wenn ihr Samuel mit eurem Besuch unterstützt!
  • Betriebsrat Serdal Sardas: „Amazon musste erstmal checken, dass wir jetzt mitreden!“ 
    „Der Digital-Riese Amazon gilt nicht gerade als Mitbestimmungs-Fan. Serdal Sardas und seinen Kolleg*innen ist es 2022 gelungen, den ersten Betriebsrat in einem Amazon-Verteilzentrum im deutschsprachigen Raum zu gründen: im niedersächsischen Wunstorf.“ Im Interview im DGB-Einblick vom 1. März 2023 externer Link berichtet Serdal Sardas über die Erfahrungen des Betriebsrates in Wunstorf: „… Es gab nicht den einen großen Anlass, eher viele kleine Punkte, was die Arbeitsbelastung angeht oder die Arbeitssicherheit. Irgendwann war das Fass für mich voll und ich habe mich mit ein paar Kollegen zusammengetan. Wir haben uns an ver.di gewendet. Die hatten auch schon Kontakt zu anderen Kollegen und Kolleginnen, die einen Betriebsrat gründen wollten. (…) Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben befristete Verträge – die haben wir erstmal aus der Schusslinie genommen, indem wir ihre Namen bis zur Bestellung des Wahlvorstandes geheim gehalten haben. Aber ich habe immer wieder gesehen, dass man versucht hat, die Arbeitszeiten zu tracken, um den Kolleginnen und Kollegen mögliche Verstöße anzuhängen. Mir wurde berichtet, dass nach einer Versammlung von uns Mitarbeiter abgefangen und unsere Flyer abfotografiert wurden. Viele der Beschäftigten bei uns haben Geflüchteten-Background, das heißt: Für die ist so etwas ziemlich einschüchternd. (…) Nach der Wahl gab es gleich einen Tiefpunkt – der Vertrag eines Kollegen im Betriebsrat sollte nicht verlängert werden. Dabei stand vor der Wahl noch eine Beförderung für ihn im Raum. Da mussten wir gleich unseren ersten Kampf führen. Wir haben dann alle Vorgänge blockiert, bei denen der Betriebsrat zustimmen oder angehört werden muss, bis sein Vertrag verlängert wurde. Bei den Beschäftigten kam das sehr gut an, die haben gesehen, dass wir uns richtig reinhängen. (…) Wir streben an, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt bei Amazon angestellt sind, ohne Leiharbeit und entfristet. Mir ist es auch ein Anliegen, dass Amazon die Menschen fördert – zum Beispiel mit Sprachkursen, damit sie richtig in Deutschland ankommen können. Auch dass die Auslieferung an Subunternehmen vergeben wird, halte ich für falsch. Amazon sollte direkt ausliefern und die Verantwortung für die Fahrerinnen und Fahrer übernehmen. Was die Arbeitsunfälle angeht, sind wir inzwischen eines der sichersten Amazon-Zentren. Vorher lief es nicht so gut. (…) Viele Ansagen zu Geräten, die eingesetzt werden, oder die strategische Planung kommen direkt aus den USA. Amazon musste erstmal checken, dass wir jetzt mitreden bei den Tools und Prozessen, die mitbestimmungspflichtig sind. Inzwischen steht auf den Anweisungen: „gilt für alle Standorte, außer Wunstorf“, weil sie wissen, dass der Betriebsrat erst zustimmen muss.“

  • [Vertragsverlängerung für Samuel!] Betriebsrat bei Amazon aussortiert? Ver.di vermutet, dass das an seinem Engagement liegt: »Solche Leute will Amazon loswerden«
    • »Solche Leute will Amazon loswerden«. US-Konzern verweigert Betriebsrat in Verteilzentrum Wunstorf  Vertragsverlängerung
