Mumia Abu-Jamal im Knast an Covid 19 erkrankt – Anrufaktion für medizinische Hilfe

Dossier

Mumia Abu-Jamal im Knast an Covid 19 erkrankt - Anrufaktion für medizinische HilfeAn Freitag Abend (Ortszeit) rief der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal aus Pennsylvania, USA Unterstützer*innen in Philadelphia an und berichtete, dass er seit gestern starke Covid-Symptome verspürt. Er berichtet von Lungenschmerzen und starker Atemnot. Bis jetzt weigert sich die Knast-Krankenstation des SCI Mahanoy jedoch, ihn zu untersuchen und medizinisch zu helfen.Mumia ist 66 Jahre alt, seit 1981 (!) in Haft und hat 2016 nur knapp eine Hepatitis-C Erkrankung überlebt. Er hat seit dem eine Leberzirrhose und ist gesundheitlich angeschlagen. Wie viele andere Gefangene ist auch er auf Unterstützung angewiesen, um gesundheitliche Versorgung zu erhalten. Die Mobilization 4 Mumia externer Link aus den USA ruft als erstes dazu auf, die zuständige Behörden mit Anrufen zu überfluten, um Mumias Untersuchung und Behandlung durchzusetzen. Weitere Vorschläge folgen. Mumia Abu-Jamal ist höchstwahrscheinlich an Covid 19 erkrankt. Er braucht dringend medizinische und daher unsere Hilfe, damit er erstere auch bekommt. Er leidet akut unter Atemproblemen, Kurzatmigkeit und einem Schweregefühl im Brustkorb. Daher fand bereits heute, am Samstag, den 27.2.2021 in Philadelphia ein Protest vor dem Büro des Staatsanwaltes Larry Krasner externer Link statt, an der 70 Menschen nach nur wenigen Stunden Mobilisierung teilnahmen. Alle können von überall folgende Telefonnummern anrufen und die sofortige medizinische Behandlung sowie Haftentlassung für Muma fordern…“ Aufruf von Bundesweites FREE MUMIA Netzwerk am 27.02.2021 bei indymedia externer Link, siehe dazu:

  • Staatlich sanktionierter Mord. USA: An Covid-19 erkranktem politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal wird Verlegung in Klinik verwehrt / Empörung über Medien, die Nachruf vorbereiten New
    • Für einige schon tot. Solidaritätskundgebungen für Mumia Abu-Jamal: Empörung über Medien, die Nachruf vorbereiten
      Während sich die Solidaritätsgruppen für den an Covid-19 erkrankten US-Journalisten und politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal bemühen, sein Leben zu retten und seine Verlegung in eine Klinik außerhalb des Gefängnisses durchzusetzen, gehen Mainstreammedien schon vom sicheren Tod des Gefangenen aus. Wie Pam Africa von der Organisation Move am Samstag mittag (Ortszeit) auf einer Solidaritätskundgebung in Philadelphia berichtete, wurden sie und die Prison-Radio-Produzentin Noelle Hanrahan vom Radiosender WHYY-FM telefonisch kontaktiert und um »Hintergrundgespräche« gebeten. Sie sollten »aus ihrer Sicht über Mumia reden«. Hanrahan lehnte jedoch ab und teilte Africa per SMS den Grund mit: »Die bereiten schon den Nachruf auf Mumia vor!« Der Sender WHYY-FM in Philadelphia gehört zum National Public Radio (NPR), einem Verbund nichtkommerzieller US-Hörfunksender. Moderatorin Annette John-Hall hatte den Auftrag, den Nachruf auf Abu-Jamal für das gesamte Sendernetzwerk vorzubereiten. Hanrahan erinnerte sich sehr gut daran, dass NPR eine unrühmliche Geschichte mit Abu-Jamal verbindet. Denn Mitte der 1990er Jahre setzte die Sendeleitung eine Reihe vorproduzierter Wortbeiträge Abu-Jamals wieder ab, weil es Druck von der Seite des US-Senators Robert Dole zusammen mit der rechten Polizeibruderschaft FOP gab. (…) Die zentrale Forderung der Solidaritätsbewegungen ist die sofortige Freilassung des 66jährigen, dessen nicht angemessene Behandlung als »medizinische