IG Metall: Starke soziale Spaltung bei Weiterbildungen

„Die Unterschiede sind teils enorm: Führungskräfte nehmen häufiger als Ungelernte an Weiterbildungen teil, Erwerbstätige häufiger als Erwerbslose, Junge häufiger als Ältere – das zeigt eine Analyse des DGB. Diese untermauert zentrale Forderungen der IG Metall. (…) Durch den Wandel der Arbeitswelt verändern sich Berufsbilder und Qualifikationsprofile massiv. Weiterbildung ist zentral für Beschäftigungssicherung, der Bedarf wird insgesamt zunehmen. Sie darf sich gerade deshalb nicht auf Spezialisten und Führungskräfte beschränken. Alle Beschäftigtengruppen müssen die Chance bekommen, sich zu qualifizieren und persönlich weiterzuentwickeln. Das Bundesarbeitsministerium rechnet damit, dass bis zum Jahr 2025 durch Digitalisierung und technologischen Wandel etwa 1,3 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland verloren gehen, gleichzeitig aber ungefähr 2,1 Millionen neue entstehen werden. Berufliche Weiterbildung ist ein entscheidender Schlüssel, um die Transformation aktiv und im Sinne der Beschäftigten zu gestalten. Sie eröffnet Chancen und bietet Schutz. Für den Strukturwandel fordert die IG Metall, ein Transformationskurzarbeitergeld einzuführen. Es soll greifen, wenn in einem Betrieb ein Umbauprozess ansteht, der mit erheblichen Produktionseinbrüchen einhergeht. Ein solcher Umbau braucht Zeit, und es kommt zunächst zu Arbeitsausfall. Auf die Beschäftigten warten dann neue und veränderte Anforderungen und Tätigkeiten. In solchen Lagen soll das Transformationskurzarbeitergeld eine Brücke bauen. Es verhindert Entlassungen und minimiert die Entgeltverluste der Beschäftigten während des Arbeitsausfalls. Außerdem ― und das ist entscheidender Punkt ― soll die Kurzarbeit mit Qualifizierung verbunden werden. Unternehmen und Betriebsräte entscheiden gemeinsam, welche Fortbildung am sinnvollsten ist. Nach dem Transformationsprozess können die Beschäftigten mit neuen Fertigkeiten weiterbeschäftigt werden…“ Stellungnahme der IG Metall vom 22. Oktober 2019 externer Link

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