ver.di Handel – Wie weiter? Politische und personelle Weichenstellungen auf dem Bundeskongress?

express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und GewerkschaftsarbeitMit Spannung erwarten viele auf dem ver.di-Bundeskongress vom 20.–26. September die Diskussionen und Entscheidungen, mit denen Weichen für die kommenden Jahre im Fachbereich Handel gestellt werden können. Und daran gibt es großen Bedarf…“ Artikel von Anton Kobel, erschienen in express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, Ausgabe 09/2015

  • Aus dem Text: „… Dieser permanente »Wandel im Handel« hat aber kaum gewerkschaftspolitisch strukturierte Folgen für das Handeln im Fachbereich Handel in ver.di: weder im Umgang mit den oben genannten Aspekten noch im Umgang mit Discountern, mit neuen Betriebs- und Vertriebsformen wie Multi-Channel1, noch in Form einer gesamtgesellschaftlichen Einflussnahme durch eigene, veröffentlichte Positionen auf der Ebene von Bund, Ländern und Kommunen, z.B. im Hinblick auf Ökonomie, Ökologie, Standort- und Wettbewerbspolitik. Gewerkschaftliche Antworten bzw. Ansätze zu deren Erarbeitung sind nicht zu sehen. Wo bleiben die gewerkschaftspolitischen Konsequenzen aus dem zur Fachgruppen- und Fachbereichskonferenz im Frühjahr 2015 vorgelegten Geschäftsbericht, der unmissverständlich darauf hinweist, wo die Defizite und Mängel liegen? (…) Angesichts der im Handel weiterhin rückläufigen Tarifbindung, der anhaltenden Tarifflucht und eines Arbeitgeberverbandes, der dies durch das Angebot und die Propagierung einer Mitgliedschaft ohne Tarifbindung unterstützt und damit das Unterlaufen der auch von ihm abgeschlossenen Tarifverträge ermöglicht, sind Diskussionen über gewerkschaftliche Antworten auf dieses Verhalten sicherlich sinnvoller als die Hoffnung, mit einer neuen Entgeltstruktur und hie und da abgesenkten Gehältern den Arbeitgebern ein Angebot zur »preiswerteren« Rückkehr in die Tarifbindung zu machen…“
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