Digital ist besser – aber für alle!

Kongress am 2./3. November 2017 in Berlin: Digitaler Kapitalismus – Revolution oder Hype?„Technologische Entwicklung bringt Fortschritt in den unterschiedlichsten Bereichen – es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Vorteile allen zugute kommen. Könnt ihr euch noch an die Werbespots der 1950er- und 1960er-Jahre erinnern? Damals war Werbung für den technologischen Fortschritt im Haushaltsbereich fast immer auch an das Versprechen geknüpft, dass damit eine bedeutsame Arbeitserleichterung für die klassische Hausfrau verbunden wäre. (…) Ein Versprechen, das so natürlich nie eingelöst wurde, aber immerhin sehr erstrebenswert schien. (…) Folglich verhält es sich auch heute im digitalen Wandel nicht anders. Zwar wurde in den letzten fünfzig Jahren eine Kleinigkeit namens World Wide Web samt E-Mails erfunden, und automatisierte Abläufe, gesteuert von Algorithmen und Robotern, haben immer mehr Aufgaben übernommen. Zudem haben sich unsere Arbeitsprozesse massiv beschleunigt und verdichtet, was viele Jobs heute umso anstrengender macht, aber trotzdem gab es seither keine gesetzliche Arbeitszeitverkürzung mehr in Österreich. Im Gegenteil, die letzte Regierung aus ÖVP und FPÖ hat unsere Arbeitszeit mit der Einführung des 12-Stunden-Tages sogar wieder wesentlich verlängert. (…) Der Profit einiger weniger kann auf diese Weise ins Unermessliche gesteigert werden, aber immer mehr Beschäftigte verlieren dabei: Lebenszeit, ihre Gesundheit, Geld und langfristig mitunter auch ihre Jobs. (…) Die einzige logische Antwort auf den technologischen Fortschritt muss eine Arbeitszeitverkürzung sein. Aber eine, die nicht auf dem Rücken der Beschäftigten vollzogen wird, durch die Prekarisierung der Arbeitswelt, sondern eine, die auf gesetzlicher Basis schließlich allen zugutekommt. Damit endlich wirklich mehr Zeit zum Leben bleibt.“ Beitrag von Veronika Bohrn Mena vom 27. August 2019 beim Magazin Arbeit & Wirtschaft online externer Link

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