      „… Gründe werden von Amazon nicht angegeben. Man wisse ja von Anfang an, dass ein befristeter Vertrag irgendwann endet, hieß es. Merkwürdigerweise wurden bei vielen anderen Beschäftigten die Arbeitspapiere, die am Stichtag vergangene Woche ausliefen, verlängert. Aus unserer Sicht wird mit Samuel so umgegangen, weil der Konzern genau weiß, dass er ein engagierter Betriebsrat und Gewerkschafter ist. Solche Leute will Amazon loswerden. An anderen Standorten wurde ähnlich reagiert. Aus unserer Sicht ist das ganz klar Union Busting, also die systematische Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaftern. (…) Es fangen viele Leute bei Amazon an, die auf dem Arbeitsmarkt als »Ungelernte« gelten. Sie sind oft schlimmere Jobs gewohnt. Bei dem Versandhändler kommt für die direkt Angestellten wenigstens der Lohn pünktlich. Einiges macht das Arbeiten aber sehr prekär: In den Verteilzentren gibt es Leiharbeit. Die Beschäftigte können jederzeit »abbestellt« werden und bekommen oft ohne Vorwarnung eine Kündigung von ihrer Leihfirma. Die »Leistung« der Leute wird per Scanner kontrolliert. Das wirkt sich darauf aus, ob befristet Beschäftigte eine Vertragsverlängerung bekommen. Dieser Druck geht auf die Psyche. Hinzu kommt, dass viele Mitarbeiter auf den Job angewiesen sind und befürchten müssen, bei einer Kündigung ihren Aufenthaltstitel zu verlieren. Es scheint, als ob Amazon die harte Asylgesetzgebung ausnutzt, indem der Konzern Leute mit unsicherem Aufenthaltstitel einstellt und ihnen so lange wie möglich nur befristete Verträge gibt. (…) Samuel gehört zu uns, und wir lassen ihn nicht alleine. Wir haben eine Onlinepetition gestartet. Auch wollen wir Druck auf die Politik machen, die die Möglichkeit für solche prekären Vertragsverhältnisse schafft. Wir haben Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bei einem Treffen auf den Fall angesprochen. Daraufhin erklärte der SPD-Politiker seine Unterstützung für Samuel in Form eines gemeinsamen öffentlichen Fotos. Er sagte zu, das Unternehmen über den Fall zu befragen.
      [Wie geht der Betriebsrat in Wunstorf mit dem Fall um?]
      Die anderen Betriebsräte setzen sich für Samuel ein. Sie sehen sein Ausscheiden als Schwächung ihres Gremiums. Es gibt ein paar Hebel im Betriebsverfassungsgesetz, mit denen der Betriebsrat deutlich machen kann: Der Arbeitgeber hätte mit Samuel einen eingearbeiteten Mitarbeiter. Niemand darf für ihn neu eingestellt werden, bevor es keine gerichtliche Klärung oder ein Vertragsangebot für ihn gibt.
      [Wird das ausreichen?]
      Es muss sich grundsätzlich etwas ändern. Sachgrundlose Befristungen gehören verboten, weil sie psychischen Druck und Unsicherheit in der Lebensplanung erzeugen…“ Interview von Nele Bauer in der jungen Welt vom 20.02.2023 externer Link mit Nonni Morisse, Verdi-Sekretär im Landesbezirk Niedersachsen-Bremen und dort zuständig für die Amazon-Beschäftigten
    • Amazon kann Betriebsrat entbehren: Der Arbeitsvertrag eines Betriebsrats von Amazon in Wunstorf soll nicht verlängert werden. Ver.di vermutet, dass das an seinem Engagement liegt
