Großprojekt von Amazon in Berlin verhindern? Von New York lernen, heißt siegen lernen… Beim Aktionstag am 21. Dezember!

Proteste gegen die Steuergeschenke, die Amazon nach New York locken sollten waren erfolgreich, am 14.2.2019 erfolgte die Streichung des Großprojekts„… Der erste große Aktionstag der Kampagne Berlin vs. Amazon rückt das Gebiet um das geplante Hochhaus an der Warschauer Brücke in den Fokus: Amazon hat bekannt gegeben, mit rund 3400 Mitarbeiter*innen im Entwicklungsbereich 28 der 35 Stockwerke zu beziehen. Mit dem Aktionstag werden Fakten rund um Amazon in den Stadtraum gebracht, der zukünftig von diesem Konzern betroffen ist. In Soundinstallationen kommen Anwohner*innen und Gewerbetreibende rund um die Warschauer Straße zu Wort. Mit Performances und partizipativen Aktionen wird zudem künstlerisch auf die Thematik aufmerksam gemacht. An der Metropolregion San Francisco, Oakland und Silicon Valley lassen sich die Folgen eines unkontrollierten WebTech-Urbanismus gut nachvollziehen: dort befinden sich mittlerweile die teuersten Grundstücke der Welt, die zu enormen Mietpreissteigerungen in der Peripherie geführt haben. Ehemalige linksalternative und aktivistisch geprägte Nachbarschaften werden hyperkapitalistisch transformiert. Ähnliche Entwicklungen können für Friedrichshain und ganz Berlin erwartet werden und die sowieso schon angespannte Lage droht sich weiter zu verschärfen: Die lebendige Kiezkultur mit einer diversen Einzelhandelsstruktur, alternativen Kulturräumen und langjährigen Anwohner*innengruppen wird mehr denn je unter Druck geraten. Doch Amazon ist auch für sich gesehen kein Konzern, der nach Friedrichshain gehört...“ – aus dem Aufruf „21. Dezember: Erster Berlin vs. amazon Aktionstag“ seit dem 18. Dezember 2019 bei de.indymedia externer Link mit allen nötigen genaueren Angaben zu Ort und Zeit und Ausrüstung. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag, sowie einen Bericht aus der Vorbereitungsphase der jetzt beginnenden Kampagne – und unseren letzten dazu:

  • „Kein guter Nachbar“ von Georg Sturm am 19. Dezember 2019 in neues deutschland online externer Link zu dieser Initiative unter anderem: „… Der Grund: Amazon plant, mit rund 3400 Beschäftigten des Entwicklungsbereiches an die Warschauer Brücke in Friedrichshain zu ziehen. Der Konzern hatte angekündigt, 28 der 35 Stockwerke des geplanten Hochhauses »Edge East Side« zu beziehen, das bis 2023 fertiggestellt werden soll. Das Ziel der Initiative ist daher klar: »Wir wollen verhindern, dass Amazon einzieht«, sagt Konstantin Sergiou von »Bizim Kiez« dem »nd«. Die Proteste gegen den Google-Campus im Jahr 2018 hätten gezeigt, dass Widerstand zum Erfolg führen kann. Damals war es dem Bündnis »No Google Campus« gelungen, die geplante Eröffnung eines Co-Working-Space für Start-ups im Kreuzberger Umspannwerk zu verhindern. Der Stadtraum an der Warschauer Brücke sei zwar ein anderer, erklärt Sergiou, aber die »extrem dynamische Stimmung« in dem Bündnis und die erfolgreiche Mobilisierung in der Nachbarschaft stimme ihn zuversichtlich. Als Vorbild dienen den Aktivist*innen zudem die Anwohner*innen-Proteste gegen die Eröffnung einer neuen Amazon-Zentrale in New York. Dort wurde Anfang des Jahres die von der Stadt subventionierte Ansiedlung des Konzerns aufgrund massivem Widerstand verhindert…“
  • „Amazon ist kein guter Nachbar“ im MieterEcho online am 28. November 2019 externer Link berichtete über die Vorbereitung: „… Ein 38stöckiges Hochhaus steht in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Warschauer Brücke. Bisher handelt es sich noch um eine Simulation. Doch in wenigen Jahren könnte noch ein weiteres Gebäude für Menschen mit viel Einkommen Wirklichkeit werden. Unter dem Namen Edge East Side wird es schon in Immobilienkreisen beworben. Der Investor Edge Technologies hat solche Hochhäuser bereits in zahlreichen europäischen Städten entwickelt und will sich von der Politik möglichst wenig in die Pläne reinreden lassen. Nachdem der Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt einen neuen Wettbewerb für den 140 Meter hohen Turm eingefordert hat, reagierte der Gründer von Edge Technologies Coen van Oostrom höchst ungehalten. Man habe immer eng mit zuständigen Behörden und den Berliner Senat zusammengearbeitet und das Baurecht bekommen, erklärte von Oostrom. „Wie bei vielen anderen Nobelprojekten hat der Berliner Senat in den letzten 20 Jahren in den unterschiedlichen politischen Konstellationen auch hier den Investoren den roten Teppich ausgerollt“, erklärte am Mittwochabend ein Vertreter der Initiative Make Amazon Pay. Sie hat sich vor einigen Jahren gegründet, um Amazon-Beschäftigte bei ihrem Kampf um einen Tarifvertrag außerbetrieblich zu unterstützen. Dass sich Make Amazon Pay nun auch gegen den geplanten Eight-Tower an der Warschauer Brücke engagiert, liegt an den MieterInnen. Denn 28 der anvisierten 35 Etagen des Hochhauses sollen von Amazon bezogen werden. Dort sollen 3500 Arbeitsplätze entstehen. Dabei handelt es sich vor allem um gut bezahlte ProjekteentwicklerInnen. Die Befürchtung der Amazon-KritikerInnen ist groß, dass die dann wiederum in relativer Nähe zu ihren Arbeitsplätzen teure Lofts beziehen werden, was zu einer weiteren Aufwertung des Stadtteils beiträgt. Konstantin von der Kreuzberger Stadtteilinitiative Bizim Kiez nannte die Aktivitäten von Konzernen wie Amazon Webtechurbanismus.  Das bedeutet auch einen engen Schulterschluss von PolitikerInnen und Techkonzernen, die sich als modern, divers und ökologisch präsentieren…“
  • Siehe dazu zuletzt: „Recht auf Stadt“? Kann man kaufen. Etwa, wenn man Amazon heißt
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=159702
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