[Buch] Einspruch im Namen der Arbeit

Buch von Rolf Geffken: Einspruch im Namen der ArbeitGeschichten aus dem Anwaltsleben eines 1968ers“ von Rolf Geffken. Genauer gesagt enthält es 30 Geschichten aus über 40 Jahren Anwaltsleben. Es ist das Anwaltsleben eines Angehörigen der 1968er Generation, für den die Maßstäbe des damaligen Aufbruchs auch in seiner späteren beruflichen Praxis gültig blieben: Solidarität mit den Arbeitenden und aufrechter Gang bei der Wahrnehmung ihrer Rechte. Es sind Geschichten – nicht frei von Enttäuschungen und Niederlagen – aber auch von bleibenden Spuren. Deshalb ist das Buch zugleich ein Geschichtsbuch zu den letzten 50 Jahren dieser Republik mit zum Teil längst vergessenen aber wichtigen Episoden des demokratischen Widerstands gegen Willkür und Machtmissbrauch im Arbeitsleben. Dr. Rolf Geffken arbeitet als Anwalt für Arbeitsrecht und Autor seit 1977 in Hamburg und im Landkreis Cuxhaven. Das Vorwort zum Buch schrieb Dr. Gysi.“ Thüringer Kommunalverlag zum Buch von Rolf Geffken – siehe weitere Infos zum Buch und als Leseprobe im LabourNet Germany Auszüge aus dem Kapitel „Der Betriebsrat als Biertisch-Runde: Betriebsrat HDW gegen BILD“:

  • Das Buch hat 380 Seiten, ist bebildert und enthält ein Vorwort von Gregor Gysi sowie ein Namensregister. Es kostet € 19,80 und kann beim Verlag, im Buchhandel aber auch direkt beim Verfasser unter ratundtat@drgeffken.de bestellt werden. Lieferanschrift nicht vergessen!
  • Siehe auch Bestellung beim Thüringer Kommunalverlag externer Link
  • Ein Betriebsrat als Biertisch-Runde? Betriebsrat HDW gegen BILD
    „„Es war das Gefühl der Hoffnungslosigkeit“, sagte der Vorsitzende des Betriebsrates des Werkes Hamburg der traditionsreichen Werft HDW, als er die Abstimmungsniederlage auf der Betriebsversammlung im September 1983 kommentierte. Dort war es um die Fortsetzung der bis dahin größten und spektakulärsten Werksbesetzung in der Geschichte Westdeutschlands gegangen. 680 Belegschaftsangehörige hatten für die Fortsetzung der Betriebsbesetzung gestimmt. 1139 dagegen. 9 Tage zuvor waren die Werftarbeiter mit Barkassen und roten Fahnen über die Elbe gefahren und in die Hamburger Innenstadt marschiert, um gegen die Entlassung von 1354 Kollegen zu demonstrieren. Dreimal jeden Tag hatte sich die Belegschaft zu einer Versammlung getroffen. „Soll die Werksbesetzung fortgesetzt werden?“ So war die immer gleichbleibende Frage gewesen. Jedes Mal votierte eine Mehrheit für die Fortsetzung. (…) Die Streikenden selbst waren einem permanenten ökonomischen Druck ausgesetzt, denn die Betriebsleitung versuchte, die Belegschaft zu spalten. Meister und Vorarbeiter gingen durch die Hallen. „Mach dir keine Sorgen, du bleibst und du auch.“ Das hinterließ seinen Eindruck, denn die einen wurden „beruhigt“ und die anderen eben nicht. Sie „schwebten“ in Ungewissheit und das sollten sie auch. (…) Die IG Metall war bereit, die geplanten Entlassungen zu akzeptieren, weil sonst Massenentlassungen drohen würden. Mit Hilfe von Kurzarbeit hoffte man, „über die Runden“ kommen. In dieser, für die Belegschaft äußerst prekären Situation kam es entscheidend darauf an, den Widerstand gegen die Pläne des Unternehmens zu organisieren, allen Spaltungsversuche zu trotzen und auf den Betriebsversammlungen die Geschlossenheit der Arbeiter zu demonstrieren. Von einer Betriebsbesetzung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede…“ Buchauszüge (S. 67-68 und S. 68-69) aus dem Kapitel „Der Betriebsrat als Biertisch-Runde“ aus dem Buch von Rolf Geffken „Einspruch im Namen der Arbeit“ – wir danken!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=188366
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