      „Samuel Onyekachi Atuegbu ist Betriebsrat im Amazon-Verteilzentrum im niedersächsischen Wunstorf – noch. Onyekachi Atuegbus Vertrag bei dem Online-Versandhändler läuft aus und soll nicht verlängert werden. Die Gewerkschaft Verdi vermutet, dass das mit Onyekachi Atuegbus Engagement im Betriebsrat zusammenhängt, und hat eine Kampagne für eine Festanstellung gestartet. Eine Petition für „Samuel“ auf der Internetplattform change.org ist von mehr als 26.000 Menschen unterschrieben worden. Kollegen von ihm haben sich an die taz gewandt und Amazon aufgefordert, Atuegbu einen Festvertrag zu geben. Laut dem Betriebsverfassungsgesetz dürfen Betriebsräte „wegen ihrer Tätigkeit weder benachteiligt noch begünstigt werden, dies gilt auch für ihre berufliche Entwicklung“. Arbeitsrechtliche Kommentare gehen davon aus, dass es unzulässig ist, ein Arbeitsverhältnis wegen der Betriebsratsarbeit nicht zu verlängern. Das gelte auch bei befristeten Arbeitsverträgen, wenn andere befristet Beschäftigte übernommen werden, nur das Betriebsratsmitglied nicht. Atuegbu sagt, von 18 Beschäftigten seiner Gruppe habe Amazon 16 übernommen – „nur mich und eine alte Frau nicht“. Er habe keinen Festvertrag erhalten, „obwohl er viele Kriterien erfüllt, auf die Amazon bei Vertragsverlängerungen üblicherweise achtet“, sagt Ver.di. Das sei eine eindeutige Benachteiligung aufgrund der Betriebsratstätigkeit und ein Angriff auf die Mitbestimmung im Unternehmen. (…) Nonni Morisse, Ver.di-Sekretär für Amazon, sind nur vier Entfristungen bekannt, zwei von der Ver.di-Liste, zwei weitere von einer arbeitgebernahen Liste. Eines der Ver.di-Mitglieder sei nur unter großem Druck des Betriebsrats entfristet worden und weil die gute Bewertung des Mitarbeiters dokumentiert gewesen sei. Morisse vermutet, dass Atuegbu für Amazons Geschmack im Betrieb zu aktiv gewesen sei. Atuegbu hatte den Betriebsrat in Wunstorf im vergangenen Jahr mitgegründet. Er gilt als Sprachrohr der afrikanischen Community im Betrieb. Atuegbu selbst sagt: „Ich kämpfe für die Leute.“ Vielen habe er überhaupt erst klar gemacht, welche Rechte sie hätten. Erfahrung mit gewerkschaftlicher Arbeit, allerdings unter weit schwierigeren bis geradezu gefährlichen Bedingungen, bringe er aus Nigeria mit. Von dort sei er vor neun Jahren als Asylsuchender nach Deutschland gekommen. Zu den Erfolgen seiner Betriebsratsarbeit zählt Atuegbu, dass seine Kollegen nicht mehr standardmäßig Überstunden leisten müssen. Der Betriebsrat muss Überstunden zustimmen; entsprechend frei ist der Arbeitgeber, wenn es überhaupt keinen Betriebsrat gibt. (…) Atuegbu wirft Amazon auch vor, seine Arbeitszeit im Betriebsrat sei ihm nicht, wie es vorgeschrieben ist, vergütet worden. Amazon stellt dazu fest: „Der besagte Mitarbeiter leistet die Gremienarbeit innerhalb seiner Betriebsratstätigkeit während der Arbeitszeit und wird dementsprechend selbstverständlich bezahlt.“ Hier könnte es allerdings auf Details ankommen. Denn Morisse zufolge arbeitete Atuegbu in einem Dreischicht-System. Weil nicht in jeder Schicht eine Betriebsratssitzung abgehalten werden könne, fielen die Sitzungen stets bei einigen Betriebsratsmitgliedern nicht in die Schicht. Aber auch diese Zeit müsse natürlich vergütet werden…“ Artikel von Gernot Knödler vom 17. Februar 2023 in der taz online externer Link
    • Betriebsrat bei Amazon aussortiert?
