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Freihandelsabkommen CEPA: Die Sicherung der Rohstoffe für die EU ist eine Gefahr für Natur und Menschenrechte in Indonesien

Rettet den Regenwald: Stop Freihandelsabkommen CEPA zwischen Indonesien und der EU 123 Gruppen aus Indonesien und der Europäischen Union, darunter Rettet den Regenwald, fordern ein Ende des Freihandelsabkommens CEPA. Die Sicherung der kritischen Rohstoffe für die EU ist eine Gefahr für die Natur und die Menschenrechte in Indonesien. Wir fordern: Die CEPA-Verhandlungen müssen abgebrochen werden, da das Abkommen eine Bedrohung für die Umwelt, das Klima und für die Menschenrechte darstellt. Seit 2016 verhandeln Indonesien und die Europäische Union über ein Freihandelsabkommen (CEPA). (…) Die sozialen und ökologischen Folgen des Abbaus der Rohstoffe für die Energiewende werden in Kapitel „Energie und Rohstoffe“ nicht wirksam behandelt, kritisieren die Organisationen. Es fehlten rechtliche Konsequenzen und verbindliche Durchsetzungsmechanismen für die Abmilderung der Folgen…“ Meldung vom 18.02.2025 bei Rettet den Regenwald externer Link („Kein Freihandelsabkommen CEPA mit Indonesien!“) und dazu:

