Newsletter am Freitag, 13. Oktober 2017

Kurzer Überblick über die heutigen LabourNet Germany News:

Hier im (kostenlosen, aber spendenfähigen) Newsletter die WICHTIGSTEN der neu veröffentlichten Beiträge auf unserer Homepage

1. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Gesundheitswesen » Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen allgemein » Dossier: [Kampagne im Saarland] Tarifvertrag Entlastung: „Damit Arbeit im Krankenhaus wieder Freude macht“

[Petition] An: Bischof Stephan Ackermann und Marienhauskliniken GmbH: Keine Abmahnung für streikende Pflegekräfte im katholischen Krankenhaus in Ottweiler!

Am 11.10. streiken Pflegekräfte der katholischen Marienhausklinik im saarländischen Ottweiler für mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen. Um den Streik im Vorfeld zu unterbinden, versucht es die Klinikleitung mit Einschüchterung. In einem Schreiben heißt es, dass „Teilnehmer [des Streiks] mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen“. Dabei wäre eine bessere Personalbesetzung sowohl aus Sicht der Patienten, als auch aus Sicht der Beschäftigten, dringend notwendig. Anstatt endlich mit der Gewerkschaft ver.di über Entlastung zu verhandeln, wird also mit Abmahnung und Entlassung gedroht. Wir fordern darum die Geschäftsführung der Marienhauskliniken GmbH auf: Sehen Sie von arbeitsrechtlichen Maßnahmen gegen die streikenden Kolleginnen und Kollegen ab. Verhandeln Sie stattdessen mit ver.di über Personalentlastung und ergreifen Sie geeignete Maßnahmen zur Entlastung des Pflegepersonals…“ Petition bei campact externer Link gestartet von Streikbereite Pflegekräfte der Marienhausklinik Ottweiler
Die streikbereiten Pflegekräfte aus Ottweiler schreiben am 13.10 dazu: „… Wie die Klinikleitung reagieren wird, ist noch unklar. Möglich sind weiterhin Abmahnungen oder andere arbeitsrechtliche Maßnahmen. JEDE Unterschrift unter diese Petition macht die Hürde, einen solchen Schritt zu gehen, etwas höher...“ Siehe auch:

2. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Groß- und Einzelhandel » H&M-Konzern » Dossier: Schwarzer Freitag am 13. Oktober 2017: Was sind deutsche Horror-Jobs?

a) Meinungsfreiheit gilt auch bei H&M – Meinungsfreiheit in der Arbeitswelt verteidigen

Maulkorb-Erlasse und eventuelle Drohungen des Managements sind unwirksam. Auch Lohnabhängige dürfen Kritik üben. H&M-Beschäftigte berichten von Verboten, mit der Presse und Aktivisten zu sprechen. Arbeitsunrecht hat dazu einen Hinweis veröffentlicht externer Link

b) Warum demonstrieren wir vor H&M Filialen?

Arbeitsunrecht bei H&M. Rede von Werner Rügemer für Freitag 13. Oktober 2017 externer Link

c) Twitter: bitte den Hashtag #Freitag13 verwenden bzw. verfolgen

3. Internationales » China » Arbeitsbedingungen » Leiharbeit bei VW China

VW Leiharbeiter in China reagieren auf mangelnde Solidarität des Welt-Betriebsrats: Wir müssen selber kämpfen!

