- Alltagswiderstand und Commons
- Bündnis Umfairteilen und Aktionen
- Die Occupy-Bewegung und Aktionstage
- Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise
- Interventionen gegen die neoliberale EU
- Klimastreiks und -kämpfe
- Mobilisierungsdebatte: Wie kämpfen (gegen Kapitalismus)?
- Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21
Internationale Solidarität: Ein Muss im Zeichen von Rechtswende und Militarisierung
„Für die „eskalierende Konkurrenz“ und „waffenstarrende Austeritätspolitik“ zahlten arbeitende Menschen weltweit, kommentiert Arbeitssoziologin und Professorin Nicole Mayer-Ahuja – und „Wer, wenn nicht die Gewerkschaften, kann diesem Wahnsinn entgegentreten? Solidarität ist eine Herausforderung für Gewerkschaften. Sie widerspricht der Logik des Kapitalismus, der auf Unterschiedlichkeit und Konkurrenz beruht. Nicht nur Unternehmen und „Wirtschaftsstandorte“ konkurrieren ständig miteinander, sondern auch arbeitende Menschen. Solidarisierung – also eine Verständigung auf gemeinsame Interessen von Lohnabhängigen, gegenseitige Unterstützung und Zusammenstehen gegen diejenigen, die (etwa auf Unternehmensseite) gegensätzliche Interessen vertreten – ist deshalb ein mühsamer Prozess. Er gelingt nur selten, und stets droht der Rückfall in den Kampf aller gegen alle. Dennoch ist gewerkschaftliche Politik ohne das stetige Ringen um Solidarisierung nicht vorstellbar…“ Artikel von Nicole Mayer-Ahuja vom 1. September 2025 beim DGB Bildungswerk
und mehr daraus:
Weiter aus dem Artikel von Nicole Mayer-Ahuja vom 1. September 2025 beim DGB Bildungswerk aus NORDSÜD NEWS September 2025
: „Internationale Zusammenarbeit“: „… Nur wenn Arbeitende erkennen, dass sie nicht mit der Firmenleitung „in einem Boot“ sitzen und Frauen, migrantische Beschäftigte oder Arbeitslose im Bürgergeldbezug weder „Schmutzkonkurrenz“ noch Schmarotzer, sondern „von-Lohn-Abhängige“ sind wie man selbst, können ihre Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen und Einkommen oder ein Mehr an demokratischer Mitbestimmung durchsetzen. Internationale Solidarität ist noch schwerer zu machen: In Weltkonzernen konkurriert „Standort“ gegen „Standort“. (…) Trotzdem ist Solidarisierung möglich – auch über Staatsgrenzen hinweg. So entstehen im Arbeitsprozess durchaus Verbindungen zwischen Belegschaften in verschiedenen Weltregionen – in transnationalen Projekten oder Wertschöpfungsketten. Kooperation und Kollegialität sind nicht nur im betrieblichen Nahbereich denkbar, sie können auch in digitalen Netzen entstehen. (…) „Wir“, das sind arbeitende Menschen in aller Welt, die auf dem Arbeitsmarkt, in Betrieben und an den Fronten gegeneinander in Stellung gebracht werden. (…) Sie zahlen die Zeche für eskalierende Konkurrenz und waffenstarrende „Austeritätspolitik“: Weil weltweit an Arbeit, sozialer Sicherheit und öffentlichen Diensten gespart wird, wenn staatliche Mittel vor allem in Rüstung fließen. Weil Rassismus und Nationalismus es erleichtern, Lohnabhängige gegeneinander auszuspielen. Weil Kriegstüchtigkeit voraussetzt, dass Befehl und Gehorsam auch in der Arbeitswelt an Bedeutung gewinnen (etwa: Streikverbote für „systemrelevante“ Berufe) und weil Krieg bedeutet: „Die Dividenden steigen, und die Proletarier fallen“, wie Rosa Luxemburg 1916 bemerkt hat. Wer, wenn nicht die Gewerkschaften, kann diesem Wahnsinn entgegentreten? Es gibt eine Alternative: das zähe Ringen um internationale Solidarität.“