Arbeit nach der Pandemie: Selbstorganisiert zur Profitsteigerung

[Buch von Timo Daum] Agiler Kapitalismus: Das Leben als ProjektHomeoffice kann beides sein: Instrument einer demokratischen Arbeitswelt oder Maßnahme für Ausbeutung der Lohabhängigen (…) Wichtig sei eine besondere Art der Führung im Digitalzeitalter: „Aufgabe der Führungskräfte ist es, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter entfalten können.“ Selbstorganisation fordern auch Gabriele und Georg Leppelmann in der Neuerscheinung Agilität in Unternehmen. „Menschen können intuitiv mit weniger Aufwand erwünschte Ergebnisse selbstverantwortlich umsetzen“, wenn sie motiviert werden, so die Unternehmensberater. (…) Management-Berater fischen damit in fremden Gewässern. Denn die Selbstorganisation war schon immer eine wichtige Aktionsform der Arbeiterbewegung. Von der fast vergessenen Dynamik einer Räte-Bewegung berichtet der Journalist Felix Klopotek in seinem neuen Buch „Rätekommunismus“. (…) Die Selbstorganisation der Beschäftigten ist aber nicht nur Thema für Historiker. Die Besetzung und Übernahme von Betrieben ist auch heute noch eine kollektive Aktionsform. (…) „Die Mitarbeiter haben eine Stimme, was die Arbeitszeit, den Arbeitsort, Kollaborationsformen, den Arbeitsstil und den Arbeitsinhalt betrifft“, so Sattelberger. Es gehe „um selbstbestimmte, gegebenenfalls ausgehandelte Antworten des Einzelnen“, deren Zielsetzung somit klar wird: Die geht besser ohne Beschäftigtenschutzrechte, Betriebsräte oder Gewerkschaften. Unter den Deckmantel der angeblichen Selbstorganisation.“ Beitrag von Marcus Schwarzbach vom 14. Juni 2021 bei Telepolis externer Link

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