Notfälle in der Warteschleife

Zu wenig Geld vom Amt wird für Hartz-IV-Betroffene schnell zur Existenzfalle. »Hilfe« gibt es oft nur über kostenpflichtige Hotlines. Artikel von Susan Bonath in junge Welt vom 29.03.2014 externer Link

  • Aus dem Text: “ … Eine Mitarbeiterin am Empfang des Jobcenters bestätigte jW, daß sie keine Termine mehr vergeben dürfe. Geldprobleme könnten Betroffene nur noch über die Hotline klären. Das habe die Geschäftsführung Ende 2013 beschlossen. Auf einem Infoblatt weist das Amt darauf hin, daß »die Leistungsabteilung ab sofort für Vorsprachen ohne Termin geschlossen bleibt«. Geklärt werden kann über die kostenpflichtige Hotline jedoch wenig. »Herzlich willkommen im SGB-II-Servicecenter«, säuselte eine Stimme beim Testanruf vom Band. Nach zehn Minuten ging es weiter – laut Infoblatt »zum günstigen Festnetztarif« von 3,9 Cent pro Minute. Die Frau am anderen Ende der Leitung gab sich machtlos: Weder habe sie Zugriff auf bestimmte Daten, noch könne sie Termine vergeben, erklärte sie. »Ich kann die Anliegen nur weiterleiten, das Jobcenter wird sich dann beim Kunden melden.« Wie lange das dauern könne, wisse sie nicht. Nur so viel: Beim Rückruf entscheide der Sachbearbeiter, ob er einen Termin verschicke – per Post. Auch bei existentiellen Nöten habe sie keinen anderen Handlungsspielraum, beteuerte die Telefonistin…“
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