Einige Überlegungen zur Debatte um die Einheitsgewerkschaft

Das Interesse am Thema „Einheitsgewerkschaft“ war in den vergangenen Jahren gering. Dennoch stoßen wir allenthalben auf Debatten, organisationspolitische Konflikte, politische Auseinandersetzungen, die mehr oder weniger direkt mit dem Thema „Einheitsgewerkschaft“ zu tun haben. Bei der Auseinandersetzung um den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Tarifeinheit stehen sich nicht allein Gewerkschaften, die außerhalb des DGB stehen, und DGB-Gewerkschaften gegenüber. Auch zwischen den DGB-Gewerkschaften – IGM und BCE auf der einen, ver.di, GEW, NGG auf der anderen Seite – ist die Stellung zum Gesetzentwurf kontrovers. (…) Zwischen Einzelgewerkschaften – vor allem zwischen den beiden größten Gewerkschaften, IG Metall und Ver.di – nehmen Konflikte um die Zuständigkeit für Mitgliederwerbung, Betriebsratswahlen und Tarifverträge in Unternehmen zu…“ Artikel von Frank Deppe vom April 2015  – wir danken!

  • Aus dem Text: „… In der Auseinandersetzung um das Gesetz der Bundesregierung zur Tarifeinheit haben Gewerkschaften eine gute Gelegenheit, sich mit dieser Interessenlage auf der Kapitalseite auseinanderzusetzen: Schon der Titel der Broschüre, die von Detlef Hensche verfasst wurde, deutet die Richtung an, in der die Linke in den Gewerkschaften diese Debatte führen sollte: „Hände weg von Koalitionsfreiheit, Tarifautonomie und Streikrecht!“ Gewerkschaften, die sich vom Wohlwollen der Arbeitgeber oder von staatlich gewährten Gratifikationen abhängig machen, können auch bei sinkenden Mitgliederzahlen ihre Organisationsmacht eine Zeit lang erhalten. Langfristig gehören sie immer zu den Verlierern – dafür gibt es in Westeuropa zahlreiche Beispiele.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=79680
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