[Buch] Klassentheorie. Vom Making und Remaking

[Buch] Klassentheorie. Vom Making und RemakingJahrelang kaum beachtet, sind »Klassen« und »Klassenpolitik« als Begriffe mit Wucht in den öffentlichen Diskurs zurückgekehrt. Dabei fällt auf: Vieles, was im Gefolge der 1968er-Bewegung wissenschaftlich wie politisch an klassenanalytischem Erkenntnisfortschritt erreicht wurde, ist heute in Vergessenheit geraten oder gänzlich verloren gegangen. Klassentheorie und -analyse wurde an den Universitäten ausgedünnt, der Wissensstand blieb zerklüftet zurück, nicht aufgearbeitet, nicht weitergetragen. Deshalb wird die aktuelle Klassendiskussion aus wissenschaftlicher Perspektive oft oberflächlich, mitunter in geradezu vulgärer Weise geführt. (…) Zum Verständnis der Veränderungen bedarf es der Kenntnis und der Weiterentwicklung der fortgeschrittensten marxistischen, marxistisch-feministischen und praxeologischen Klassentheorien von Karl Marx, Antonio Gramsci, E. P. Thomsen, Mariarosa Dalla Costa, Stuart Hall, Lise Vogel, Étienne Balibar, Gayatri Spivak, Paul Willis, Pierre Bourdieu, Frank Deppe, Frigga Haug, Toni Negri, Michael Vester, Ursula Huws, um nur einige der in diesem Band Versammelten zu nennen. Erst auf dieser Grundlage lässt sich eine neue, verbindende Klassenpolitik weiterentwickeln und verbessern.“ Aus der Beschreibung des von Mario Candeias herausgegebenen Buches beim Argument Verlag. Siehe dazu weitere Informationen und als Leseprobe im LabourNet Germany das Vorwort des Herausgebers – wir danken dem Autor!

  • Buch: Klassentheorie. Vom Making und Remaking. Herausgeber: Mario Candeias
  • Argument Verlag, Hamburg 2021.
  • 558 Seiten. ca. 24.00 SFr.
  • ISBN 978-3-86754-517-4
  • Siehe beim Verlag Infos, Bestellung und das Inhaltsverzeichnis externer Link
  • Das gesamte Buch im Gratis-Download externer Link bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Vorwort: Wozu Klassentheorie, -analyse und -politik?
    Warum und wie über »Klasse« reden? Viele Jahre kaum beachtet, sind »Klassen« und »Klassenpolitik« als Begriff e mit Wucht in den öff entlichen Diskurs zurückgekehrt. Dabei fällt auf: Vieles, was im Gefolge der 1968er-Bewegung wissenschaftlich wie politisch an klassenanalytischem Erkenntnisfortschritt erreicht wurde, ist heute in Vergessenheit geraten oder gänzlich verloren gegangen. Deshalb wird die aktuelle Klassendiskussion heute aus wissenschaftlicher Perspektive oftmals oberflächlich und mitunter in geradezu vulgärer Weise geführt. Die Sozialwissenschaften verfügen derzeit über keinen Begriff zum Verständnis der Klassengesellschaften des 21. Jahrhunderts. Damit reproduzieren und verdoppeln sie in ihren Gesellschaftsdeutungen lediglich, was sich real ohnehin abspielt. Einerseits nehmen sowohl vertikale als auch horizontale, klassenspezifische Ungleichheiten in nahezu allen Gesellschaften des globalen Nordens wie des Südens zu, andererseits sind um den Gegensatz von Kapital und Arbeit gebaute politische und gewerkschaftliche Organisationen so schwach, wie es nach 1949 wohl noch nie der Fall gewesen ist. In diese Lücke stoßen rechte, radikalpopulistische Strömungen, denen es in vielen Ländern gelungen ist, Teile der Lohnabhängigen für sich zu interessieren und »Solidarität« an völkische Zugehörigkeit zu koppeln. Solidarität ist geschwächt, wird exklusiv. Was sind die Ursachen? Können diese Teile der Klasse zurückgewonnen werden?…“ Das gesamte Vorwort 
  • Siehe auch eine Besprechung: Dynamiken der Klassenbildung
    Die Debatte um die neue Klassenpolitik geht weiter. Ein umfassender Reader sammelt klassische Ansätze zur Klassentheorie, die Impulse für gegenwärtige Diskussionen geben…“ Rezension von Ivo Eichhorn vom 3. August 2021 beim Untergrundblättle externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=192371
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