      „… Seit vergangenen Dienstag ist Atuegbu seinen Job los. Er hatte einen Arbeitsvertrag mit einer sachgrundlosen Befristung. Diese Befristung kann maximal drei Mal verlängert werden und sie darf eine Gesamtdauer von zwei Jahren nicht überschreiten. Danach sind die Alternativen: Festanstellung oder Ende des Arbeitsverhältnisses. (…) Aus Sicht der Gewerkschaft Verdi ist Wunstorf kein Einzelfall, sondern Teil einer Strategie. Auch an anderen Standorten habe Amazon versucht, auf diesem Wege Betriebsräte loszuwerden, sagt Morisse. Betriebsräte haben einen besonderen Kündigungsschutz, damit sie die Interessen der Beschäftigten auch in Konflikten mit dem Arbeitgeber selbstsicher vertreten können. Mit der Petition will Verdi einerseits eine Botschaft an Amazon senden, wie Morisse sagt: „Lasst den Leuten ihre Mitbestimmung.“ Gleichzeitig habe sie aber auch eine politische Dimension: Es geht der Gewerkschaft um ein Verbot der sachgrundlosen Befristung. (…) Viele der Menschen, die bei Amazon Pakete verpacken oder sortieren, haben eine Migrations- oder Fluchtgeschichte. Für manche ist es der erste Job in Deutschland, sie sind unsicher, die Gesetze ihnen fremd. „Amazon rekrutiert wohl absichtlich Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus“, sagt der Verdi-Sekretär Morisse. (…) Das Verteilzentrum in Wunstorf ist ein kleiner Amazon-Standort. Knapp 140 Angestellte sortieren hier Pakete, die dann von Subunternehmern ausgeliefert werden. Die größte Gruppe innerhalb der Belegschaft stellen Menschen aus Afrika. Für sie war Atuegbu, der nigerianische Wurzeln hat, ein wichtiger Ansprechpartner. Er gelte „als Sprachrohr der afrikanischen Community“, erzählt ein Kollege, der sich an die FR gewandt hat. „Wäre Samuel kein Betriebsrat, hätte Amazon ihm einen Festvertrag gegeben“, sagt er. (…) Der Fall wird nun die Gerichte beschäftigen. Verdi will mit einer Klage erreichen, dass Atuegbu weiterbeschäftigt wird.“ Artikel von Steffen Herrmann vom 17. Februar 2023 in der Frankfurter Rundschau online externer Link
    • Wir haben heute die @Change Petition für #Samuel als Zwischenstand mit 23.016 Unterschriften an die #Amazon Geschäftsführung in #Wunstorf übergeben und Unterschriften von rund 70% der Belegschaft!!! Wir werden seine Vertragsverlängerung durchsetzen! #unionbusting #makeamazonpayThread von ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen vom 10. Feb. 2023 externer Link mit Foto
  • [Petition] Schützt Betriebsräte bei Amazon – Vertragsverlängerung für Samuel! 
    Samuel ist ein gewähltes Mitglied im Betriebsrat bei Amazon DNM1 in Wunstorf / Niedersachsen wird bei der Vertragsverlängerung benachteiligt. Samuel ist im Betrieb sehr anerkannt und gefragt. Er kämpft für die Rechte seiner Kolleginnen und Kollegen, von denen viele aus verschiedenen Ländern eingewandert sind. Für sie ist Samuel auch wegen seiner Mehrsprachigkeit und seinen Erfahrungen in der Arbeitswelt unverzichtbar.
    Die dortige Betriebsratswahl war die erste in einer Amazon delivery station, in denen die „letzte Meile“ auf dem Versandweg organisiert wird und ein großer Akt von Zusammenhalt und Solidarität.
