Studiengebühren: Comeback nicht ausgeschlossen

Studiengebühren„Die Debatte um Studiengebühren wird wieder angeheizt. Dabei zeigen Erfahrungswerte international, aber auch in Deutschland: Kinder aus armen Elternhäusern müssten zunehmend auf diesen Bildungsweg verzichten (…) Das Problem ist: Deutsche Hochschulen sind im internationalen Vergleich unterfinanziert. (…)  Was die BRD für einen Studienplatz ausgibt, liegt sogar unter dem Durchschnitt in der EU: 10.000 US-Dollar (knapp 8.200 Euro) gibt der Staat hierzulande für einen Studienplatz aus – der EU-Schnitt liegt etwa 1.000 US-Dollar darüber.(…) Zählt man noch die privaten Ausgaben hinzu, vergrößert sich die Ungleichheit. (…) Zusammengefasst lautet das Ergebnis [der DIW-Studie externer Link]: Mehr Studenten als zuvor, aber immer noch weniger als 50 Prozent schafften ihren Abschluss innerhalb von sechs Jahren; die Abschlussnoten verschlechterten sich nicht. Zugleich schrieben sich aber weniger Abiturienten an den Hochschulen ein. Quasi als Kompromiss schlägt das DIW vor: Wenn die Gebühren erst nach dem Studium gezahlt werden müssten, dann ließen sich wohl nicht so viele Abiturienten abschrecken; gleichzeitig würde das Studium schneller absolviert. (…) Während auf diese Weise intelligente Jugendliche aus armen Familien vom Studium abgehalten würden, bliebe für die Unis vor allem eine Gruppe übrig: „dumme Kinder aus reichem Haus“. (…) Sind die Bedingungen für Studierende schon jetzt nicht rosig, so dürften sie mit weiteren finanziellen Belastungen noch weniger attraktiv werden – vor allem für Kinder aus armen Elternhäusern.“ Artikel von Bernd Müller vom 19. April 2021 bei Telepolis externer Link

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