Verlust von Arbeitsplätzen durch Digitalisierung: Davos diskutiert über das Grundeinkommen

Computer dürften bald viele Jobs übernehmen. Was passiert dann mit den Verlierern der digitalen Revolution? Artikel von Ulrich Schäfer, Davos, vom 22. Januar 2016 in der Süddeutschen Zeitung online externer Link

  • Aus dem Text: „… Was ist die beste Antwort auf die sozialen Fragen, die die digitale Revolution aufwirft? Reicht es aus, vor allem das Bildungswesen zu verbessern und Menschen jene Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für die neuen Jobs benötigen? Das fordert zum Beispiel Vishal Sikka, der einst Vorstand bei SAP war und heute den indischen IT-Dienstleister Infosys mit über 200 000 Mitarbeitern leitet. Oder muss man nicht auch, so wie es Schoendorf vorschlägt, die Einkommen anders verteilen? Eine Idee, wie man dies bewerkstelligen könnte, kam dabei ausgerechnet im doch recht elitären Davos auf: das Konzept vom bedingungslosen Grundeinkommen. (…) In Davos warben nun Unternehmer und Ökonomen für diese Idee, die sich keineswegs als Sozialromantiker verstehen, sondern als Anhänger der Marktwirtschaft. (…) Ähnlich argumentiert auch Christopher Pissarides, der im Jahr 2010 mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde. Der aus Zypern stammende Ökonom lehrt an der London School of Economics und forscht unter anderem daran, wie Strukturwandel und Arbeitslosigkeit zusammenhängen. Die digitale Revolution, glaubt Pissarides, werde den Kuchen, der zu verteilen ist, insgesamt vergrößern. „Aber es gibt keine Garantie, dass jeder davon profitieren wird, wenn wir das allein dem Markt überlassen. Wir müssen deshalb ein neues System entwickeln, um die Einkommen umzuverteilen.“ Am besten dafür geeignet, so sieht es auch Pissarides, sei das bedingungslose Grundeinkommen…“
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