    Samuel hat einen befristeten Vertrag, der bald endet. Amazon stellt am Anfang die meisten Beschäftigten nur befristet ein und verlängert sie so oft es geht, statt ihnen gleich einen Festvertrag zu geben. Viele von Samuels Kolleginnen und Kollegen haben inzwischen einen Festvertrag bekommen. Samuel hat keinen Festvertrag bekommen, obwohl er viele Kriterien erfüllt, auf die bei Amazon zur Vertragsverlängerung geachtet wird. Wir sind uns sicher: Amazon möchte hier einen Betriebsrat und Gewerkschafter „aussortieren“! (…) Wenn sich Amazon mit diesem Vorgehen weiter durchsetzt, wird die Mitbestimmung durch Betriebsräte und Gewerkschaften gefährdet. Unterschreibt diese Petition an die Geschäftsführung der Amazon Deutschland N6 Transport GmbH und teilt dem Amazon Konzern eure Meinung zu solchen Methoden mit! Setzt euch mit uns für einen gesetzlichen Schutz vor Kettenbefristungen und Rausschmiss von Betriebsräten mit befristeten Verträgen ein!Aufruf vom 4.2.2023 auf der Aktionsseite union for amazon workers niedersachsen-bremen externer Link vom ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen zur Petition bei change.org externer Link (Mag hat schon)
  • Serdal, erster Betriebsratsvorsitzender in einem Amazon-Verteilzentrum: „Ich habe keine Angst vor Auseinandersetzungen“ 
    „… Ich heiße Serdal Sardas und bin 32 Jahre alt. Seit 2019 arbeite ich bei Amazon im Verteilzentrum Wunstorf. Bis vor Kurzem war ich „Operation Supervisor“ bzw. Teamleiter, seit einem Jahr in der Frühschicht und dort war ich verantwortlich für die „Touren“. Das bedeutet: Wir sorgen dafür, dass die Pakete, die die Zusteller*innen im Lauf des Vormittags abholen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Abholung bereit liegen. Ich habe die Personaleinsatzplanung gemacht und war außerdem verantwortlich für die Arbeitssicherheit. Davor habe ich zwei Jahre in der Nachtschicht gearbeitet. Im Moment sind wir bei uns im Zentrum um die 200 Beschäftigte, saisonal sind es mehr. Mittleierweile bin ich freigestellter Betriebsratsvorsitzender des ersten Betriebsrats in einem Amazon-Verteilzentrum in Deutschland, vielleicht in Europa (laut der PR von Amazon gibt es bereits in Italien einen Betriebsrat in einem Verteilzentrum). (…) Das erste Erfolgserlebnis hatten wir ganz am Anfang in den eigenen Reihen. So wurde einem Betriebsratsmitglied damit gedroht, nicht entfristet zu werden. Bis zur Entfristung haben wir dann ausnahmslos alle Leiharbeiter*innen abgelehnt. Wir konnten das auch gut begründen, denn das ist ja nicht mal wirtschaftlich und dazu eine Benachteiligung der bestehenden Belegschaft. Mittlerweile haben wir den Fight gewonnen. Der Kollege ist mit Unterstützung von super engagierten Gewerkschaftssekretär*innen entfristet worden. (lacht) Erst vor Kurzem haben wir eine Betriebsversammlung einberufen und haben dort von unseren Erfolgen berichtet. Was soll ich sagen (lacht)? – Am nächsten Tag haben uns die Kolleginnen und Kollegen die Türen eingerannt. Sobald jemand ging, kam der oder die nächste. Wir helfen gerade viel, was den Schriftverkehr mit der Personalabteilung angeht. Die Kolleg*innen sind da sehr dankbar. Was den Arbeitgeber betrifft: Amazon hat nachträglich die Betriebsratswahl angefochten. Das ist Standard. Sie gehen immer denselben Weg über die Größe des Gremiums. Bei uns ist das Gremium zu groß, ihrer Meinung nach.
    [ver.di: Was bedeutet das? Was sind eure nächsten Schritte?]