Am 26. Mai 2017 wurden die Arbeitervertreter Fu Tianbo, Wang Shuai und Ai Zhenyu unter dem Vorwurf „Versammlung einer Menschenmenge, um die soziale Ordnung zu stören“ verhaftet, eine vom Regime der KPCh oft benutzte Beschuldigung zur Eindämmung sozialer Proteste. Während Wang und Ai kurz darauf entlassen wurden, wurde Fu Anfang Juni offiziell angeklagt und blieb weiter in Haft. Die ArbeiterInnen, die Fu unterstützen, schrieben Briefe an die Behörden, um ihn frei zu bekommen, z.B. im August an das örtliche Amt für öffentliche Sicherheit (die Polizeibehörde, die für Fus Verhaftung verantwortlich ist) und im September an die Antikorruptionsagentur der KPCh. Sie schrieben auch an die deutsche VW-Zentrale, den deutschen VW-Betriebsrat und andere, um sie zum Eingreifen zu bewegen. Am 25. August antworteten ihnen die Leiter des europäischen und weltweiten Betriebsrats von der IG Metall. Sie betonten, dass sie den Fall „sehr ernst“ nehmen würden, und forderten die ArbeiterInnen auf, den Fall Volkswagen oder den chinesischen Behörden zu melden. Mit anderen Worten, sie fordern die LeiharbeiterInnen in China auf, die Gegner im Arbeitskonflikt und diejenigen, die ihren Vertreter inhaftierten, um Unterstützung zu fragen. Die chinesischen LeiharbeiterInnen, die den Brief der deutschen Betriebsräte im Netz veröffentlichten, kommentierten das treffend: „Den Deutschen ist das egal. Wir müssen selbst kämpfen!““ – aus dem ausführlichen Beitrag “Den Deutschen ist es egal. Wir müssen selbst kämpfen!” von Ralf Ruckus am 12. Oktober 2017 bei Gongchao externer Link. Darin wird nicht nur diese bisherige Auseinandersetzung und das Wirken der verschiedenen Seiten zusammengefasst, sondern auch die Bedeutung des chinesischen Marktes für den Weltkonzern hervorgehoben und über Konzernpraktiken und Widerstände weltweit berichtet. (Fast weltweit). Es wird in dem Beitrag auch auf die englische (“The Germans don’t care. So it’s on us to fight! externer Link”) und slowakische („Nemcom je to jedno. Preto je na nás, aby sme bojovali! externer Link“) Fassung dieses Artikels verlinkt.

  • Siehe dazu auch den Verweis auf den ersten Kommentar zum Antwortschreiben von EBR und WBR an die chinesischen Leiharbeiter und als Hintergrund die Vorankündigung eines Buches über „Arbeitskämpfe in Chinas Autofabriken“

4. Internationales » Frankreich » Politik » Widerstand gegen Macrons „Loi travail 2“ 2017

a) Ringen um die Arbeitsrechts-„Reform“ unter Macron – Teil 13… für Freitag, den 13.!

Nun unterstützt auch die Union syndicale Solidaires den nächsten Aktionstag gegen die Arbeitsrechts„reform“, zu dem ursprünglich nur die CGT aufrief – Hin & Her bei den Umfragewerten für Emmanuel Macron; diese scheinen leicht zu steigen, widerspiegeln jedoch vor allem die wachsende Unterstützung des konservativen Teils der Gesellschaft für Macron – 41 Festnahmen bei Aktion gegen eine Zusammenkunft von Managern und Unternehmern mit Regierungsvertreter/inne/n zum Thema Arbeitsrechts„reform“…“ Artikel von Bernard Schmid vom 13.10.2017

  • Siehe zuletzt: Ringen um die Arbeitsrechts-„Reform“ unter Macron – Teil 12: Aktionstag in den öffentlichen Diensten am 10. Februar ein realer Mobilisierungserfolg. Artikel von Bernard Schmid vom 11.10.2017

b) Nach dem Proteststreik im öffentlichen Dienst: Neue Mobilisierung, trotz massiver Repression gegen GewerkschafterInnen in ganz Frankreich

Der Streiktag im öffentlichen Dienst Frankreichs am 10. Oktober 2017 war eine erfolgreiche Mobilisierung – und weitere stehen bevor. (Siehe dazu den Verweis auf unseren letzten Beitrag am Ende dieser Zeilen). Nachdem der Ausnahmezustand in Frankreich durch einen „Normalzustand“ mit wesentlich erweiterten Unterdrückungsmechanismen ersetzt wurde, gilt das Land nun wieder als richtige Demokratie. Man darf ja wählen, zwischen Rechtsradikalen und Rechten im konkreten Fall. Als Alternative zu rechtsradikal wurde ein teuer geschminkter Banker gewählt, der sich darin gefällt, Klassenhass zu predigen, GewerkschafterInnen zu verleumden – in einer Sprache, die bei weitem nicht so fein ist, wie sein Getue. Dieser Stil wird auch auf die Polizeiarbeit übertragen – oder eher, diese fühlt sich nunmehr bestätigt. Was dazu geführt hat, dass an den bisherigen Protesttagen, die seit dem Sommer gegen die Arbeitsgesetz-Diktate des Herrn Macron stattfanden, soviel Festnahmen vorgenommen wurden, wie lange nicht mehr. Derweil die französische Justiz die Abrechnung des Kapitals mit den Protesten des letzten Jahres vollzieht… Siehe drei aktuelle Beiträge zum Zustand gewerkschaftlich-demokratischer Rechte in Frankreich

