Workshop „Grenzen der Solidarität“ bei der Labourstart-Konferenz am 24. Mai 2014, Referentin: Mag Wompel von LabourNet Germany

 LabourStart-Konferenz in Berlin vom 23.-25.Mai 2014Ziel des Workshops: Wie kann internationale Solidarität praktiziert werden angesichts zunehmender Konkurrenz um Arbeitsplätze, die auch internationaler Solidarität eine Grenze setzt, wenn Beschäftigte sich vor der Entscheidung sehen, ob ihr oder ein anderer Standort geschlossen werden soll? Was können Gewerkschaften tun, um nicht auf der Ebene von unverbindlichen Solidaritätsschreiben zu bleiben?...“ Protokoll von Susanne Steinborn samt den Thesen der Referentin und den Hauptpunkten der Diskussion. Im Protokoll heißt es: „Labournet wird eine Spalte anlegen, wo diese Ideen weiter diskutiert werden können“ – gemeint ist die Idee beim Workshop, eine Ideensammlung anzulegen, mit welchen Strategien  der Wettbewerb unter den Lohnabhängigen gemildert bzw. gar überwunden werden kann. Wir freuen uns über Zuschriften! Siehe auch:

  • Einladung zum Workshop von LabourNet Germany: „Grenzen der Solidarität
    Solidarität – solange sich diese darauf beschränkt, Petitionen oder Mailkampagnen zu unterzeichnen, ist weitgehend problemlos, höchstens: arbeitsintensiv. Und durchaus wirksam – aber halt nur beschränkt, und nicht nur, weil es zunehmend eine andauernde Anforderung wird. Auch, weil sie sich entweder an eine Regierung richten muss oder auf den good will oder die image-Abhängigkeit eines Unternehmens angewiesen ist. Was aber passiert, wenn von vielleicht 4 Werken eines Unternehmens 2 geschlossen werden sollen? Ins billigere Ausland verlagert werden sollen? Oder wenn gar an sich solidarische Belegschaften um das neue Modell konkurrieren müssen?
    Die Konkurrenz um das Null-Summen-Spiel begrenzter, aber zur Existenzsicherung (vermeintlich) alternativloser Lohnarbeitsplätze stellt die systemische Grenze der Solidarität dar. Soll sie dann – nur noch als ein moralischer Appell – aufrechterhalten werden? Oder können ihre Grenzen verschoben bzw. gar aufgehoben werden, in dem die Grundlage – die Lohnabhängigkeit – bekämpft und minimiert wird? Lohnabhängigkeit als systemisch Grenze der Solidarität kann potenziell auf zwei – sich nicht widersprechenden – Wegen gemildert werden: Bedingungsloses Grundeinkommen und Ausweitung der Commons als Kampf um kostenlose Infrastruktur. Ersteres wird von den meisten Gewerkschaften als ein Angriff auf das Arbeitsethos begriffen, Zweiteres noch viel zu selten als eine gewerkschaftliche Kernaufgabe begriffen. Wären es aber geeignete Mittel gegen die Grenzen der Solidarität und gibt es weitere, andere gesellschaftliche Bedingungen, um die spaltende Angst vor Erwerbslosigkeit zu beseitigen oder wenigstens zu mildern? Solche Fragen werden unseres Erachtens viel zu selten diskutiert – das wollen wir während dieses Workshops tun
    .“  Es ist der Workshop 12 im Strang 1 – Der Aufbau globaler Arbeiterbewegungen – siehe den entsprechenden Teil im Programm der Konferenz externer Link auch auf Englisch externer Link : Limits of solidarity
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=59907
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