    Serdal: Im ersten Schritt wird es einen sogenannten Gütetermin geben. Die Anwälte beider Seiten kommen zusammen und tragen ihre Meinungen vor. Danach geht es vors Gericht. Aber ich bin guter Dinge, dass es für uns gut ausgeht…“ Umfangreiches Interview vom 19.12.2022 bei wirsindverdi externer Link

    • Dazu der Tweet von Serdal am 20.12.2022 externer Link: „Danke für den tollen Beitrag und den permanenten Support in stürmischen Zeiten. Die Kollegen aus den Verteilzentrum in Berlin-Mariendorf #DBE2 werden Anfang 2023 den zweiten BR haben. Sie werden nicht die letzten sein, versprochen! #Mitbestimmung #amazon
  • Mit List(en) und Tücke: Betriebsratswahlen bei Amazon 2022 – Streiksolibündnis Leipzig und Vertrauensleute geben einen Überblick 
    Auch bei Amazon fanden im Frühjahr 2022 an verschiedenen Standorten Betriebsratswahlen statt. Die Ergebnisse sind dabei für ver.di als durchwachsen zu bewerten. Es gab Erfolge, aber leider auch Niederlagen für die ver.di-Listen. Im Folgenden wollen wir, das Streiksolibündnis Leipzig, einige Aspekte der Wahl herausgreifen, um strategische Lehren für künftige Wahlrunden zu ziehen. Wir danken den Amazon-Betriebsaktiven aus ganz Deutschland, die beim Verfassen des Artikels mitgeholfen haben, indem sie uns ihre Eindrücke geschildert haben. Wir konnten allerdings nur auf die Erfahrungen von Kolleg:innen zurückgreifen, mit denen wir über das transnationale Amazon-Arbeiter:innen Netzwerk Amazon Workers International verbunden sind. Deshalb liegen uns nur die Wahlergebnisse von elf Standorten vor…“ Artikel von Streiksolibündnis Leipzig  erschienen im express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – 7-8/22
  • Arbeitskampf gegen Amazon: Die Unsichtbaren aus der zweiten Reihe 
    „Wenn bei Amazon in Leipzig oder Bad Hersfeld gestreikt wird, ist die Aufmerksamkeit groß. (…) Doch wie sieht es bei jenen aus, die im Arbeitsprozess nach den großen Logistikzentren kommen, die in der Hierarchie weiter unten stehen? Bei jenen der letzten Meile, die in den kleineren Verteilzentren arbeiten oder Hunderte Pakete am Tag bis an die Haustüren bringen? Auch da gibt es Widerstand. Allerdings ist er weitgehend unsichtbar. Immer wieder erzählen Paketzusteller von Kolleginnen und Kollegen, die sich von den Subunternehmern, bei denen sie angestellt sind, nicht alles gefallen lassen. Die sich zurückgehaltene Löhne auf eigene Faust zurückholen. Es gibt kollektiven Widerstand, wenn Zusteller*innen eines Subunternehmens in den spontanen Streik treten und aus Protest die Pakete vor dem Amazon-Lager abladen, um darauf aufmerksam zu machen, dass nicht der Subunternehmer allein die Verantwortung trägt, sondern auch der Konzern, der vom Subunternehmer-System profitiert. Berichtet wird über solche Proteste fast nie – auch weil von solchen Aktionen kaum jemand etwas mitbekommt. Im niedersächsischen Wunstorf wird es nun sogar einen Betriebsrat in einem der kleinen Verteilzentren geben. Dort hat die Verdi-Liste sechs der neun Plätze bei der Betriebsratswahl gewonnen, auch weil die Gewerkschaft Verdi erkannt hat, dass nicht nur die Beschäftigten in den großen Logistikzentren organisiert werden müssen. Vielleicht gibt es bald weniger Katastrophen-Berichterstattung und mehr Berichte darüber, wie die von Menschen gemachte Ausbeutung durch Menschen herausgefordert wird.“ Kolumne von Sebastian Friedrich vom 03.07.2022 aus der Reihe „Lexikon der Leistungsgesellschaft“ aus der Freitag Ausgabe 26/2022 externer Link
  • Amazon in Wunstorf: Bei der europaweit ersten Wahl in einem Verteilzentrum gingen 2/3 der Stimmen an die ver.di-Liste