5. Internationales » Türkei » Politik » Putschversuch im Juli 2016 und die Folgen

Am ersten Prozesstag gegen Mesale Tolu: „Ich fordere, freigesprochen zu werden“

Indem sie über diese Ereignisse berichtete, habe die Nachrichtenagentur ETHA die Aufgabe erfüllt, die Öffentlichkeit zu informieren, verteidigte sich Tolu. Sie wies zudem darauf hin, dass es kein Verbrechen sein könne, an Beerdigungen von Menschen teilzunehmen, die ihr Leben im Kampf gegen den »Islamischen Staat« verloren haben. Die Journalistin betonte, dass es bei allen ihr vorgeworfenen Taten um das Recht der freien Meinungsäußerung gehe, und dass die Teilnahme an Beerdigungen eine Frage der Religion sowie des Gewissens und nicht verboten sei. »Ich fordere meine Freilassung und meinen Freispruch. Ich habe keine der genannten Straftaten begangen und habe keine Verbindung zu illegalen Organisationen«, so Tolu“ – aus dem Bericht über den ersten Prozesstag „»Ich fordere meinen Freispruch«“ von Kevin Hoffmann am 12. Oktober 2017 in neues deutschland externer Link in dem auch deutlich wird, dass es auch in der Türkei (ganz wie in Frankreich, siehe unseren heutigen Beitrag) in solchen Schauprozessen anonyme Zeugen gibt… Siehe dazu einen weiteren Beitrag zum Prozessbeginn, sowie einen Vorbericht zum Prozess und den Verweis auf unsere vorhergehenden Beiträge

6. Internationales » Indien » Lebensbedingungen

Was Südafrika und Brasilien können, kann Indien auch: Zehntausende vertreiben. Wegen eines Fußballturniers wird (tatsächlich) „verschönert“

Es ist „nur“ eine Jugend-WM, aber: Weil 16jährige Fußball spielen, müssen Zehntausende weichen. Noch nicht einmal Ersatz bekommen sie – ab mit Euch unter die Brücken (ob sie sich bei der FIFA bedanken werden?). Die Logik des Eventkapitalismus regiert auch in Kolkata und ein Verband, der erfolgreich daran arbeitet, einen einstigen Massensport zum durchgestylten Event zu machen, trägt mit jeder seiner Großveranstaltungen zu weiteren asozialen Verwerfungen bei. Aus Anlass der U17-WM der FIFA wurden in der hierzulande meist immer noch als Kalkutta bekannten Stadt über 10.000 Menschen, SlumbewohnerInnen und StraßenhändlerInnen vertrieben – und dieses Schicksal droht noch weiteren Menschen in der Umgebung des Stadions am Stadtrand. Dagegen hat sich nun massiver Widerstand entwickelt: Mehrere Tausend Menschen demonstrierten – und ließen sich auch nicht von Polizeirepression abhalten, im Gegenteil wurde die Polizei von manchem abgehalten. Im Mittelpunkt der Kritik stand dabei die Regierung des Bundesstaates Westbengalen, gestellt vom Triamol-Kongress, die sich gerne an der weltweiten Ausstrahlung des Turniers sonnen wollte. Und nun Schwierigkeiten hat. Siehe zu den Protesten gegen Massenvertreibung wegen Fußball drei aktuelle Beiträge, sowie eine Petition, mit der die FIFA und die Landesregierung von Westbengalen aufgefordert werden, die Räumungen zu beenden und rückgängig zu machen

7. Internationales » Bangladesch » Arbeitsbedingungen

BRD-Rundreise bengalischer Textilarbeiterinnen

Die Löhne in Bangladeschs Bekleidungsindustrie gehören zu den niedrigsten auf der ganzen Welt. Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal und es kommt immer wieder zu Unfällen mit vielen Toten und Verletzten wie beim Einsturz von Rana Plaza 2013, als über 1100 Arbeiter_innen starben. Als im Dezember 2016 in der Textilregion Ashulia in Bangladesch Tausende Arbeiter_innen für einen höheren Mindestlohn streikten, schlugen Fabrikbesitzer und Regierung unbarmherzig zurück, um die Arbeiter_innen und Gewerkschaften einzuschüchtern. 600 Arbeiter_innen und Gewerkschafter_innen wurden angeklagt, 1600 wurden gefeuert, 26 wurden inhaftiert. FEMNET e.V. veranstaltet gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung vom 17. bis 27. Oktober 2017 eine Veranstal­tungsrundreise. Knapp ein Jahr nach der brutalen Niederschlagung der Proteste berichten Aktivistinnen aus Bangladesch über den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und gerechtere Bezahlung“ – aus der Ankündigung „17.- 27. 10.2017: Rundreise: Starke Frauen aus Bangladesch – Für eine gerechtere Modeindustrie!“ beim FEMNET externer Link für die Veranstaltungen in Berlin, Hannover, Bonn, Köln, Düsseldorf und Mönchengladbach. Genaueres zu den Veranstaltungen und den Sprecherinnen ebenfalls in dem Aufruf.

8. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Reinigungsgewerbe und Haushalt

Wenn Reinigungsfirma Klüh am Düsseldorfer Flughafen aufhört und die Party ausfällt

Es ist ein Fall wie konstruiert, um die Gnadenlosigkeit der Lohnabhängigkeit zu dokumentieren: Der Flughafen Düsseldorf wechselt zum Jahresende für die Reinigung die Betreiber-Firma von Klüh zu Dr. Sasse AG. Wer sich an die Negativ-Schlagzeilen im Zusammenhang mit der Servicefirma Klüh erinnert (siehe im LabourNet-Archiv unsere Rubrik von 2011: Erfolg der Klüh-Rebellen in Düsseldorf), könnte denken, dies geschieht zu Recht. Wer den Kapitalismus begriffen hat, denkt wohl eher, der Flughafen Düsseldorf hat einen noch günstigeren Reinigungsservice gefunden… Wir sind zunächst in die Falle des grenzenlosen Optimusmus getappt und nahmen die erste e-mail der örtlichen IG BAU schulterzuckend zur Kenntnis. Doch wir liessen uns belehren, dass damit 168 Beschäftigten die Entlassung droht und selbst die Übernahme durch die Dr. Sasse AG keinesfalls eine Verbesserung bedeutete, eher im Gegenteil. Also wahrlich kein Gerund zum Feiern, weshalb die IG BAU fordert, dass die Reinigungskräfte auf dem Flughafen von der neuen Firma übernommen werden – und zwar zu den bisherigen Arbeitsbedingungen, wofür sich die Flughafen GmbH einsetzen müsse – und wir dies mit einigen weiteren Informationen unterstützen

9. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Groß- und Einzelhandel » Sanierungstarifvertrag: Kaufhof will Mitarbeitern das Gehalt kürzen

Kaufhof: Beschäftigte wollen nicht für Managementfehler bezahlen – Kaufhof muss ein tragfähiges Zukunftskonzept vorlegen

Angesichts des Antrags der Unternehmensführung von Kaufhof auf einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag finden an etlichen Standorten an diesem Freitag (13. Oktober 2017) bundesweit nichtöffentliche Betriebsversammlungen statt, zu denen die Betriebsräte von Kaufhof eingeladen haben. Zum Teil kam oder kommt es auch schon heute zu Betriebsversammlungen. Im Vorfeld sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger: „Die Beschäftigten von Kaufhof wollen nicht für Managementfehler büßen…“ ver.di-Mitteilung vom 12.10.2017 externer Link

10. Politik » Gewerkschaften » Mitbestimmung – Erfolgs- und Exportschlager? » Betriebsrätewesen und BetrVG » Union Busting: Kapital contra Betriebsräte (?) » [14. Oktober 2017] 4. bundesweite Konferenz „Betriebsräte im Visier“ in Mannheim

a) TeilnehmerInnenunterlagen zur 4. Bundesweiten Konferenz „Betriebsräte im Visier“

Programm und Hintergründe bei den Veranstaltern externer Link pdf

b) Betriebsräte im Visier

Dokumentation der dritten bundesweiten Konferenz gegen BR-Mobbing am 15.10.2016 in Mannheim externer Link pdf

11. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Festung EU

Peinliches Scheitern: Wenn libysche Isis-Fans um EU-Gelder kämpfen

Die EU-Flüchtlingsabwehr in Libyen verzeichnet einen krachenden Rückschlag und ruft beim Menschenrechtskommissar des Europarats scharfe Kritik hervor. Der Versuch Italiens, einen Warlord in der Küstenstadt Sabratha im Westen von Tripolis zu bestechen, um seine Milizen als eine Art Hilfspolizei gegen Migranten einzusetzen, hat zu dreiwöchigen erbitterten Kämpfen mit zahlreichen Todesopfern geführt. Der Clan des Warlords, der im Sommer nach übereinstimmenden Berichten mit finanziellen Zuwendungen aus Rom bedacht wurde, ist in der Vergangenheit durch seine Nähe zum IS aufgefallen; ein Clanmitglied fungierte als örtlicher IS-Anführer. Zudem stößt die

