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Seit 8 Wochen Kampf für reguläre Arbeitsverträge in Valencia: MigrantInnen in spanischen Fleischfabriken brauchen Solidarität

Dossier

Solidaritätsplakat der CNT Valencia mit dem Migantenstreik in zwei Felischfabriken seit dem 25.2.2020Seit dem 25. Februar sind die Arbeiter_innen der Fabrik von Productos Florida SA in Almassora, Valencia (Spanien) im unbefristeten Streik. Die Hauptforderung der Belegschaft ist, dass alle scheinselbstständigen Arbeiter_innen sofort reguläre Arbeitsverträge erhalten – und damit grundsätzliche und eigentlich selbstverständliche Arbeiter_innenrechte. Die Streikenden errichteten ein Streik-Camp vor den Toren der Fabrik, einige Teile der Belegschaft gingen sogar in den Hungerstreik. Die Belegschaft organisierte Kundgebungen und Demonstrationen, u.a. auch in Barcelona (Sitz des Mutterkonzerns, der Servicarne Cooperative) und Madrid (Sitz des Arbeitsministeriums). Durch die Corona-Pandemie war die Belegschaft gezwungen das Camp abzubauen, Kundgebungen und Picketlines einzustellen und auch den Hungerstreik zu beenden. Der Arbeitskampf scheint damit noch einige Zeit länger zu dauern, wird allerdings weiterhin von 95% der Betroffenen fortgeführt. Für die migrantischen Arbeiter_innen heißt das u.a. z.T. Obdachlosigkeit, Angewiesenheit auf das Streikgeld, mangelnde gesundheitliche Versorgung, bei andauern der Auseinandersetzung auch zunehmend unklarer Aufenthaltsstatus. In dieser Situation bitten die streikenden Arbeiter_innen und ihre Gewerkschaft CNT Valencia um zweierlei: Finanzielle Unterstützung der Streikkassen und medialen Druck...“ – aus dem Solidaritätsaufruf  „Füllt die Streikkasse: Migrantischer (Hunger-)Streik in Valencia geht in die 8. Woche“ bei der FAU im April 2020 externer Link – dort auch Hintergründe zu den bestreikten Unternehmen, Kontaktdaten für Solidaritätserklärungen und Proteste, sowie das Spendenkonto! Siehe dazu auch den Original-Solidaritätsaufruf der CNT Valencia und einen Beitrag zur „Vorgeschichte“ dieses Kampfes, in dem auch deutlich wird, wie man als „Kooperative“ vermeiden kann, Beschäftigte zu haben…

  • Streik in der Fleischfabrik in Valencia wegen sanitärer Krise vorübergehend ausgesetzt: Das Unternehmen Productos Florida reagiert – mit willkürlichen Entlassungen von über 30 Streikenden New
    Das Unternehmen der Fleischindustrie Productos Florida, dessen Belegschaft seit dem 25. Februar 2020 im Streik war, schlägt zurück: Über 30 bisher Streikende wurden ohne weitere Vorankündigung plötzlich entlassen, als die Gewerkschaft CNT am 21. Mai 2020 die vorübergehende Aussetzung des Streiks aufgrund der sanitären Situation beschlossen hatte. In dem Bericht „La CNT denuncia a Productos Florida por despedir a más de 30 trabajadores que hicieron huelga“ am 25. Mai 2020 bei El Periodico de Aqui externer Link wird die erste Reaktion der Gewerkschaft zitiert, die unterstreicht, dass das Unternehmen mit diesem willkürlichen Schritt das in Spanien bestehende Streikrecht angreife. Der Kampf werde – mit gewerkschaftlichen und juristischen Mitteln – in jedem Falle fortgesetzt, da das Vorgehen des Unternehmens genau die Kritiken von Belegschaft und Gewerkschaft bestätigten. Was sich schon am Ausgangspunkt des Kampfes gezeigt habe, der sich gegen die ebenfalls willkürliche Beschäftigung über Subunternehmen und Zeitarbeit richte, zeige sich eben auch jetzt erneut, ein Unternehmen nämlich, das sein Profitziele rücksichtslos verfolgen wolle.
  • „La huelga indefinida de CNT alcanza los 40 días en Productos Florida“ am 03. April 2020 bei der CNT Valencia externer Link ist der originale Solidaritätsaufruf, den die Gewerkschaft nach 40 Streiktagen veröffentlicht hat. Darin wird auch unterstrichen, dass das Unternehmen versucht, die Situation der Corona-Epidemie auszunutzen, um die Öffentlichkeit zu täuschen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=170866
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