    • Thread von Romin Khan vom 28.6.2022 externer Link: „Proudly presenting: Die frisch gewählten @_verdi Mitglieder des Betriebsrats bei #Amazon in Wunstorf. Bei der europaweit ersten Wahl in einem Verteilzentrum gingen 2/3 der Stimmen an ihre Liste. Danke fürs Daumendrücken. Und dann gab es genau heute noch gute Nachrichten für unseren von Abschiebung bedrohten Amazon Kollegen Abdul. Ausländerbehörde nimmt das Arbeitsverbot temporär zurück – wir bleiben dran. „Beste Werbung für Gewerkschaftsmitgliedschaft“, sagt ein Kollege. So sehe ich das auch.“
    • und von ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen (engl.) externer Link: „#unionized Arbeiter sind das Siegerteam #Amazon Arbeiter der DNM1-Lieferstation haben den ersten Last-Mile-Betriebsrat bei Amazon in #Europe gewählt ‼ wir sind stolz auf die glorreichen Gewerkschaftsaktivisten – #solidarity gewinnt...“
    • Betriebsrat bei Amazon in Wunstorf: Erfolg für ver.di. Erster Betriebsrat in Amazon-Verteilzentrum in ganz Europa nimmt in der Region Hannover die Arbeit auf
      Die Beschäftigten des Amazon Verteilzentrums in Wunstorf bei Hannover haben am Dienstag, 28.06.2022, den ersten Betriebsrat Europas in einem Verteilzentrum des Unternehmens, der so genannten Amazon delivery station, gewählt. In dem Betrieb in der Region Hannover werden täglich jeweils mehrere zehntausend Pakete von rund 200 Beschäftigten für die Zusteller*innen der Subunternehmen bereitgestellt. Für das neun Personen starke neue Betriebsratsgremium in Wunstorf hat die ver.di Liste sechs Sitze und damit eine satte Mehrheit bekommen. „Es ist bei Amazon keine Selbstverständlichkeit, dass sich die gewerkschaftlich Aktiven durchsetzen“, sagt Nonni Morisse, ver.di-Sekretär für Amazon. Das Unternehmen begrüße zwar, eigenen Angaben zufolge, mittlerweile die Wahl von Betriebsräten. „Die Gewerkschaften möchte der Konzern dabei aber lieber draußen halten“, sagt Morisse weiter. Um das zu verhindern, würden an jedem Standort, an dem Betriebsratswahlen geplant seien, regelmäßig von mittleren Amazon-Managern angeführte Listen antreten, so der Gewerkschafter, so dass man durchaus von einer Unternehmensstrategie sprechen könne. „Wir haben in Wunstorf aber tolle, mehrsprachige Gewerkschaftsaktive, die für die Wahl angetreten sind. Sie haben sich zu Recht einen sehr großen Rückhalt in der Belegschaft erkämpft und waren täglich präsent“, sagt Morisse. Mit Blick in die USA und die erfolgreiche Gewerkschaftswahl bei Amazon in New York-Staten Island, könne also festgestellt werden: „Es geht nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit voran für unser Ziel: demokratisch mitbestimmte und bessere Arbeitsbedingungen bei Amazon“, sagt der Gewerkschaftssekretär…“ Meldung vom 29.06.2022 bei union-for-amazon-workers.de externer Link
  • Mehr als eine Front bei Amazon: In Wunstorf soll bald ein Betriebsrat gewählt werden. Gegen die schlechten Bedingungen bei den Subunternehmern hilft der aber auch nicht  
    „Aus gewerkschaftlicher Sicht ist es ein mühsames und zähes Unterfangen, gegen den amerikanischen Onlinehändler anzukommen. Amazon ist bekannt dafür, kein großer Fan der deutschen Mitbestimmung zu sein – und auch nicht von Gewerkschaften anderswo. „Natürlich ist das schwer, dort Leute zu mobilisieren, die Fluktuation ist hoch, die Sprachbarrieren oft auch“, bestätigt Nonni Morisse von Ver.di auf taz-Anfrage. Befristete Verträge und Leiharbeit setzen die Kollegen zusätzlich unter Druck. Der Gewerkschaftssekretär aus Bremen steht zusammen mit der Beratungsstelle „Faire Mobilität“ immer wieder vor den Toren des Versandriesen, drückt den Fahrern Flyer in die Hand, versucht über Rechte und Hilfsangebote aufzuklären. Im niedersächsischen Wunstorf haben sie damit jetzt zumindest einen kleinen Teilerfolg errungen: „Wir haben ein paar sehr engagierte und sehr fitte Kollegen gefunden, die jetzt die Wahl eines Betriebsrates eingeleitet haben.