Kurzer Überblick über die heutigen LabourNet Germany News:

e Marinemission zur Unterstützung der sogenannten libyschen Küstenwache zunehmend auf Protest. Wer zur Auslieferung von Migranten an libysche Stellen beitrage, verstoße gegen die „Pflicht, deren Menschenrechte zu schützen“, erklärt der Menschenrechtskommissar des Europarats, Nils Muižniek. Die Vorwürfe treffen auch Berlin, das bei der Abwehr von Flüchtlingen eng mit Rom kooperiert und nicht zuletzt an der Schulung der libyschen Küstenwache selbst beteiligt ist“ – aus dem Beitrag „Europas Hilfspolizisten“ am 13. Oktober 2017 bei German Foreign Policy externer Link über die jüngsten Entwicklungen bei den EU-Verbündeten gegen Flüchtlinge.

12. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Festung EU » Binnenabschottung » Dossier: Humanitäre Krise in Griechenland droht zu eskalieren

Erfrieren lassen? Vor dem Winter in griechischen Flüchtlingslagern

Über 14.000 Flüchtlinge und Migranten sitzen auf den griechischen Inseln nahe der Türkei fest. Noch immer müssen sie in sogenannten Hotspots unter tragischen Bedingungen ausharren. Nun naht der nächste Winter. „Wir machen uns große Sorgen, denn der letzte Winter war dramatisch“, sagt Vassilis Voulgarakis von der Nichtregierungsorganisation Lesvos Solidarity. Zahlreiche Menschen mussten in Zelten bei Minusgraden überwintern, weil die Kapazitäten in den Containern nicht ausreichten, erinnert sich der 43-Jährige. Sechs-Personen-Zelte waren mit bis zu 25 Menschen vollkommen überbelegt. Schwere Regenfälle durchnässten Decken, Schlafsäcke und Kleidung der Camp-Insassen. Sie hausten im Schlamm. Dann fiel Schnee. „Wir beobachten, dass sich erneut eine solche Situation anbahnt“, sagt Voulgarakis. Wenn nicht bald etwas von Seiten der Autoritäten geschieht, werden die Menschen hier wieder einen bitteren Winter erleben müssen““ – aus dem Bericht „Ganz normaler Ausnahmezustand“ von Theodora Mavropoulos am 12. Oktober 2017 in der taz externer Link, worin abschließend auch die griechische Regierung zitiert wird mit einer Stellungnahme nach Art von „Alles wird gut“. Siehe dazu im Dossier einen weiteren Beitrag zur Lage der Flüchtlinge auf den Inseln – und den Solidaritätsaufruf gegen drohende Winterauswirkungen

13. Interventionen » Kampf um Grundrechte » allgemeine Grundrechte » Polizei und Polizeistaat » Kennzeichnungspflicht für Polizisten

NRW-Landtag schafft Kennzeichnungspflicht für Polizisten ab

CDU und FDP haben am Mittwoch (11.10.2017) eines ihrer Wahlversprechen erfüllt. Die individuelle Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte wird abgeschafft. Das haben die Fraktionen von CDU und FDP sowie der AfD beschlossen. SPD und Grüne stimmten im Landtag dagegen…“ Meldung von Rainer Kellers vom 11.10.2017 beim WDR externer Link – allen Protesten zum Trotz

14. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Überwachung und Datenschutz » Baden-Württemberg: Datenschutzbeauftragter kritisiert grün-schwarzes Anti-Terror-Paket

Harsche Kritik an grün-schwarzen Überwachungsplänen

Die baden-württembergische Landesregierung will laut einem Gesetzentwurf der Polizei erlauben, künftig „intelligente“ Videoüberwachung einzusetzen – es werde damit nicht intensiver eingegriffen. Dem widerspricht der baden-württembergische Landesdatenschützer Stefan Brink in einer heise online vorliegenden Stellungnahme und verweist auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (1 BvR 518/02) zur Rasterfahndung: Demnach könnten automatisierte Operationen herkömmliche Verfahren mit „einer bislang unbekannten Durchschlagskraft versehen“. Die Aussage der Landesregierung, Verhaltensmuster wie etwa Bewegungsabläufe oder Gruppenbildung, würden nicht anhand personenbezogener Merkmale automatisiert ausgewertet, hält Brink für „schlichtweg nicht nachvollziehbar“. Denn die Verhaltensweisen einer Person gehörten zu den persönlichen Verhältnissen einer Person – und das Erkennen von Verhaltensmustern sei ja das Ziel der intelligenten Videoüberwachung…“ Beitrag von Christiane Schulzki-Haddouti vom 12. Oktober 2017 bei heise news externer Link