Folter« gebrandmarkt wurde. Aber auch »alle anderen Inhaftierten über 50«, die Opfer der im US-Gefängnissystem um sich greifenden Coronapandemie seien, sollten sofort entlassen werden. (…) Philadelphias angeblich liberaler Bezirksstaatsanwalt Lawrence Krasner, der sich dem Berufungsverfahren Abu-Jamals in den Weg stellt und auch seine Verlegung als Notfall aus der Isolation der Knastkrankenstation in eine Fachklinik nicht unterstützt, steht weiter im Zentrum der Kritik. An ihn richtet sich eine Petition, die im Solidaritätsblatt Jamal Journal propagiert wird…“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 15.03.2021 externer Link
    • Staatlich sanktionierter Mord. USA: An Covid-19 erkranktem politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal wird Verlegung in Klinik verwehrt. Es geht um Leben und Tod
      „Die jüngsten Meldungen aus Pennsylvania sind alarmierend: Der an Covid-19 erkrankte politische Gefangene Mumia Abu-Jamal wird nicht etwa in eine Klinik verlegt, wie es allein aus humanitären Gründen geboten wäre, um sein Überleben zu garantieren. Statt dessen wird er in der Krankenstation des US-Staatsgefängnisses SCI Mahanoy in Frackville (Pennsylvania) von der Außenwelt isoliert. Das teilte Noelle Hanrahan von Prison Radio in ihrem jüngsten Newsletter mit. Ohne jede öffentliche Kontrolle müsse klar sein, dass dies »eine Situation ist, in der es um Leben und Tod geht«. Deshalb sei eine sofortige Mobilisierung öffentlicher Proteste erforderlich, so Hanrahan. Abu-Jamals völlige Abschirmung hat indes nichts mit der Coronapandemie zu tun. Die Gründe sind vielmehr im wachsenden öffentlichen Interesse an seiner prekären gesundheitlichen Situation und in den Protesten dagegen zu suchen, dass dem seit 1981 unschuldig wegen eines untergeschobenen »Polizistenmordes« inhaftierten Ex-Black-Panther und Journalisten weiter ein faires Berufungsverfahren verweigert wird. Laut Hanrahan wird ihm seit der Verlegung auf die Krankenstation im Mahanoy-Gefängnis sein rechtlich garantierter Zugang zu einem Telefon und seinem Tablet verwehrt, mit dem er an ihn gerichtete E-Mails lesen könnte. Beide von der Zensur überwachten Kommunikationswege konnte er bislang ungehindert nutzen. Somit unterliegt der Bürgerrechtler nun einer faktischen Kontaktsperre gegenüber den Anwältinnen und Ärzten seines Vertrauens sowie seiner Familie, seinen Unterstützern und den Medien. Der 66jährige Abu-Jamal befindet sich ausgerechnet wieder in jener Krankenstation, in der er schon über Jahre nicht angemessen medizinisch versorgt worden war. 2015 hatte er dort durch die systematische medizinische Unterversorgung einen diabetischen Schock erlitten und war in akute Lebensgefahr geraten. Nur durch die Verlegung auf die Intensivstation eines Krankenhauses konnte er damals gerettet werden. (…) Seit der Covid-19-Infektion hat Abu-Jamal rund 14 Kilo an Gewicht verloren. Hautausschläge bedeckten laut Hanrahan seinen ganzen Körper mit »trockenen, rissigen und blutigen offenen Wunden«. Doch Diagnose und Behandlung würden hintertrieben, und isoliert in der Krankenstation käme er an die lindernden Salben, mit denen er sich in seiner Zelle selbst behandelte, nicht heran. Deshalb bekräftigten Hanrahan und Alvarez, »Mumias einzig richtige Behandlung« sei »seine Freilassung«. Er müsse umgehend »von den Bedingungen des staatlich sanktionierten Mordes befreit werden«.“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 13. März 2021 externer Link
  • Mumia Abu-Jamal an Corona erkrankt – wir fordern seine Freilassung und angemessene medizinische Behandlung! 
