Welttag für menschenwürdige Arbeit: IG Metall prangert Arbeitszeitverfall an – Beschäftigte schenken ihren Chefs Freizeit und bares Geld

Welttag für menschenwürdige Arbeit 2016: IG Metall prangert Arbeitszeitverfall an - Beschäftigte schenken ihren Chefs Freizeit und bares Geld„Die Arbeitszeit steigt und steigt, wird oft nicht erfasst und verfällt. Knapp eine Milliarde unbezahlte Überstunden waren es 2015. Wertvolle Stunden, die die Beschäftigten ohne Ausgleich oder Vergütung ihren Chefs schenkten und ihnen damit 600 000 Stellen sparten. (…) Insgesamt kamen die Arbeitnehmer in Deutschland im vergangenen Jahr auf 1,8 Milliarden Überstunden. Mehr als jede zweite Überstunde war geschenkt, also nicht bezahlt oder ohne Freizeitausgleich. Die Folgen: 997 Millionen Überstunden blieben unbezahlt, offenbart die Statistik des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Diese wertvollen Stunden bezahlen die Beschäftigten – oft mit Verzicht auf Familienleben, Freunde oder Hobbys und mit ihrer Gesundheit…“ Pressemitteilung der IG Metall vom 7. Oktober 2016 externer Link, siehe dazu:

  • IG Metall-Aktion: Mehr Jobs statt Mehrarbeit
    „100.000 rote Bälle vor dem Haus der Deutschen Wirtschaft: Mit dieser Aktion hat die IG Metall heute gegen die Zunahme von unbezahlten Überstunden protestiert. Am Welttag für menschenwürdige Arbeit forderte die Gewerkschaft: „Mehr Jobs statt Mehrarbeit“. Die Bälle zeigten symbolisch die Gesamtzahl von 100.000 unbezahlten Überstunden, die Deutschlands Beschäftigte in nur einer Stunde am Tag leisten. Die IG Metall protestierte am Welttag für menschenwürdige Arbeit gegen den ausufernden Anstieg von Arbeit ohne Gegenleistung. (…) Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund trat am „World Day for Decent Work“ für menschenwürdige Arbeit ein – gemeinsam mit dem Bischöflichen Hilfswerk Misereor, der Deutsche Kommission Justitia et Pax und der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. Das Bündnis forderte die Bundesregierung auf: Deutsche Unternehmen müssen gesetzlich dazu verpflichtet werden, Menschenrechte auch im Ausland zu achten. „Freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft haben sich, angesichts tragischer Unfälle, nicht bewährt“, sagte Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes. „Um Menschenrechte in der Wirtschaft zu schützen und zu fördern, wäre ein beherzter gesetzlicher Rahmen für eine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht sinnvoll.“ DGB-Pressemitteilung vom 7. Oktober 2016 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=105431
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