15. Interventionen » Sozialpolitische Proteste und Aktionen » Perspektiven der Proteste

[Buch] Wenn arme Leute sich nicht mehr fügen…! Bemerkungen über den Zusammenhang von Alltag und Protest

Armut ist ein umstrittenes Thema in Deutschland. Während die einen (etwa der Paritätische Wohlfahrtsverband) in regelmäßigen Wiederholungen auf verschiedene, sich vergrößernde Armutsproblematiken (z.B. die Kinderarmut) hinweisen, leugnen die anderen, die Lebenssituation von Hartz-IV-BezieherInnen als arm zu beschreiben, denn schließlich verhindere der Bezug von Arbeitslosengeld II genau dieses Phänomen. Armut sei ein „Verliererthema“. Arme Leute sind gezwungen, ihren Protest und ihre Selbstbehauptung in anderer Form auszutragen, als die gängigen sozialen Bewegungen dies tun. Ihre Repräsentanz findet sich nicht in Parteien und Institutionen wieder, in sozialen Bewegungen finden ihre Ansprüche wenig Gehör. Der Autor beschreibt die Geschichte des Widerstands armer Leute von der Weimarer Republik, über die Hartz-IV-Proteste bis hin zum alltäglichen „stummen Protest“. Darüber hinaus werden einige wissenschaftliche Konzepte der Armutsforschung kritisch hinterfragt: „Wissenschaft trifft arme Leute“.“ Umschlagtext zum Buch von Harald Rein (ISBN 978-3-945959-25-1 / 2017 / 184 Seiten / 14,80 Euro) bei AG Spak. Siehe weitere Infos und Kapitel 5 „Widerstand von armen Leuten“ als Leseprobe

16. Interventionen » Wirtschaftspolitische Gegenwehr: Krisen und der alltägliche Kapitalismus » Interventionen gegen die neoliberale EU » Wir sind alle Griechen! Solidarität mit den Protesten in Griechenland » Solidaritätsreise nach Griechenland » Gegen Spardiktate und Nationalismus. 6. Solidaritätsreise nach Griechenland, September/Oktober 2017

6. Solireise nach Griechenland, Reisebericht Teil 1

Sonntagabend, 24.9. Treffen auf dem Hoteldach: Erste Eindrücke
Am Sonntag trafen nach und nach alle ein, so dass wir uns abends um 20 Uhr auf dem Hoteldach versammeln konnten. Auch unsere griechischen Freunde kamen, so dass wir schließlich mit 25 Leuten im Kreis saßen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einigem Organisatorischen fragten wir unsere griechischen Freunde, was sich seit unserem letzten Besuch verändert habe und ob es stimme, was die bürgerlichen Zeitungen schreiben, dass nämlich Griechenland die Wende geschafft habe
…“ Reisebericht Teil 1 pdf, darin desweiteren: Das beste Hotel Europas – City Plaza; Besuch im Hafen von Piräus, Treffen mit Anastasia Frantzeskaki (Gewerkschaft der Angestellten und Techniker*innen) und Giorgos Gogos (Gewerkschaft der Hafenarbeiter); Besuch im sozialen Zentrum Perama

Arbeitsfreies Wochenende wünschen Mag und Helmut

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AKTUELL BEI LABOURNET.TV
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Wir kämpfen weiter
Beeindruckender Film über den Kampf der im SI Cobas organisierten Arbeiter in der Fleischindustrie im Raum Modena, Italien, im Winter 2016/17. Das Material wurde fast ausschließlich von den Arbeitern und den Unterstützer_innen selber mit ihren Smartphones gefilmt und vermittelt einen unmittelbaren Eindruck von der brutalen körperlichen Gewalt, die gegen die überausgebeuteten Arbeiter eingesetzt wurde. In dem Film wird auch die Verhalftung des SI Cobas Sprechers Aldo Milani erzählt…“ Video bei labournet.tv externer Link (italienisch mit dt. UT | 44 min | 2017)

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LabourNet Germany:  https://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes,  qu`ils aient ou non un emploi
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