Die stille Diskriminierung der Alten

Büro gegen Altersdiskriminierung„… Wird heute über Diversität in Unternehmen oder Diskriminierung diskutiert, denken wir vor allem an ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung oder Menschen mit Behinderung. Dabei wird ein wesentlicher Teil vollkommen ausgeblendet: ältere Menschen, egal welcher Herkunft. Altersdiskriminierung ist weltweit verbreitet und fängt in nicht wenigen Unternehmen bereits ab Ende 40 an. (…) In Unternehmen und vor allem in großen Konzernen hat Altersdiskriminierung oft System. Während in den Vorstandsetagen nicht selten ältere Herrschaften sitzen, werden BewerberInnen noch vor Erreichen der Türschwelle ausgesiebt. Um sich zu bewerben, muss man bei vielen Unternehmen auf der Website ein Template ausfüllen, das auch das Geburtsdatum abfragt. So werden BewerberInnen, die ein bestimmtes Alter überschreiten, automatisch aussortiert, ohne dass ein Mensch deren Qualifikation beurteilt hat. (…) Rechtlich ist das verboten. Gemacht wird es trotzdem. (…) Es betrifft uns alle, die gesamte Gesellschaft. Während die Boomer-Generation nach aktuellem Stand bis 67 arbeiten soll, wird sie in vielen Branchen 15 bis 20 Jahre vorher aussortiert. Entsprechend dramatisch sind die Folgen. Steigende Arbeitslosigkeit bei Menschen über 50 bei gleichzeitig sinkender Kaufkraft dieser von der Werbebranche ja noch immer heiß umschwärmten Zielgruppe. Ein implodierendes Rentensystem, in das immer weniger Menschen immer weniger einzahlen und das gleichzeitig immer mehr Menschen in Anspruch nehmen (müssen), die davon aber nicht leben können…“ Artikel von Sabine Sasse vom 09.11.2021 im Freitag Ausgabe 44/2021 externer Link

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