Globaler Rechtsindex des IGB 2025: Arbeitnehmerrechte weltweit im Niedergang

Globaler Rechtsindex des IGB 2025: Arbeitnehmerrechte weltweit im Niedergang„… Aus dem diesjährigen Index lässt sich deutlich eine wachsende globale Krise für Beschäftigte und Gewerkschaften ablesen. Im Jahr 2025 verschlechterten sich die durchschnittlichen Länderbewertungen in drei von fünf globalen Regionen. Europa und Amerika verzeichneten die schlechtesten Ergebnisse seit Einführung des Index im Jahr 2014. Besorgniserregend ist, dass nur sieben von 151 untersuchten Ländern die Bestnote erhielten. Die Daten zeigen eine starke Zunahme von Verstößen gegen grundlegende Rechte wie das Recht auf Zugang zur Justiz, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit sowie das Recht auf Tarifverhandlungen. (…) Die zehn schlimmsten Länder für erwerbstätige Menschen sind im Jahr 2025: Ägypten, Bangladesch, Belarus, Ecuador, Eswatini, Myanmar, Nigeria, die Philippinen, Tunesien und die Türkei…“ Aus dem Vorwort zum Globalen Rechtsindex des IGB 2025 externer Link in dt. Fassung beim IGB, siehe mehr dazu:

  • Siehe die Pressemitteilung mit Zusammenfassung externer Link sowie die engl. Vollfassung externer Link
  • 2024: Das Jahr des allmählichen Zusammenbruchs der Arbeitsrechte
    „In einem Jahr, in dem fast die Hälfte der Weltbevölkerung zu wählen erwartet wird, hat der Internationale Gewerkschaftsbund (ITUC) einen Bericht veröffentlicht, der über einen weiteren jährlichen Überblick über die Arbeitsbedingungen hinausgeht. Der Global Rights Index 2024 zeigt nicht nur, wie Arbeitsrechte in verschiedenen Ländern respektiert oder verletzt werden – er zeigt auch, wie die organisierte Erosion kollektiver Rechte zu einer der Grundlagen der neuen politischen Ordnung geworden ist, die Gestalt annimmt.
    Daten aus 151 Ländern zeigen, dass 87 % der Länder der Welt das Streikrecht verletzt haben. Das bedeutet, dass in weiten Teilen der Welt die Arbeiter nicht nur die Macht fehlt, als Reaktion auf ihre Bedingungen zu streiken, sondern auch Drohungen, Entlassungen oder Strafverfolgungen riskieren, wenn sie es tun. Darüber hinaus haben 79% der Länder Tarifverhandlungen blockiert – was bedeutet, dass Arbeitsverträge in vielen Fällen nicht mehr das Ergebnis von Verhandlungen sind, sondern einseitig von Arbeitgebern und Regierungen diktiert werden.
    Noch alarmierender ist die Situation: In 74 Ländern wurden Gewerkschaftsaktivisten verhaftet oder inhaftiert. (…) Auf der anderen Seite haben Regionen wie Europa – bisher als Modell für Arbeitsrechtsschutz – den stärksten Rückgang ihrer Zehnjahreswerte erlebt. Im Jahr 2014 hatte Europa eine durchschnittliche Punktzahl von 1,84, was auf einen relativ starken Schutz hindeutet. Aber bis 2024 ist der Durchschnitt auf 2,73 gesunken, ein klares Zeichen dafür, dass selbst die entwickelten Länder zunehmend die Arbeitsrechte einschränken. (…)
    Unterdessen fallen Länder wie Libyen, Syrien, Jemen und Palästina in die schlechteste Kategorie des IGB: Level 5+. Dieser Rang ist Ländern zugeordnet, in denen der Zusammenbruch der Rechtsordnung, des anhaltenden Konflikts oder der militärischen Besetzung bedeutet, dass keine wirklichen Arbeitsrechte ausgeübt werden können. Obwohl diese Bedingungen auf Krieg und humanitäre Krisen zurückzuführen sind, ist das Ergebnis für die Arbeiter dasselbe: völlige Abwesenheit von Platz für Protest, Organisation oder Zugang zu grundlegenden gesetzlichen Rechten…“ engl. Artikel von Siyavash Shahabi vom 28. Mai 2025 in The Fire Next Time externer Link  (maschinenübersetzt)

Siehe zuletzt: Globaler Rechtsindex des IGB 2024: Immer mehr Regierungen greifen das Streikrecht und das Recht auf Tarifverhandlungen mit der Brechstange an

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=228373
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