    Unser Ehrenmitglied, der ehemalige Black Panther-Aktivist Mumia Abu-Jamal, ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Das wurde auf der Homepage der Unterstützer:innen, The Jamal Journal, bekannt gegeben. Er leide an akuten Atembeschwerden und Schmerzen in der Brust. Der Bürgerrechtler sitzt seit 1982 nach einem Prozess mit fragwürdigen Indizien und Zeugenaussagen, wegen des Mordes an einem weißen Polizisten im Gefängnis. Seine Schuld wurde nie bewiesen, mittlerweile hat den Mord ein anderer gestanden. Mumia bleibt trotzdem in Haft. (…) Bereits vier Gefangene im SCI Mahanoy-Gefängnis in Pennsylvania sind an Corona gestorben, viele weitere seiner Mitgefangenen im selben Zellentrakt sind ebenfalls erkrankt. Mumia Abu-Jamal ist seit vielen Jahren Herzkrank und leidet an einer chronischen Hepatitis C, weshalb er zur Hochrisikogruppe gehört. Wir fordern die umgehende Freilassung von Mumia Abu-Jamal und eine adäquate, medizinische Behandlung für ihn und alle anderen Hochrisiko-Patient:innen! Nach 40 Jahren muss Mumia endlich Gerechtigkeit widerfahren und er muss umgehend freigelassen werden!VVN-BdA-Pressemitteilung vom 4. März 2021 externer Link
  • Mumia Abu-Jamal im 40. Haftjahr an Covid-19 erkrankt – Bewegung fordert seine sofortige Freilassung und Verlegung in ein Zivilkrankenhaus
    Auf einer Pressekonferenz vor dem Büro des Bezirksstaatanwalts in Philadelphia, USA, schlug am Mittwoch um 18 Uhr (MEZ) die Nachricht ein: der seit 1981 (!) inhaftierte Journalist Mumia Abu-Jamal, der im SCI Mahanoy Gefängnis nach Corona-typischen Beschwerden am Montag angeblich negativ auf Covid-19 getestet wurde, wurde nach Verschlechterung seiner Lage erneut getestet und das Ergebnis war positiv. Er ist definitiv an Covid19 erkrankt, wie auch viele seiner Mitgefangenen im gleichen Zellentrakt. Wie heute bekannt wurde, verstarb ein mit Abu-Jamal befreundeter Gefangener dort bereits letzte Woche. Die Gesamtzahl der mittlerweile an Covod-19 gestorbenen Häftlinge liegt mittlerweile allein in Pennsylvania bei über 100; in den gesamten USA dürften es mehrere Tausend sein. Umso dringlicher ist jetzt die bereits letzte Woche erhobene Forderung nach sofortiger Freilassung Abu-Jamals und seine Verlegung in ein Zivilkrankenhaus. Dieselbe Forderung wird zur Stunde in Philadelphia für alle an Covid-19 erkrankten Gefangenen erhoben – ebenso für alle Langzeitgefangenen und alle Gefangenen über 50 in Pennsylvania und im Rest der USA. Die Forderung wird zentraler Bestandteil des Global Virtual Street Meeting 4 Mumia externer Link sein, das am Samstag, den 6. März von 20:00 bis 22:00 MEZ stattfindet und auf dem über weitere Schritte im Kampf um die Freilassung Mumia Abu-Jamals beraten werden wirdPressemitteiling vom 04.03.2021 bei der ILA externer Link von Bundesweites Netzwerk gegen die Todesstrafe – Berlin – Heidelberg – Nürnberg – Frankfurt
  • Für weitere aktuelle Informationen siehe https://www.freiheit-fuer-mumia.de/externer Link
  • Siehe auch Rote Hilfe e.V. auf Twitter externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=187076
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