“ Im Wahlvorstand seien die Vertreter aus verschiedenen Communitys vertreten, die viel Übersetzungs- und Überzeugungsarbeit geleistet hätten, sagt Morisse. (…) In Wunstorf arbeiten 150 bis 200 Leute zwischen den riesigen Regalen und Gitterboxen in der 25.000 Quadratmeter großen Halle im Gewerbegebiet nahe der A2. Ihre Probleme sind die, mit denen Amazon immer mal wieder negative Schlagzeilen macht: der hohe Arbeitsdruck, die enge Taktung, die nahezu lückenlose Überwachung jedes Handgriffs. (…) Noch schlechter geht es allerdings häufig den Fahrern, die nicht bei Amazon direkt angestellt sind, sondern über Subunternehmer. Erst im Mai standen in Wunstorf mal wieder verzweifelte Fahrer – zum größten Teil syrischer, afghanischer und osteuropäischer Herkunft – vor dem Amazon-Verteilzentrum und protestierten. Sie hatten seit zwei Monaten keinen Lohn bekommen. (…) Ver.di unterstütze die Kollegen mit individueller Beratung dabei, an ihr Geld und ihr Recht zu kommen, sagt Morisse. Aber im Grunde müsste das Problem eben politisch gelöst werden. Die Gewerkschaften wünschen sich, dass hier, ähnlich wie in der Fleischindustrie, Werkverträge und damit das Outsourcen der Arbeitgeberverantwortung in Subunternehmen verboten werden…“ Artikel von Nadine Conti vom 25. Juni 2022 in der taz online externer Link
  • Betriebsratswahlen bei Amazon in Wunstorf am 28. Juni 2022
    In der #Amazon #delivery station DNM1 in Wunstorf bei Hannover findet am 28.06. die erste #Betriebsratswahl in einem Amazon Verteilzentrum in Deutschland statt. Die Kolleg:innen der @_verdi Liste sind hochmotiviert – wir bringen die #Mitbestimmung auf die letzte MeileTweet mit Fotos vom 15. Juni 2022 von ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen externer Link

  • BR-Mehrheiten für ver.di im Amazon-Zentrum Achim bei Bremen und Versandzentrum Winsen bei Hamburg
    Die Beschäftigten des Amazon-Zentrums BRE4 in Achim bei Bremen haben vergangene Woche zum ersten Mal einen Betriebsrat gewählt. In der fast 2000 Beschäftigte zählenden Belegschaft gab es in der Vergangenheit bereits Beschwerden über die überwiegend befristeten Verträge und mangelnde Unterstützung von Amazon bei den Busverbindungen zum Bahnhof. Mit einem Betriebsrat bekommen sie nun ein Mitbestimmungsrecht und ein deutlich stärkeres Gewicht in vielen Anliegen gegenüber der Geschäftsleitung des Standorts. In der heutigen Auszählung der Wahl mit guter Beteiligung erreichte die ver.di Gewerkschaftsliste die meisten Stimmen…“ Meldung vom 9. Mai 2022 bei ver.di Handel externer Link, siehe weitere:

    • Amazon-Beschäftige in Achim gründen Betriebsrat
      Zum zweiten Mal hat ein Amazon-Logistikzentrum in Norddeutschland einen Betriebsrat. Laut der Gewerkschaft ver.di haben die Beschäftigten des Standortes Achim im Landkreis Verden einen Betriebsrat gewählt. Damit bekommen die rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Mitbestimmungsrecht. Ver.di will sich dort um die Themen befristete Arbeitsverträge, Arbeitszeiten und Wochenend-Schichten kümmern. Dazu habe es in den vergangenen Wochen immer wieder Beschwerden von Amazon-Beschäftigten gegeben.“ Meldung vom 10.05.2022 beim NDR externer Link
    • Im Norden hat auch das Amazon-Versandzentrum Winsen bei Hamburg seit 2018 einen Betriebsrat – auch bei der BR-Wahl in Winsen wurde die von Verdi unterstützte Liste (Liste 2- Shark) Wahlsieger: Tweet von ver.di Amazon Niedersachsen-Bremen vom 12.5.2022 externer Link: „Auch im #Amazon Fulfillmentcenter HAM2 in Winsen bei #Hamburg hat die ver.di nahe Liste die meisten Stimmen bekommen. Zusammen mit anderen gewerkschaftsnahen und pro-worker Listen haben sie die absolute Mehrheit gegenüber den Managern

Siehe auch unser Dossier: Betriebsratswahl 2022

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=202230
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