  • Gefahr für Umwelt und Menschen: Freihandelsabkommen zwischen Indonesien und der EU – trotz und unter breiter Kritik – beschlossen New
    • CEPA und IPAEU: EU beschließt Handelsabkommen mit Indonesien: Die EU und die Industrie hoffen auf neue Exportmöglichkeiten. Umweltschützer schlagen Alarm
      „Die Wirtschaft jubelt, Umweltschützer sind alarmiert: Nach fast zehnjährigen Verhandlungen haben Indonesien und die EU ein Freihandels- und Investitionsschutzabkommen abgeschlossen. CEPA und IPA – so heißen die beiden Abkommen im Brüsseler Jargon – sollen neue Exportmöglichkeiten für die deutsche und europäische Industrie eröffnen und wichtige Lieferketten für Energie und Rohstoffe sichern. Der Deal ist Teil der EU-Strategie, neue und zukunftsträchtige Handelspartner zu suchen. Er ist auch eine Antwort auf US-Präsident Donald Trump und seinen weltweiten Zollkrieg, unter dem auch Europa leidet. Im Sommer hatte Trump der EU ein unfaires und für Europa ungünstiges Handelsabkommen aufgezwungen. CEPA und IPA werden nun in Brüssel als Befreiungsschlag gefeiert. „Wir haben uns verpflichtet, Diversifizierung und Partnerschaften zu verdoppeln“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nach dem Mercosur-Abkommen mit den wichtigsten südamerikanischen Staaten sei der Abschluss mit Indonesien ein weiterer Meilenstein. Mit CEPA werde eine Freihandelszone von über 700 Millionen Verbrauchern geschaffen. (…) Die Wirtschaft zeigt sich begeistert: „Mit der Unterzeichnung des neuen Handelsabkommens setzt Europa ein klares Signal in Zeiten globaler Unsicherheit“, sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, in Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Industrie verwies auf die strategische Bedeutung „in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten“. Lob kommt auch aus dem Europaparlament, das den Deal noch absegnen muß. (…) Ganz andere Töne kommen von Attac aus Österreich. (…) Attac fordert (…) die österreichische Regierung und das EU-Parlament auf, das Abkommen abzulehnen.“ Artikel von Eric Bonse vom 23. September 2025 in der taz online externer Link
    • EU-Freihandel mit Indonesien: Eiliger EU-Deal auf Bali
      Unterzeichnetes Freihandelsabkommen mit Indonesien in der Kritik, unter anderem fehlen Nachhaltigkeitsregeln für Exportgut Palmöl (…) Das Comprehensive Economic Partnership Agreement (CEPA) basiert auf der im Juli in Brüssel geschlossenen Grundsatzvereinbarung zwischen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und dem rechtskonservativen indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto. (…) Nach den Vereinbarungen mit dem Stadtstaat Singapur und mit Vietnam ist dies nun schon das dritte Freihandelsabkommen Brüssels mit Partnern in dieser Region. (…) Indonesien ist weltgrößter Palmölexporteur. Dass sich die Regenwaldabholzung für riesige Plantagen im Vorjahr abermals erhöht hat, ist unstrittig, die Daten variieren aber je nach Quelle. Neuer Hotspot neben dem schon stark entwaldeten Kalimantan (indonesischer Teil der Insel Borneo) ist nunmehr Sumatra mit 91.000 Hektar Waldverlust 2024, laut dem Umweltportal Mongabay das Dreifache gegenüber 2023. »Der Deal verstärkt ein extraktivistisches Modell, das Indonesiens Wäldern schon immensen Schaden zugefügt hat«, so Perrine Fournier von der Nichtregierungsorganisation Fern gegenüber Euractiv. Die Plantagen vernichten nicht nur Regenwälder, sondern mit ihnen auch den Lebensraum der Orang-Utans und der indigenen Bevölkerung.“ Artikel von Thomas Berger in der jungen Welt vom 24. September 2025 externer Link
    • Attac: CEPA-Abkommen bringt mehr Abholzung, mehr Vertreibung, mehr CO2
      „… Wie viele andere EU-Abkommen enthält [CEPA*] keine wirksamen Schutzmechanismen gegen Entwaldung und Umweltverschmutzung. Zudem gefährdet es die Rechte von Indigenen, Arbeitnehmer*innen, Kleinbäuer*innen und Fischer*innen, kritisiert Attac. Attac fordert daher die österreichische Regierung und das EU-Parlament auf, das Abkommen abzulehnen. (…) CEPA soll vor allem den Handel mit Produkten wie Palmöl, Chemikalien und Rohstoffen ausweiten – allesamt Treiber von Entwaldung, Landraub, Vertreibung und Zerstörung von Ökosystemen. Laut offizieller EU-Nachhaltigkeitsprüfung würde das Abkommen die CO₂-Emissionen bis 2032 um rund 2 Millionen Tonnen jährlich erhöhen. Auch Methanemissionen, etwa aus Palmölmühlen und der Fleisch- und Milchindustrie, könnten stark zunehmen. Sie werden als besonderes Risiko für das Klima hervorgehoben. (…) Der EU verspricht sich verstärkten Zugang zu Nickel, Zinn, Kupfer und anderen Rohstoffen. Deren Abbau führt ebenfalls zu massiver Regenwaldabholzung, Vertreibung indigener Gemeinschaften, verschmutzten Flüssen und zerstörten Fischbeständen. Auf den Inseln Sulawesi und Halmahera entstehen derzeit gigantische Nickelminen – auch mit Beteiligung europäischer Unternehmen. „Die Menschen in Indonesien zahlen einen viel zu hohen Preis für den europäischen Rohstoffhunger“, kritisiert Theresa Kofler von Attac Österreich. „Statt ausbeuterischer Handelsverträge benötigen wir faire Rohstoffabkommen. Sie müssen die Mitsprache der lokalen Bevölkerung sichern und den Abbau nach höchsten sozialen und ökologischen Standards gewährleisten. Das ist mit dem aktuellen Abkommen nicht der Fall…“ Pressemitteilung von Attac Österreich vom 23. September 2025 externer Link
    • Freihandelsabkommen CEPA unterzeichnet – Gefahr für Umwelt und Menschen
      Das Freihandelsabkommen zwischen Indonesien und der EU wurde heute offiziell in Bali unterzeichnet. Europa will sich damit den Zugriff auf Rohstoffe sichern, Indonesien lukrative Absatzmärkte. Doch das mit CEPA angestrebte Wirtschaftswachstum bedeutet für die Regenwälder und deren Bewohner nicht Gutes.
      „Das Freihandelsabkommen (CEPA) zwischen der Europäischen Union und Indonesien öffnet die Tür sperrangelweit für die weitere Zerstörung unserer Ökosysteme und mehr Ungerechtigkeit gegenüber Natur und Menschen“, sagt Safrudin Mahendra von YIHUI (Stiftung Mensch und Wald), einer Partnerorganisation von Rettet den Regenwald.
      „Wir lehnen das Wirtschaftsmodell, wie es CEPA zugrundeliegt, ab, bei dem Wald, Land und Naturressourcen zu Exportgütern werden. Palmöl, Bergbau und Monokulturen sind die Hauptursachen für Entwaldung, Agrarkonflikte und Landraub“, sagt Rahmad Syukur von APEL Green Aceh. „CEPA bedroht das Leben der Indigenen. Ihr Recht auf freie, vorherige und informierte Zustimmung (FPIC) wird in dem Abkommen nicht garantiert“, sagt M Habibi von Save Our Borneo. „Borneo hat schon die Hälfte seiner Regenwälder verloren. Aktuell gibt es bereits 22 Millionen Hektar Palmöl-Plantagen in Indonesien und Pläne für viele weitere Millionen Hektar.“
      „CEPA zementiert die Aasgeier-Wirtschaft“, sagt Franky Samperante von Pusaka. Von dem auf der Ausbeutung der Ressourcen basierenden Wirtschaftssystem profitiert eine kleine Gruppe von Oligarchen, die ökologische und soziale Belange mit Füßen tritt. Dazu gehören sogenannte Nationale Strategische Projekte. Besonders gravierend ist die Situation in Papua, dem indonesischen Teil der Insel Neuguinea, wo die letzten großen Regenwald- und Indigenengebiete für Palmöl, Zuckerrohr und Holzplantagen und Bergbauprojekte abgeholzt werden.
      „CEPA soll der EU den Zugriff auf Metalle und Mineralien sichern, deren Abbau und Verarbeitung gravierende soziale und ökologische Probleme verursacht“, sagt Marianne Klute von Rettet den Regenwald. Für die dringend notwendige Energiewende, also das Aus von Kohle, Erdöl und Gas, werden große Mengen von Nickel, Kupfer, Zinn und Mangan benötigt. Der Bergbau und die Raffinerien zerstören jetzt schon die Ökosysteme von Sulawesi, den Molukken, Papua und Ostindonesien
      …“ Meldung vom 23.09.2025 bei Rettet den Regenwald externer Link, siehe auch

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